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Die Material- und Lieferengpässe bei Flaschen, Etiketten und Verschlüssen für die Weinbranche spitzen sich zu. Das spüren auch die Winzer in Rheinland-Pfalz. Bereits im vergangenen Herbst hatten sich weltweit Produktions- und Lieferschwierigkeiten angedeutet, die von massiven Preissteigerungen für Glas, Paletten und Kartonagen begleitet wurden. Nun hat der Krieg in der Ukraine die Situation noch verschärft.
„Wir werden jetzt noch anderthalb Wochen füllen können, dann wird es eine Zwangsabfüll-Pause geben, bis Ende April. Eigentlich müssten wir durchgehend abfüllen, weil viele Sachen ausverkauft sind“, sagte Günter Schüller, Kellermeister bei der Ahr Winzer eG dem Fernseh- und Radiosender SWR. Vor allem Weinflaschen seien schwer zu bekommen und die nächste Lieferung mit Flaschen sei erst für Ende April angekündigt, erklärt Schüller.
Auch aus dem Rheingau melden Winzer derzeit große Probleme mit massiven Preissteigerungen und Lieferproblemen bei Flaschen und Ausstattung.
Martin Freund, Vizepräsident des Pfälzer Weinbauverbands, sieht Altglas-Nutzung als Lösung gegen die Materialknappheit. Bei vielen Weinbaubetrieben werde es bereits so organisiert. Doch momentan mangele es weniger an Spülkapazitäten als an der Erfassung von gebrauchten Flaschen. Die großen Anbieter hätten sich aktiv aus dem Recycling-System von Flaschen zurückgezogen, und so fehle es an gebrauchten Wein-Flaschen. Die Lieferengpässe lassen die Preise weiter in die Höhe steigen, es gebe Steigerungen für Verpackung und Versandkosten von bis zu 30 Prozent. Die Winzer hätten keinerlei Verhandlungsspielräume. Verbraucher müssen sich daher weiter auf steigende Weinpreise gefasst machen.
(ru / Quelle: SWR, FFH; Foto: 123rf.com)