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Poderi dal Nespoli
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Das Weingut Poderi dal Nespoli in der von Trockenheit schwer getroffenen Emilia-Romagna geht einen neuen Weg, um die Reben gegen Dürre resistenter zu machen. Dafür wendet Önologin Maria Soledad die Erkenntnisse des landwirtschaftlichen Beratungsprogrammes der University of Nevada-Reno an. Grundlage dafür ist, dass manche Pilze mit einem sehr tiefwurzelnden Geflecht von Fäden im Boden eine Symbiose mit dem Feinwurzelsystem der Pflanzen eingehen. Diese Mykhorrizapilze liefern der Pflanze Nährstoffe sowie Wasser und ernähren sich von den durch Photosynthese erzeugten Kohlehydraten. Im Bericht der University of Nevada heißt es: "Mykorrhizen sind in Gebieten, in denen die Böden einen Mangel an Wasser und bestimmten Nährstoffen aufweisen, unverzichtbar - Bedingungen, wie sie in der Wüste herrschen. Wenn Mykorrhizapilze vorhanden sind, sind die Pflanzen weniger anfällig für Wasserstress. Die Pilzfäden tragen nicht nur dazu bei, Wasser und Nährstoffe in die Pflanze zu bringen, sondern sie können diese auch speichern, um sie bei spärlichen Niederschlägen und hohen Temperaturen zu nutzen."

Maria Soledad brachte also Pilzsporen über das Bewässerungssystem in einen Teil der Weinberge ein und stellte fest, dass Stress durch Wassermangel in diesen Parzellen geringer war. "Die Pflanzen sehen optisch energiegeladener aus. Wenn man viel heißes oder sehr trockenes Wetter hat, sieht unser Weinberg im Vergleich zu anderen Weinbergen im Tal gesünder aus." Sie macht aus der so behandelten Parzelle einen Sangiovese mit der Bezeichnung "Biosimbiotico" (bio-symbiotisch).

Wichtig ist bei diesem Konzept, dass biologisch gearbeitet wird, da die Pilze die Anwendung von Herbiziden und Pestiziden nicht überleben würden. Ebenso wird das Pilzgeflecht durch pflügen zerstört. Wine-Searcher berichtet vom deutschen Winzer Michael Völker, der seinen Boden seit sieben Jahren nicht mehr bearbeitet, damit die Pilze gedeihen können, was auch andere ökologisch arbeitende Weingüter tun. Auch mittels Kompost können Mykhorriza-Sporen in den Weinberg eingebracht werden. Die gezielte Beimpfung der Reben mit Pilzen dürfte aber noch einzigartig sein.

(al / Quelle: wine-searcher)

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