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In der Champagne bildet sich eine Initiative, die die verpflichtende Verwendung von Folienkapseln auf den Flaschen bekämpft. Die Gruppe „Ça décoiffe en Champagne“ hat eine Online-Petition gestartet, um gegen die obligatorische Kapsel zu protestieren. Ihr haben sich die „Association des champagnes biologiques“ (ACB) mit 170 Mitgliedern und die unabhängigen Champagner-Winzer mit rund 400 Mitgliedern angeschlossen.
Hintergrund des Streits ist die vor rund einem Jahr in Kraft getretene EU-Verordnung, laut der Schaumweine in der EU ohne Folie um den Flaschenhals verkauft werden dürfen. Ein Papierband oder eine Wachsschnur sei ausreichend und verursache weniger Kosten und Umweltbelastungen. Im Dezember beschloss jedoch der Dachverband „Syndicat Général des Vignerons de Champagne“ (SGV), der 16.000 Winzer vertritt, dass die Kapsel auf Champagnerflaschen verpflichtend bleiben soll. Diese darf aus Aluminium, Kunststoff oder Papier bestehen.
Bereits damals hat der Präsident des Verbandes, Maxime Toubart, erklärt, dass die Kapsel ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal für die Champagne sei. In die selbe Kerbe schlägt nun Clotilde Chauvet, Mitglied des SGV-Vorstands: „Wir haben Studien eingeleitet, um zu prüfen, ob es sinnvoll wäre, auf sie zu verzichten. Es stellte sich heraus, dass sie mit Prestige, Hygiene und der Authentizität der Flaschen verbunden ist. Sie ist nach wie vor Teil der Identität der Champagne.“
Der Winzer Olivier Horiot sagt dazu: „Es ist ein Code, sicherlich, aber einer, der von allen Schaumweinen der Welt übernommen wurde.“ Er wirft dem SGV auch einen Interessenskonflikt vor, da der Verband Folien an seine Mitglieder verkauft. Die Entscheidung, ob die Verpflichtung zur Kapsel im Lastenheft der Appellation Champagne verankert werden soll, muss nun das Institut National d'Origine et Qualité (INAO) treffen.
(al / Quelle: larvf)