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Neuer Höhepunkt in der Diskussion um die Einführung einer Lagenklassifizierung in Österreich, die mit der anonym publizierten Website glueckilchelage.at vor wenigen Wochen in Schwung gekommen ist: Auslöser war ein Zitat von Michel Moosbrugger, Obmann des in Niederösterreich tätigen Vereins Österreichische Traditionsweingüter (ÖTW), der eine gesetzliche Lagenklassifizierung anstrebt. Er hatte die Gründung eines ÖTW-Regionalvereins im Burgenland angeregt. Vom dortigen Regionalen Weinkomitee und der Marketingorganisation Wein Burgenland folgten darauf scharfe Entgegnungen. „Wenn die Österreichischen Traditionsweingüter, ausgehend vom niederösterreichischen Kamp- und Kremstal, glauben, sie müssen ihre Fühler ins Burgenland ausstrecken, wird dies hier klar abgelehnt. Dieses elitäre Gedankengut im feinen Zwirn, mit dem sich einige Betriebe auf den Weinmärkten eine Besserstellung erhoffen, benötigen wir im Burgenland nicht“, heißt es in einer Aussendung. Und dass man „aus dem fernen Kamptal einen Nachholbedarf im burgenländischen Herkunftsmarketing ausgerichtet" bekomme, zeige die „Arroganz und Überheblichkeit dieser Bewegung“. Gemeint sind die ÖTW, deren Gründungsmitglieder in den Weinbaugebieten Kamptal und Kremstal liegen.

Das Regionale Weinkomitee Burgenland stellt sich in einem einstimmigen Beschluss direkt gegen die im Vorjahr auf gesetzliche Basis gestellte Lagenklassifizierung, mit der für alle Winzer gleiche Bedingungen geschaffen werden sollten – auch jene, die nicht Mitglied in Vereinen wie ÖTW sind. „Wollen die einen ihre Weingärten elitär, aufwendig und vergangenheitsverliebt in Erste und Große Lagen klassifizieren, so will die Weinwirtschaft im Burgenland eine klar verständliche Herkunftspyramide für alle Winzer dieses Landes“ heißt es dort.

Christian Zechmeister, Geschäftsführer von Wein Burgenland und der Weintourismus Burgenland, formuliert es etwas weniger drastisch: „Unsere Winzer sind selbstbewusste, gut ausgebildete, weltoffene Menschen, die bodenständig und tief verwurzelt mit ihrer Heimat sind, und viel Verantwortung für die Landschaft und Gesellschaft im Burgenland tragen. Im Burgenland soll es auch in Zukunft keine zwei Klassen von Weingütern geben, sondern ein Miteinander. Egal ob Klein oder Groß, ob bekannt oder Geheimtipp, ob exportorientiert oder Ab-Hof-Verkäufer, schlichtweg für alle burgenländischen Winzer“.

Die burgenländischen Weinorganisationen wollen die Herkunft auf Basis der in den DAC-Regelungen verankerten Herkunftspyramide mit Gebiets-, Orts- und Riedenweinen unter der Dachmarke Burgenland stärker positionieren. Dabei sollen auch die entsprechenden Weinstile definiert werden. Wenn das Regionale Weinkomitee Burgenland keinen Antrag auf eine Lagenklassifizierung stellt, kann diese dort nicht stattfinden. Allerdings kann die Weinbaupolitik nicht die Gründung eines Vereins ÖTW Burgenland untersagen. Die Mitgliedschaft in so einer Vereinigung wäre auch kein Ausschließungsgrund aus gesetzlichen Institutionen.

(al / Quelle: Vinaria)

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