|
|
Aufgrund der seit drei Jahren andauernden Trockenheit in Katalonien wird der Cava-Gigant Freixenet Trauben aus anderen Anbaugebieten als dem Penedès verarbeiten. Da die kleine Ernte 2023 mit einem Minus von bis zu 55 Prozent in der Menge zu wenig Trauben aus der Appellation D.O. Cava erbracht hat, bringt Freixenet im wichtigsten Cava-Exportmarkt Deutschland, in Österreich und der Schweiz ab August 2024 einen deklassierten Schaumwein auf den Markt, dessen Trauben aus anderen Regionen stammen. Der "Freixenet Premium Sparkling Wine - Cuvée de España" wird anstatt in traditioneller Flaschengärmethode im Charmat-Verfahren hergestellt.
2023 war mit fast 252 Millionen verkauften Flaschen ein Rekordjahr für die D.O. Cava – um 2,7 Millionen mehr als 2022. Doch wird sich die laut der Fachzeitschrift "Nature Geoscience" schlimmste Trockenperiode auf der iberischen Halbinsel seit 1.200 Jahren auch 2024 auf die Erträge auswirken, obwohl es im März und zu den Ostertagen in Katalonien geregnet hat. Bereits im Februar wurde in der Region der Notstand ausgerufen. Betroffen sind sechs Millionen Menschen in Barcelona und den 201 umliegenden Städten. Der Wasserverbrauch wurde stark eingeschränkt, ebenso die Bewässerung von Weinbergen und anderen landwirtschaftlichen Flächen. Ein Sprecher der landwirtschaftlichen Gewerkschaft von Katalonien warnte, dass in diesem Jahr ein Drittel der Reben nicht austreiben und die Dürre die Produktion um rund 60 Millionen Flaschen reduzieren würde, falls es im April nicht ausreichend regne.
Der Regulierungsrat von Cava will den Kellereien in Zukunft erlauben, Reserven von Grundweinen bis zu drei Jahre zu lagern. Damit sollen Schwankungen in der Produktion von Cava de Guarda, der einfachsten Kategorie, ausgeglichen werden. Die Premium-Kategorien Cava de Guarda Superior (Reserva, Gran Reserva und Paraje Calificado) müssten aber weiterhin Jahrgangsschaumweine sein.
(al, spk / Quelle: decanter)