Die EU-Verordnung, die eine Umhüllung von Korken, Agraffe und Teilen des Halses von Schaumweinflaschen mit einer Folie vorschreibt, könnte in Kürze gestrichen werden. Nach Anfragen auf Änderung von mehreren Erzeugern, unter anderem Florian Lauer vom deutschen Weingut Peter Lauer **** (Saar), soll die neue Richtlinie nach Ablauf der Widerspruchsfrist im EU-Parlament demnächst im Amtsblatt veröffentlicht werden. Die meist aus Aluminium bestehenden Folien seien unnötiger Verpackungsmüll, der die Umweltbelastung erhöhe.
Vor wenigen Tagen hat das Champagnerhaus De Sloovere-Pienne als erster Erzeuger in der Region neue Flaschen vorgestellt, bei der statt Aluminiumfolie nur ein Papierstreifen den Flaschenhals umhüllt. Laut Comité Interprofessionel des vins de Champagne (CIVC), sei im Lastenheft der Region zwar die Umhüllung von Kork, Drahtkörbchen und Flaschenhals vorgeschrieben, jedoch nicht das Material. Demnach sei auch Papier zulässig. Daher haben das CIVC und der französische Zoll die neuen Halsmanschetten genehmigt.
Auch bei immer mehr Stillweinen verzichten Produzenten auf Kapseln aus Metall, Plastik oder Folien, um unnötige Verpackung und Gewicht einzusparen. Die britische Handelskette Waitrose schaffte bereits Anfang 2023 die Umhüllungen der Flaschenhälse bei Eigenmarken-Weinen ab, da sie aus qualitativer Sicht nicht mehr nötig seien.
(al / Quelle: Weinwirtschaft, Decanter)