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Was ist Weinstein?
Als Weinstein bezeichnet man die kristallinen Salze der Weinsäure. Mit chemischem Namen heißen sie Tartrate. Diese Salze entstehen, wenn die Weinsäure mit Mineralstoffen (z.B. Kalium und Kalzium) reagiert. Im wesentlichen besteht Weinstein aus Kaliumhydrogentartrat und Kalziumtartrat.
Die Weinsäure-Salze sind in Wasser schwer löslich und und bilden daher Kristalle, d.h. ihre Moleküle fügen sich zu einer regelmäßigen, gitterartigen, festen Struktur zusammen; der Fachbegriff dafür lautet: Das Salz fällt aus.
Der Weinstein setzt sich bei der Weinbereitung in Form der kleinen Kristalle im (Edelstahl-)Tank oder im Fass ab und kann sich nach der Abfüllung während der Reife des Weins auch am Flaschenboden oder am Korken sammeln. Faktoren, die das Ausfällen von Weinstein begünstigen, sind ein hoher Alkoholgehalt, ein erhöhter pH-Wert (ab 3,2) sowie niedrige Temperaturen.
Weinstein ist gesundheitlich absolut unbedenklich. Er schmeckt neutral, allenfalls leicht säuerlich und erinnert im Mund vom Gefühl her zunächst etwas an Sand, löst sich aber dort bedingt durch die Speicheleinwirkung rasch auf.
Weinstein ist kein Weinfehler, aber auch kein ausgewiesenes Qualitätsmerkmal. Sein Auftreten bedeutet lediglich, dass der Wein einen hohen Anteil an Weinsäure enthält und möglicherweise nicht ganz vollständig stabilisiert wurde. Man kann das Entstehen von Weinstein weitgehend verhindern, in dem man den Wein vor der Abfüllung chemisch (z.B. mit Metaweinsäure) oder physikalisch (mit Kälte) behandelt.