Der Winzer Alois Höllerer aus Engabrunn im Kamptal ist der Sprecher einer bislang anonymen Winzergruppe, die gegen die in Österreich geplante Klassifikation klagen will. Damit ist das monatelange Rätselraten um die Verantwortlichen hinter der Website gluecklichelage.at zu Ende.
Alois Höllerer führt das 23 Hektar große Weingut seit 2010. Vorher schloss er ein Studium der Betriebswirtschaftslehre ab. Seine Ehefrau Nicole absolvierte eine Ausbildung im Tourismus- und Hotelmanagement-Bereich sowie ein berufsbegleitenden Studium „Public Communication“. Seine Mutter Anna Höllerer hat als ehemalige Parlamentsabgeordnete und Mitglied des Bundesrates für die Österreichischen Volkspartei (ÖVP) große politische Erfahrung.
Auf der Website gluecklichelage.at wird seit Herbst vergangenen Jahres Stimmung gegen die Möglichkeit in Österreich gemacht, Weinberge als „Erste“ und „Große“ Lagen zu klassifizieren. Die Argumente dagegen lauten, dass einige Winzervereinigungen - gemeint sind die Österreichischen Traditionsweingüter ÖTW und die Steirischen Terroir- und Klassikweingüter STK - durch Lobbying bei der Weinbaupolitik ihre Lagen aufwerten lassen wollten. Dieser Prozess sei demokratisch nicht transparent, führe zur finanziellen Höherbewertung von klassifizierten Lagen und damit zur „Verschiebung von Vermögenswerten in Höhe mehrerer hundert Millionen Euro".
Unterstützung bekam gluecklichelage.at unter anderem vom mittlerweile zurückgetretenen Obmann des Regionalen Weinkomitees Burgenland, Matthias Siess, der für sein Bundesland eine Klassifikation kategorisch ausschloss. Der gesetzliche Rahmen für Lagenklassifikationen wurde im Vorjahr geschaffen. Um eine Lage klassifizieren lassen zu können, müssen vom Antragsteller Details wie historische Bedeutung, Homogenität in Bezug auf Boden, Geologie, Klima und Exposition, Vermarktungsmenge und -wert der Lagenweine sowie nationale und internationale Weinbewertungen beim zuständigen Landwirtschaftsministerium eingebracht werden.
(al / Quelle: gluecklichelage.at; Weingut Alois Höllerer)