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Die Spätfröste Ende April mit bis zu minus sieben Grad Celsius haben in deutschen Weinbergen die größten Schäden seit mindestens 40 Jahren angerichtet. Dies geht aus einem Bericht der Versicherung Allianz Agrar hervor. Sie rechnet mit Schadenzahlungen im zweistelligen Millionenbereich.
Die Gutachter seien nun vor der Weinlese damit beschäftigt, in über 30.000 Weinbergen die definitive Schadenslage zu ermitteln. Bereits kurz nach den Frostnächten seien sie mehrere Wochen lang bei den Betrieben gewesen. Erste Eindrücke bestätigen aber die Einschätzung der Sachverständigen aus dem Frühjahr. Vielen Weingütern droht der Totalverlust.
„Ich habe schon viele Spätfrostjahre erlebt, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Der Frost kam zum denkbar ungünstigsten Moment für die Weinreben“, sagt Martin Heiß, Leiter der Schadenabteilung bei der Allianz Agrar. Bis Mitte April seien die Weinreben aufgrund der „außergewöhnlich hohen Temperaturen“ sehr weit entwickelt gewesen. Die Pflanzen hätten zwar die Schäden teilweise kompensieren können, doch es werde laut Heiß einige Zeit in Anspruch nehmen, um den Ernteausfall korrekt festzustellen.
Der Frost habe sich wie ein Band durch Deutschlands Weinbaugebiete gezogen. Am stärksten seien das nördliche Württemberg, Nordbaden und Franken betroffen. Immer mehr Bundesländer fördern die Mehrgefahrenversicherung, um Landwirte und Winzer bei eigenverantwortlichem Risikomanagement zu unterstützen. Das immer unbeständigere Wetter zeige, wie wichtig es sei, sich gegen Ernteverluste zu versichern. Die Allianz Agrar registriere daher eine deutlich gestiegene Nachfrage nach der Absicherung gegen Frost, Trockenheit oder Starkregen.
(ru / Allianz Agrar)