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Österreich bekommt ein offizielles landesweites Klassifikationssystem für Einzellagen (Rieden). Mit der kürzlich beschlossenen Sammelverordnung zum Weinrecht können die Weinbaugebiete nach einem einheitlichen System die Bezeichnungen „Erste Lage“ und „Große Lage“ vergeben. Bisher gab es nur private Initiativen von Winzervereinigungen wie Österreichische Traditionsweingüter (ÖTW) oder Steirische Terroir- und Klassikweingüter (STK), die ihre Top-Lagen so klassifiziert haben. Nun wird die Klassifikation allen Weingütern auf gesetzlicher Grundlage offenstehen.
Die Voraussetzungen für die Verwendung der Begriffe Erste und Große Lage sind streng. Sie dürfen ausschließlich für DAC-Weine verwendet werden. Im betreffenden Weinbaugebiet müssen die drei DAC-Stufen Gebietswein – Ortswein – Riedenwein definiert sein. Verpflichtend sind Handlese und geringere Hektarerträge als der gesetzlich vorgeschriebene.
Zudem sind detaillierte Dokumentationen für jede klassifizierte Lage vorgeschrieben. So etwa zu ihrer historischen Bedeutung, zu ihrer Homogenität in Bezug auf Boden, Geologie, Klima und Exposition, aber auch zu Vermarktungsmenge und -wert der Lagenweine. Außerdem sind als Faktoren für das Qualitätspotenzial nationale und internationale Weinbewertungen heranzuziehen. Frühestens fünf Jahre nach der Klassifizierung als Erste Lage kann eine Ried als Große Lage bezeichnet werden und muss dafür weitere Bedingungen erfüllen.
Der Geschäftsführer der Österreich Wein Marketing (ÖWM), Chris Yorke, spricht in einer Stellungnahme von einem herausfordernden Unternehmen. „Wir werden den Prozess mit den Gebieten in den nächsten Jahren daher Schritt für Schritt gehen und die gewonnenen Erfahrungen kontinuierlich austauschen. Die Entscheidung, Rieden zu klassifizieren, obliegt jedem Gebiet selbst, denn die Bedeutung von Einzellagen ist in jedem Gebiet unterschiedlich ausgeprägt.“ Mit den ersten Klassifizierungen von Rieden als „Erste Lage“ ist nicht vor 2025 zu rechnen.
(al / Quelle: ÖWM)