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Die Rebsorten Benedicto und Moribel, Elternteil und Nachkomme von Tempranillo, haben in Versuchen vielversprechende Ergebnisse bei der Anpassung an den Klimawandel gezeigt. Forscher am Institut für Weinbau und Önologie von Castilla-La Mancha (IVICAM) haben in Studien verschiedene Rebsorten getestet, au denen auch bei extremer Hitze und Wasserknappheit gute Weine entstehen können. Da Spanien immer öfter unter solchen Wetterereignissen leidet, ist der Bedarf der Landwirtschaft, Wege zur Anpassung an den Klimawandel zu finden, stark in den Fokus gerückt. Studien warnen davon, dass bis zu 90 Prozent traditionellen Weinregionen in Küsten- und Tieflandgebieten Spaniens bis Ende des Jahrhunderts wegen übermäßiger Dürre und häufigerer Hitzewellen verschwinden könnten.
Tempranillo ist auf über 200.000 Hektar der spanischen Rebflächen gepflanzt. Höhere Temperaturen und Wasserstress könnten seine Blüte, den Reifungsprozess und die Ernte bis 20250 um mehr als zehn Tage früher als heute herbeiführen. Die daraus resultierenden niedrigeren Säurewerte und geringeren Konzentrationen wichtiger Bestandteile wie Anthocyane könnten das Gleichgewicht und die Qualität der fertigen Weine beeinträchtigen.
Neben Anpassungen wie Ausweichen in höhere Lagen und Änderungen beim Rebschnitt wird auch an alternativen Klonen und Rebsorten geforscht, um den Weinbau bei steigenden Temperaturen zu sichern. Im Rahmen seiner Doktorarbeit zeigte Sergio Serrano Parra, dass Benedicto Tempranillo unter solchen Bedingungen in einigen qualitativen Analysen sogar übertroffen hat und Moribel eine höhere Säure als Tempranillo besitzt. Beide Rebsorten schnitten auch bei Vergleichsverkostungen gut ab. Sie zeigen ein ähnliches aromatische Profil wie Tempranillo und wurden diesem von den Verkostern vorgezogen. Moribel und Benedicto sind daher laut der Studie von Parra in der Position, eine wichtige Rolle für die spanische Weinwirtschaft zu übernehmen.
(al / Quelle: decanter)