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Die Gerichtsverhandlung, die zur Zeit vor dem Handelsgericht in Bordeaux stattfindet, könnte weitreichende Auswirkungen auf die Traubenpreise haben. Der Winzer Rémi Lacombe von Château Bessan-Ségur im Médoc hat die Handelshäuser Ginestet und Excell, eine Tochtergesellschaft von Cordier, verklagt. Sie sollen den Preis für seine Weine in unfairer Weise massiv gedrückt haben. So sollen sie ihm nur 1.200 Euro pro Tonneau (900 Liter) geboten haben, obwohl seine Produktionskosten bei 1.600 Euro pro Tonneau lägen. „Es gibt keine Diskussion. Du nimmst es oder du lässt es. Wenn du versuchst, zu argumentieren, legen sie das Telefon auf und es ist vorbei", erklärte Lacombe. Weitere Traubenerzeuger berichten, dass ihnen zu geringe Beträge für ihre Ernten angeboten worden seien und sie von den Ankäufern unter Druck gesetzt würden. Falls sie die Summen nicht akzeptierten, erhielten sie von den Handelshäusern in Zukunft gar keine Angebote mehr. Sie würden auf eine „Blacklist“ gesetzt. Der Anwalt von Lacombe beschuldigt die Négociants, das so genannte „Egalim-Gesetz“ aus dem Jahr 2018 zu verletzen. Dieses besagt, dass der Verkäufer - und nicht der Käufer - den Preis für seine Waren festlegt. Landwirten müsse ein Kaufpreis geboten werden, der mindestens acht Prozent über dem Selbstkostenpreis liege.

Ginestet und Excell bezeichnen das Angebot als „klassischen Maklerdeal“ mit einem "fairen Preis für die Qualität des Weins". Es sei kein Druck auf Lacombe ausgeübt worden. Sie haben ihrerseits eine Überprüfung der Finanzen von Château Bessan-Ségur beantragt. Sie vermuten, dass die finanzielle Situation des Weinguts den Anreiz zur Klage gegeben habe. Außerdem habe es Beschwerden von benachbarten Weingütern über einen Ausbruch der Rebkrankheit Flavescence dorée auf dem Château gegeben. Werden die befallenen Rebstöcke nicht ausgerissen, können sich die durch Rebzikaden übertragene Krankheit verbreiten.

Falls das Urteil des Gerichts gegen die Négociants ausfällt, könnte es einen Präzendenzfall dafür schaffen, wer den Kaufpreis für Trauben bestimmt. Das könnte sich wiederum auf die Traubenpreise auswirken und die Aktivitäten der Négociants in Bordeaux einschränken.

(al / Quelle: decanter)

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