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Die Weinbranche ist mittlerweile bedrohlich von den Kostensteigerungen für Energie, Transport und Material betroffen. Das ist die Kernaussage des ProWein Business Report 2022, den die Leiterin des Institutes für Wein- und Getränkewirtschaft der Hochschule Geisenheim, Prof. Simone Loose, präsentiert hat. Dafür wurden 2.455 Experten aus 47 Ländern befragt, darunter 567 Produzenten und 592 Importeure und Händler aus Deutschland.

85 Prozent der Befragten sehen die Preiserhöhungen für Energie, Glas und Papier als starke Bedrohung für ihre Unternehmen an. Von den Weinproduzenten sind 62 Prozent stark oder sehr stark von steigenden Energiekosten betroffen, vor allem in Spanien, Österreich, Frankreich und Portugal. Elf Prozent stellen deswegen bestimmte Produkte nicht mehr her, vor allem solche mit geringen Stückzahlen und großem Produktionsaufwand. Sieben Prozent der Händler haben ihre Öffnungszeiten verkürzt, um Energie zu sparen.

Zudem erwarten 66 Prozent der Betriebe geringere Gewinne als im Jahr zuvor. 14 Prozent von ihnen befürchten, wegen der höheren Kosten sogar in die Verlustzone zu rutschen, können die Verluste aber noch mit bestehenden Reserven ausgleichen. Bei sieben Prozent besteht aktuell das Risiko der Betriebsschließung..

Die Störung der globalen Lieferketten hat 66 Prozent der Unternehmen beeinträchtigt. Die höheren Kosten für Transport und Abwicklung verringerten bei 59 Prozent der Befragten die Gewinnspanne. 29 Prozent der Weinproduzenten und Weinexporteure verloren sogar Umsätze und Kunden, weil die Transportkosten das geplante Geschäft unprofitabel machten. Dies betraf vor allem Weinexporteure aus Australien, Argentinien und Chile. Die Lieferengpässe für Material, Ersatzteile und Hilfsstoffe spürten fast alle Marktteilnehmer, unter Lieferverzögerungen bei Glasflaschen litten 92 Prozent der Produzenten.

Auch für 2023 bleiben die Weinprofis und Produzenten pessimistisch: Nach 35 Prozent vor einem Jahr befürchten nun 55 Prozent eine Kaufzurückhaltung infolge der möglichen wirtschaftlichen Abkühlung. Vor allem Produzenten gehen von einer deutlichen Verschlechterung der Lage aus.

Trotzdem will nur ein Drittel der Unternehmen seine Investitionen stoppen oder verringern, besonders Produzenten aus Deutschland (57 Prozent) und Australien (67 Prozent). So soll das Online-Geschäft weiter ausgebaut werden. Über 80 Prozent der exportorientierten Erzeuger aus Portugal, Australien, Spanien und Frankreich wollen neue Absatzmärkte im In- und Ausland erschließen. In den stark auf die Heimmärkte fokussierten Ländern wie Deutschland (36 Prozent) und Österreich (50 Prozent) trifft das weniger zu. Weine mit wenig Alkohol und entalkoholisierte Weine sehen 33 und 24 Prozent der Branche als Absatztrends für 2023.

(al / Quelle: Messe Düsseldorf; Foto: 123rf)

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