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Eine neue Studie belegt, dass die Domestizierung und der Anbau von Weinreben bereits vor 11.000 Jahren begonnen hat - und nicht, wie bisher angenommen, vor rund 8.000 Jahren. An der Arbeit haben Wissenschaftler aus 16 Ländern teilgenommen, die eine groß angelegte genetische Analyse von Rebsorten erarbeiteten. Dabei konnten sie zwei getrennte Domestizierungsereignisse im Nahen Osten und im Kaukasus identifizieren, die offenbar zur gleichen Zeit stattfanden.

Die DNA-Analysen von kultivierten und wilden Rebsorten von Vitis vinifera und Vitis Sylvestris lassen den Schluss zu, dass die Reben nach den Eigenschaften ihrer Früchte wie Geschmack, Farbe und Widerstandsfähigkeit ausgewählt und gezielt weitervermehrt wurden. Unklar ist, ob die Trauben zum Verzehr oder zur Vergärung angebaut wurden. Einer der Studienautoren, Wei Chen von der Yunnan Agricultural University, vermutet, dass die Trauben zum Essen bestimmt waren: „Ob die Menschen der Antike schon zu Beginn über das nötige Wissen verfügten, um Wein herzustellen, ist umstritten. Nach meiner persönlicher Meinung wurden die Trauben im Kaukasus zunächst für den Verzehr domestiziert." Doch sei dies ein Meilenstein in der Entwicklung der Menschheit gewesen: "Die Weinrebe war wahrscheinlich die erste vom Menschen domestizierte Obstpflanze." Laut der Studie stammen die meisten heutigen Rebsorten von nur vier alten Sorten in Europa sowie einer im Kaukasus ab.

Wie Professor Robin Allaby von der University of Warwick, der nicht an der Studie beteiligt war, ausführt, hatte die Domestizierung im Südkaukasus nur begrenzten Einfluss auf die weitere Entwicklung, während jene im Nahen Osten den Großteil des frühen Weinbaus dominierte. Durch Wanderbewegungen und kulturellen Austausch verbreiteten sich unterschiedliche Rebsorten bald nach Nordafrika und Europa.

Nach den Erkenntnissen der Studie erfolgte die Kultivierung von Weinreben etwa zur gleichen Zeit wie die von Weizen. Damit standen die Ausgangsprodukte für Bier und Wein zur Verfügung, was eine neue Entwicklungsstufe für die Menschheit einleitete: Denn damit konnte sie Alkohol herstellen. Für Peter Nick, Pflanzenbiologe am Karlsruher Institut für Technologie und einer der Autoren der Studie, hatte die Erfindung von Wein große Auswirkungen: „Er war eine der ersten weltweit gehandelten Waren. Man kann behaupten, dass die Domestizierung der Weinrebe eine der treibenden Kräfte der Zivilisation war."

(al / Quellen: decanter, drinksbusiness; Foto: 123rf)

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