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Die Slow Wine Fair in Bologna wurde am Sonntag von Slow Food-Gründer Carlo Petrini und einem der meistgefährdeten Männer Italiens eröffnet: Der Priester Don Luigi Ciotti ist Präsident der Organisation Libera Terra, die gegen ausbeuterische Praktiken der Mafia in der Landwirtschaft Süditaliens kämpft. Sie stellt sich gegen sklavenartige Arbeitsbedingungen, Schutzgelderpressung und Produktfälschungen. Ciotti hatte die Idee, von der Mafia beschlagnahmten Grundbesitz der Zivilgesellschaft zurückzugeben. Seine Organisation betreibt auf diesen Ländereien mit ehemaligen Kriminellen, Drogenabhängigen und Mafiaaussteigern Landwirtschaft. Sie waren bereits mehrfach das Ziel von Anschlägen. Nach Morddrohungen gegen ihn steht der in Turin lebende Ciotti unter ständigem Polizeischutz und gilt als eine der bestgeschützten Personen Italiens.
Die Slow Wine Fair ist die Messe der Slow Wine Coalition, die am Sonntag von Carlo Petrini offiziell vorgestellt wurde. Bei dieser Veranstaltung präsentierten sich an drei Tagen 570 Winzer aus zwölf Ländern. Die Philosophie der Slow Wine Coalition umfasst nachhaltigen Anbau, Schutz der Landwirtschaft, soziale Integration und Kooperation.
„Kooperation ist wichtig. In den vergangenen Monaten haben Online-Verkäufe stark zugelegt, aber allein davon kann ein Winzer nicht leben. Wenn ich mir die Dörfer in meiner Heimatregion, der Langhe, ohne Restaurant und Vinotheken vorstelle - das funktioniert nicht. Barolo und Barbaresco können nicht nur vom Export alleine überleben“, sagte Petrini. Umso wichtiger sei die Zusammenarbeit aller Akteure, begonnen bei Winzern über Restaurants, Hotels, Sommeliers bis hin zu privaten Genießern.
(al / Quelle: Vinaria; Foto: Pasquale Minopoli)