|
|
Das biologisch betriebene Château Croque-Michotte im Saint-Emilion hat sich ebenfalls aus der Klassifizierung des Anbaugebiets zurückgezogen. Das berichtet die Fachzeitschrift La Revue du Vin de France. Der als Grand Cru bewertete Betrieb war bis 1996 als Grand Cru Classé eingestuft. Die kontrovers diskutierte Neufassung der Klassifikation soll im September bekannt gegeben werden.
Mit seinem Rückzug schließt sich Croque-Michotte mit 14 ha Weinbergen vier großen Namen der Bordeaux-Appellation an: So haben die renommierten Châteaux Cheval-Blanc, Angélus, Ausone, und La Gaffelière bereits angekündigt, sich nicht mehr für eine Klassifizierung zu bewerben.
Das für zuständige Institut INAO (Institut national de l'origine et de la qualité) habe sich „in den Fehlern von vor zehn Jahren festgefahren: Es ist eine Klassifizierung von Unternehmen und nicht von Weinen, für Investoren und nicht für Verbraucher", kritisierte Lucile Carle, stellvertretende Geschäftsführerin von Croque-Michotte, die Bewertungen. Das Château hatte bereits vor dem Verwaltungsgericht die Annullierung der umstrittenen Klassifikation von 2012 eingeklagt, das Verfahren wurde aber abgewiesen.
Die Klassifizierung wird alle zehn Jahre überprüft und garantiert den am höchsten eingestuften Châteaux kommerziellen, finanziellen und öffentlichkeitswirksamen Erfolg. Die Einstufungen werden jedoch oft angefochten – inzwischen häufig sogar vor Gericht. Die Kritiker bemängeln die Kriterien und werfen den Verantwortlichen vor, dass sie "sekundären Elementen" wie Bekanntheitsgrad und Publikumszugang zu viel Platz einräumen und „primäre“ Aspekte wie Terroir, Weinbewertungen, Weinqualität und Anbau zu wenig berücksichtigen.
Château La Gaffeliere verlässt Klassifikation von Saint-Emilion
Château Angélus verlässt ebenfalls die Klassifizierung von Saint-Émilion
Châteaux Cheval Blanc und Ausone ziehen sich aus Klassifizierung von Saint-Emilion zurück
(uka / Quelle: La Revue du Vin de France - Foto: Château Croque-Michotte)