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Fred Wehner/NABU-naturgucker.de
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Einige Moselwinzer haben sich in den vergangenen Tagen besorgt zur Zukunft der Steillagen und ihrer Biodiversität geäußert. Der VDP-Winzer Reinhard Löwenstein aus Winningen sowie Angelina und Kilian Franzen aus Bremm wandten sich öffentlich gegen nun bekannt gewordene Pläne des Umweltbundesamtes, den Pflanzenschutz mit Hubschrauber in einigen Weinbergslagen an der Terrassenmosel zu verbieten. Betroffen wäre der Calmont als steilster Weinberg Europas, der Winninger Uhlen sowie der Valwiger Herrenberg bei Cochem.

Der Grund: In diesen Terrassen- und Steillagen kommt eine Unterart des Apollofalters vor, die ausschließlich an der Mosel beheimatet ist. Deren Population sei in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen. Eine Gruppe von Schmetterlingsfreunden, die „Arbeitsgemeinschaft der Rheinisch-Westfälischen Lepidopterologen (AGL)“, behauptet, der Falter sei nur aufgrund des Pflanzenschutzes per Hubschrauber bedroht. Der Verein versucht daher, ein Verbot der Hubschrauberspritzungen zu erreichen. Dieser Zusammenhaang sei durch nichts bewiesen, erklärte dagegen Reinhard Löwenstein in einer umfassenden Stellungnahme.

Laut dem Weinbauverband Mosel seien die Ursachen für den Rückgang des Falters noch nicht erforscht. Von Experten werden als mögliche Ursache die heißen und trockenen Sommer sowie der Rückgang an Weinbergsflächen durch Verbuschung angenommen. Seit Jahren gebe es Initiativen an der Mosel, um den Apollofalter und seinen Lebensraum zu schützen, die auch von Winzern intensiv unterstützt würden, erklärte der Weinbauverband Mosel.

Ein Verbot der Hubschraubereinsätze würde den Weinbau in den betroffenen Lagen unmöglich machen. In der Folge würden Hänge verwildern, Mauern mit der Zeit einstürzen und vielen seltenen Pflanzen, Insekten und Tieren ihr Lebensraum genommen, betonen Winzer und Verband. Auch für den dortigen Tourismus sei dies eine Bedrohung.

Für rund 60 Hektar Weinbaulandschaften zwischen Winningen und Bremm sind derzeit die Bedingungen des Pflanzenschutzes für 2024 und die Folgejahre noch ungeklärt. Ab Januar müssen jedoch die Vorbereitungen und Genehmigungsverfahren anlaufen, damit die Winzer im Mai mit den Spritzungen beginnen können. Die Zeit für eine Lösung drängt, betonte Dr. Maximilian Hendgen, Geschäftsführer des Weinbauverbandes Mosel.

(ru / Pressemitteilung)

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