|
|
Die Produktionsregeln für Chianti DOCG werden geändert. Dies gab die Region Toskana in einer Pressemitteilung bekannt. Die Landesregierung in Florenz hat dem Antrag des Chianti-Konsortiums auf weitreichende Änderungen des Lastenheftes der Appellation Chianti zugestimmt. Die wichtigste Neuerung betrifft die prozentuale Rebsorten-Zusammensetzung des Chianti. So soll der Mindestanteil an Sangiovese von 70 auf 60 Prozent reduziert werden. Dies bedeutet, dass bis zu 40 Prozent anderer Rebsorten mit Sangiovese verschnitten werden dürfen. Weiße Rebsorten sind weiterhin bis maximal zehn Prozent, Cabernet Sauvignon und/oder Cabernet Franc bis maximal 15 Prozent erlaubt. Die Absenkung des Sangiovese-Anteils könnte einen Identitätsschwund für den Chianti mit sich bringen. Die strengeren Regeln für die Unterzone Colli Senesi, die bisher einen Sangiovese-Anteil von 75 Prozent vorsahen, werden an die neuen Vorschriften angepasst. Der maximale Anteil von Cabernet Sauvignon und/oder Cabernet Franc bleibt jedoch bei zehn Prozent.
Es wird außerdem eine neue Unterzone mit Namen Terre di Vinci geben, die die Gemeinden Vinci, Cerreto Guidi, Fucecchio und Capraia e Limite umfasst. Dem Antrag des Konsortiums, die Kategorie Gran Selezione einzuführen, wurde von Seiten der Region Toskana nicht stattgegeben. Seit 2019 streiten die Konsortien Chianti und Chianti Classico über den Vorschlag, da das Chianti-Classico-Konsortium die Gran Selezione bereits 2014 als Top-Kategorie für seine Appellation etabliert hat.
Zwar ist der Begriff ähnlich wie Riserva bislang nicht rechtlich geschützt, das Konsortium Chianti Classico hat aber einen entsprechenden Antrag beim italienischen Landwirtschaftsministerium gestellt, was einer endgültigen Entscheidung vorerst im Wege steht.
(ru / Quelle: Toscana Notizie/Regione Toscana; Foto: 123rf.com)