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Die Crus Bourgeois haben eine lange Geschichte. Der Begriff der „Bürgerlichen Gewächse“ entstand vor rund 100 Jahren und gilt seit jeher nur für die acht Appellationen des Médoc. Einen offiziellen Rang erhielten die so bezeichneten Weingüter erstmals mit der zwischen 1930 und 1932 definierten Klassifikation von damals 444 Weingütern, von denen heute ein guter Teil nicht mehr existiert.

An der Gründung des Syndicat des Crus Bourgeois im Jahr 1962 waren zunächst jedoch weniger als 100 Châteaux beteiligt, doch nach Anerkennung des Status' durch die EWG 1976 und der Neuklassifizierung zwei Jahre später stieg die Zahl der Crus Bourgeois rasant an. Zur Jahrtausendwende gab es mehr als 600 Weine, die unter dieser Bezeichnung in den Handel kamen, darunter einige, die dem Ruf der „Bürgerlichen Gewächse“ nicht eben zuträglich waren.

2003 wurde eine Neubewertung beschlossen, bei der von 490 Bewerbern nur noch 247 klassifiziert wurden. Daraufhin klagten mehrere Dutzend der nicht berücksichtigten Weingüter und erreichten 2007 die vollständige Aufhebung der Klassifikation. Was folgte, war ein langes Ringen um die Zukunft der Crus Bourgeois. Diese Diskussion war erst 2020 zu Ende.

Seither wird die Klassifikation alle fünf Jahre erneuert. Die aktuelle Einstufung bezieht sich auf die Jahrgänge 2018 bis 2022 und teilt die jetzt 249 klassifizierten Güter in 179 Crus Bourgeois, 56 Crus Bourgeois Supérieurs und 14 Crus Bourgeois Exceptionnels. Da bei der Einstufung in die beiden höheren Klassen auch Aspekte der Kellerwirtschaft sowie der Gastlichkeit und des Marketings berücksichtigt werden, kann aus dem offiziellen Rang allerdings nicht immer auf die Güte der Weine geschlossen werden, was man auch an unseren Verkostungsergebnissen immer wieder sehen kann. Das und die Verpflichtung zur Neubewertung alle fünf Jahre dürften die wichtigsten Gründe sein, warum einige der renommiertesten ehemaligen Crus Bourgeois der Klassifikation den Rücken kehrten. Darunter sind vor allem solche Châteaux, deren Weine in der Vergangenheit regelmäßig den Rang eines Grand Cru Classés verdient hätten. In der Folge geraten nun andere Betriebe ins Rampenlicht, die diese Aufmerksamkeit längst verdienen. Viele der von uns aktuell verkostete Weine bieten nicht nur im Hinblick auf ihren oft überschaubaren Preis exzellente Qualitäten.

 

Eine Auswahl von rund 70 Crus Bourgeois haben wir in den vergangenen Wochen probiert. Der größte Teil stammt aus der Jahrgangs-Trilogie 2018 bis 2020, die im Ruf steht, dem legendären Dreigestirn von 1988 bis 1990 im Médoc mindestens ebenbürtig zu sein. Gleichwohl ist die Bandbreite der Qualitäten ziemlich groß, und die wenigen Weine aus den Jahrgängen 2016, 2017 und 2021, die wir probieren konnten, waren nicht weniger überzeugend als die guten 18er, 19er und 20er.

Die angegebenen Preise stammen von den Produzenten. In der Regel sind mit ihnen die Konditionen ab Hof gemeint, in Deutschland muss also mit einem gewissen Aufschlag gerechnet werden. Zum Teil wurden aber offenbar auch ungefähre Endverbraucherpreise auf dem internationalen Markt genannt, die oft eher zu hoch als zu niedrig angesetzt sind. Man nehme sie daher bitte nur als ungefähre Richtwerte. Insgesamt ist das Preisniveau der Weine sehr verbraucherfreundlich: Richtig guten Wein bekommt man bereits für weniger als 15 Euro – und selbst für die Spitzen muss man selten mehr als 20 oder 25 Euro ausgeben.

 

Crus Bourgeois Jahrgang 2021

Crus Bourgeois Jahrgang 2020

Crus Bourgeois Jahrgang 2019

Crus Bourgeois Jahrgang 2018

Crus Bourgeois Ältere Jahrgänge

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