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Anthony Barton, der Besitzer derChâteaux Léoville-Barton und Langoa-Barton in Saint-Julien starb in der vergangenen Woche im Alter von 91 Jahren. Die Weinwelt würdigt Barton als besonders charismatischen und witzigen Menschen, der den Typus des Gentleman verkörperte.
Die Familie Barton stammt ursprünglich aus Irland und siedelte sich 1725 in Bordeaux an. Schon im Jahr 1745 waren sie die bedeutendsten Weinhändler der Region. Anthony Barton begann seine Laufbahn in der Handelsfirma Barton & Guestier und erbte 1983 die Châteaux Léoville-Barton und Langoa-Barton. Seit 1986 lebte er mit seiner Familie auf Léoville-Barton, womit er den fehlenden Bestand alter Weine erklärte: „Wir sind zu nahe an der Reserve. Die Gelegenheit, in den Keller zu gehen, bietet sich geradezu an, was ich übrigens kein einziges Mal bereut habe.“
Bordeaux-Fans schätzen den klassischen Stil der beiden Weingüter, der etwas Geduld verlangt, dafür mit langer Reifefähigkeit belohnt. Vor allem Langoa-Barton erlebte in den vergangenen Jahren einen deutlichen Qualitätsschub. In der Top-Liga von Bordeaux zählen beide Châteaus zu den preislich günstigeren, was Barton einmal so kommentierte: „Man muss lernen, zufrieden zu sein. Der Barton ermöglicht mir ein splendides Leben. Vergangene Woche habe ich mir neue Schuhe gekauft und Futter für meinen Hund. Also geht es uns allen prächtig.“
Es sind Aussprüche wie dieser, aufgrund dessen man Anthony Barton in Erinnerung behalten wird. Seine nicht ganz ernst gemeinten Ratschläge sind heute legendär: „Die wichtigste Investition im Leben eines Weinsammlers ist der Kauf eines Korkenziehers!“ Oder: „Eine Magnumflasche ist das richtige Format, wenn man einen Abend alleine zu Hause verbringt. Vorausgesetzt, man beginnt mit Champagner und trinkt nachher Sauternes“,
(al / Quelle: drinksbusiness; Foto: Leoville-Barton)