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Über Wein ist längst alles erzählt? Weit gefehlt. Die Doku-Reihe Terra X nimmt sich der Geschichte des Weins an und führt durch die Jahrtausende. Mit dabei: Reblaus-Kongresse und Ledersäcke, die Wein aus Traubensaft machen. Fünf Gründe, warum Sie die 45 Minuten ansehen sollten.

“Wein. Eine Geschichte durch Jahrtausende.” in der Reihe Terra X
(Abrufbar in der ZDF-Mediathek bis 2. August 2033)

 

1. Versacken mit Fakten

Am Anfang steht der Ledersack. Kein schönes Accessoire der Menschen in der Steinzeit, aber umso praktischer. Denn in ihm lässt sich der Saft der süßesten Frucht transportieren - der Traube. Und wie der Zufall so will, entdeckten die Menschen wahrscheinlich so den Wein, weil jemand seinen Ledersack etwas zu lange nicht öffnete.

So beginnt die Geschichte des Weins, wie die Doku-Reihe Terra X zeigt. Und aus diesem kleinen Zufall wird eine große Sache für die Menschheit. Weltweit werden heute rund 30 Milliarden Liter Wein produziert. Da findet sich so manche Kuriosität in der Geschichte. Zum Beispiel kam das Leder bald in die Flasche: Manche Winzer probieren, ob Lederriemen im Wein nicht als Konservierungsmittel funktionieren. (Stimme aus dem Off in der Dokumentation: “Warum auch immer.”)

2. Information und Unterhaltung

Es ist das typische Format von Terra X: Schauspieler stellen Szenen der Geschichte nach, danach erzählt ein Experte auf dem entsprechenden Gebiet und garniert die Szene mit Fachwissen. Das ergibt in vielen Dokus einen Mischmasch aus unerträglicher Langeweile, wenn die Geschichte nichts hergibt und die Experten nichts Interessantes zu erzählen haben. Doch bei “Wein - eine Geschichte durch Jahrtausende” trifft dies in keiner Minute zu. Es ist kurzweiliges und wunderbares Infotainment. Perfekte Unterhaltung zu einem Glas Wein.

3. Der schönste (und manchmal falscheste) Satz der Weingeschichte

"Wein begleitet den Menschen auf dem Weg in die Zivilisation", heißt es in der Dokumentation. Wir konstatieren: Bei manchem Weinfest dieser Tage ist es eher umgekehrt zu beobachten. Und für diesen Widerspruch zwischen Kultur und Rausch hätte es nicht einmal Bilder tanzender Römer gebraucht.

4. Mit Superlativen durch die Zeit

"Die Bühne, die die Welt bedeutet, verdankt ihre Existenz auch dem Wein”, heißt es an einer Stelle. Ob dieser These auch Theaterwissenschaftler zustimmen würden? Wer den Eindruck bekommen will, dass die Welt sich nur dreht, wenn es um Wein geht, der sollte einschalten. Denn darunter macht es die Dokumentation nicht. Symbol des Lebens! Mittel der Politik! Und überhaupt! Und aufgepasst: In der Mediathek erscheint in den letzten Sekunden eine weitere Dokumentation der Reihe als Empfehlung: “Bier. Eine Weltgeschichte.”

5. Ausblick auf das, was kommt

Die Reblaus machte den Winzern zu schaffen - und die ersten Maßnahmen gegen sie, beschlossen auf einem Reblaus-Kongress in Europa, sorgten für das genaue Gegenteil. Mehr Rebläuse. Es ist eine Lehre aus der Geschichte, dass manche Vorgehensweisen vielleicht länger durchdacht werden sollten. Die letzten Minuten zu Wein und Klimakrise bräuchten dringend ein paar konstruktive Lösungsansätze - denn dazu kann diese sonst sehr sehenswerte Dokumentation nur wenig anbieten.

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