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Was ist der Unterschied zwischen Champagner, Sekt und Prosecco?
Champagner, Sekt und Prosecco sind alle kohlensäurehaltige Weine. Sie unterscheiden sich maßgeblich in ihrer geografischen Herkunft, in den Rebsorten, die zu ihrer Herstellung verwendet werden, sowie teilweise in der Farbe, im Kohlensäuregehalt und im Herstellungsverfahren.
Sekt ist der deutsche Begriff für Qualitätsschaumwein. Ein Sekt muss mindestens 3,5 bar Kohlensäuredruck und mindestens 10 Volumenprozent Alkohol aufweisen. Er kann sortenrein oder als Cuvée (aus mehreren Rebsorten) hergestellt werden, wobei die Rebsorten grundsätzlich für die Erzeugung von Qualitätswein zugelassen sein müssen. Ist ein bestimmtes Anbaugebiet angegeben (Sekt b.A.), müssen die Trauben aus diesem stammen Gebiet und dort verarbeitet worden sein. Je nach Grundwein gibt es weißen, Rosé- oder roten Sekt. Die Herstellung kann im Tankgärverfahren (Méthode charmat) oder in traditioneller Flaschengärung (Méthode classique) erfolgen. (Details siehe Fragestellung “Wie wird Schaumwein hergestellt?”)
Champagner ist ein Qualitätsschaumwein aus dem geschützten Herkunftsgebiet Champagne in Frankreich. Er muss zwingend im traditionellen Flaschengärverfahren (das daher auch als Méthode champenoise bezeichnet wird) erzeugt werden und darf aus maximal sieben festgelegten Rebsorten vinifiziert werden; die drei häufigsten und bekanntesten sind Pinot Noir (Spätburgunder), Pinot Meunier (Schwarzriesling) und Chardonnay, zugelassen sind darüber hinaus Arbane, Petit Meslier, Pinot Gris (Grauburgunder) und Pinot Blanc (Weißburgunder). Die Trauben dürfen ausschließlich aus Weinbergen in der Champagne stammen und müssen auch im Gebiet verarbeitet werden. Champagner gibt es in den Varianten Blanc oder Rosé, wobei beide dieser Varianten sowohl aus weißen als auch aus roten Trauben hergestellt sein können; ein Blanc de Blancs besteht ausschließlich aus weißen Trauben, ein Blanc de Noirs ausschließlich aus weiß gekelterten roten Trauben. Die meisten Champagner sind Cuvées; bei sortenreinen Champagnern wird nicht immer die Rebsorte angegeben.
Qualitätsschaumwein aus anderen Regionen in Frankreich heißt Crémant, was damit als Pendant zum deutschen Sekt gelten kann; die Region ist dann auch Bestandteil der geschützten Herkunftsbezeichnung, z.B. Crémant de Loire.
Prosecco ist ein geschütztes Herkunftsgebiet in Norditalien, das Teile der Regionen Venetien und Friaul umfasst und in dem Stillweine (Tranquillo), Perlweine (Frizzante) und Schaumweine (Spumante) produziert werden. In Deutschland ist mit dem Begriff meistens Prosecco Frizzante (also der Perlwein aus diesem Gebiet) oder Prosecco Spumante (also der Schaumwein aus diesem Gebiet) gemeint. Frizzante hat einen Kohlensäuredruck zwischen 1 und 2,5 bar, Spumante einen Kohlensäuredruck zwischen 3 und 6 bar. Weißer Prosecco muss stets zu mindestens 85 Prozent aus der Rebsorte Glera hergestellt werden (die bis 2009 ebenfalls Prosecco hieß, was aber für Verwirrung sorgte); zu bis zu 15 Prozent dürfen acht festgelegte weitere Rebsorten hinzugefügt werden. Prosecco Spumante kann im Tankgärverfahren oder in traditioneller Flaschengärung erzeugt werden. Noch engere Herkunftsbezeichnungen als Prosecco DOC sind Prosecco Treviso DOC (aus der gleichnamigen Provinz in Venetien) sowie Prosecco di Conegliano Valdobbiadene DOCG und Prosecco Colli Asolani DOCG. Die Trauben müssen in allen Fällen aus dem jeweiligen Gebiet stammen und dort verarbeitet worden sein. Ab 2020 wird es auch Proseccco Rosé geben, der aus der Rebsorte Pinot Nero (Spätburgunder) gekeltert wird.