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Der französische Winzerverband Côtes-du-Rhône fordert die Möglichkeit, Weinberge mit roten Rebsorten zu roden und Weine zur Krisendestillation freizugeben. Entsprechende Anträge hatten die Verantwortlichen bereits Ende Oktober dem Organisme de Défense et de Gestion eingereicht, nachdem die aktuellen Erntemengen, die Verkaufszahlen und Lagerbestände erhoben worden waren. Vor allem bei Rotweinen beklagt der Verband einen rückläufigen Absatz. Im Wirtschaftsjahr 2021/2022 wurden drei Prozent weniger Wein abgefüllt, aber die diesjährigen Erntemengen liegen um fünf Prozent höher als im Vorjahr. Um die Lagerbestände zu reduzieren und dem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage entgegenzuwirken, sollen die Winzer nun Weine destillieren sowie Weinberge mit roten Rebsorten zugunsten weißer Sorten roden können.
Denis Guthmuller, Präsident des Winzerverbands Côtes-du-Rhône (Syndicat Général des Vignerons des Côtes du Rhône), verweist auf eine Kumulierung von konjunkturellen Effekten. Die Märkte seien seit der Corona-Krise immer instabiler geworden und der Konsum gehe zurück. "Viele rote AOP haben dieselben Probleme in den einst wichtigen Absatzkanälen, wie zum Beispiel den großen französischen Einzelhandelsketten. Innerhalb von zehn Jahren ist unser Geschäft dort um 40 Prozent zurückgegangen“, sagte Guthmuller.
Ziel sei es, an der Rhone künftig vermehrt Weißweine zu erzeugen. Deren Produktion soll bis zum Jahr 2030 verdoppelt werden. Um die Winzer während der Übergangszeit von Rot- auf Weißwein zu unterstützen, fordert Denis Guthmuller eine Entschädigung für die Jahre, in denen die Erzeuger nichts ernten können. Das größte Hindernis sei momentan die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP), die Rodungen nicht mehr vorsieht. Es werde aber geprüft, ob zur Überbrückung Mittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) zur Verfügung stehen.
(ru / Quelle: Vitisphere; Foto: 123rf.com)
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