Eine wissenschaftliche Studie aus Spanien hat die Gehirnaktivitäten von Sommeliers und Amateuren beim Verkosten und Beschreiben von Wein untersucht. Dabei stellten die Forscher des Baskischen Zentrums für Kognition, Gehirn und Sprache fest, dass Sommeliers nicht nur besser darin waren, Unterschiede zwischen den Weinen zu erkennen, sondern diese auch besser in komplexe verbale Beschreibungen zu übersetzen.
In der Studie mit dem Titel „Bedeutung erschnüffeln: Veränderungen in den chemosensorischen und semantischen neuronalen Netzwerken bei Sommeliers" wurden 28 erwachsene Freiwillige untersucht, aufgeteilt in ausgebildete Sommeliers und Gelegenheits-Konsumenten. Beide Gruppen bekamen vier verschiedene spanische Weine zur Verkostung und wurden gebeten, die Komplexität jedes Weines zu beschreiben, während ihre Gehirne mittels Magnetresonanz gescannt wurden.
Dabei fanden die Forscher heraus, dass strukturelle Differenzen in den Gehirnen von Profis und privaten Weingenießern existieren und beim Verkosten unterschiedliche Gehirnregionen aktiviert werden. Die Amateure nutzen ihren Frontalkortex mehr, was auf größere Anstrengung hindeutet. Die Profis konnten die Gehirnregionen besser aktivieren, die für Sprache und Geschmack zuständig sind und mehr neuronale Verbindungen zwischen beiden herstellen. Damit ist das Gehirn fähig, komplexere Aufgaben zu bewältigen.
Daher zogen die Studienautoren die Schlussfolgerung, dass andauerndes Training beim Weinverkosten wahrscheinlich die Verkostungs- und die Sprachregionen im Gehirn moduliere. Das führe zu besseren Fähigkeiten bei der Geschmackserkennung- und Beschreibung. Dies sei als Zeichen für höhere Intelligenz zu bewerten.
(al / Quelle: drinksbusiness.com)