Der immer höher werdende Druck auf Konsumenten, keinen Alkohol zu trinken, hat eine Gegenbewegung ausgelöst. Erst kürzlich haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Empfehlungen veröffentlicht, dass es „keinen gesundheitlich unbedenklichen Alkoholkonsum“ gäbe.
Das Comité Européen des Entreprises Vins (CEEV), ein Zusammenschluss europäischer Weinunternehmen, startet nun die Gegenkampagne "VitaeVino". Ihr Hauptkritikpunkt an der „Null Promille-Bewegung“ ist, dass die Unterscheidung zwischen Alkoholmissbrauch und maßvollem Weingenuss im Rahmen einer gesunden Lebensweise zunehmend verwischt und jeglicher Konsum alkoholischer Getränke in ein negatives Licht gerückt würde. Maßvoller und verantwortungsvoller Weinkonsum, wie ihn die meisten Weingenießer praktizierten, würde dadurch immer mehr stigmatisiert. Durch die Verbreitung unvollständiger und verzerrter wissenschaftlicher Informationen entstehe ein Schwarz-Weiß-Denken, das zunehmend Einfluss auf die Gesetzgebung weltweit nimmt. Die Folgen seien Werbeverbote, restriktive Steuern und überzogene Gesundheitswarnungen. Das bedrohe die Weinkultur in Europa und die damit verbundenen Kulturlandschaften existenziell.
Am 1. Oktober startet die Auftaktveranstaltung zur "VitaeVino"-Kampagne im Europäischen Parlament. Gleichzeitig soll eine Website online gehen, auf der Weinunternehmer und Weinfreunde durch Unterzeichnung der Deklaration ihre Unterstützung für die Weinbranche erklären können.
(al / Quelle: Der Winzer)