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Weinviertel bedeutet Vielfalt – an Terroirs und an Rebsorten. Doch die Hingabe und der Herkunftsschutz in diesem großen niederösterreichischen Gebiet gelten dem Grünen Veltliner. Entdecken Sie die Weinlandschaft zwischen Donau, Tschechien und Slowakei!

Angrenzend an die vier Weinbaugebiete Kamptal, Wagram, Wien und Carnuntum im Westen und Süden sowie an Tschechien im äußersten Norden und die Slowakei im Osten, erstreckt sich das Weinviertel über ein weites Gebiet und beherbergt dabei auch die größte Rebfläche Österreichs. Auf rund 14.000 Hektar bauen hier fast 1.470 Weingüter ihre Trauben an und zeigen mit ihren aromenstarken Weinen nicht nur, wie gut hier die Bedingungen für den Weinbau sind – sondern vor allem, dass Weinviertel nicht gleich Weinviertel ist. Denn Vielseitigkeit ist dank der klimatischen und geologischen Unterschiede eines der Merkmale des Gebiets. Doch eine Sorte liegt hier weit vorne: Der Grüne Veltliner, der auf den vorherrschenden Lössböden bestens gedeiht und sein Potenzial – je nach Terroir – wandelbar und zugleich eindeutig zeigt: mit einer fein würzigen Note, dem typischen „Pfefferl“.

 

Vielfalt an Terroirs und Rebsorten

OEWM

Das Weinviertel repräsentiert ein geologisches Bindeglied in Zentraleuropa, denn es liegt am Übergang zwischen Alpen und Karpaten. So findet man hier neben Löss – dem kaltzeitlichen Sedimentgestein – auch Lehm, Mergel, Granit, Sand, Schluff und Kalk, die je nach Gebiet und Lage den Untergrund bilden. Dazu kommt das „Cool Climate“ des Weinviertels mit seinen deutlichen Temperaturunterschieden. Es zeichnet sich durch warme und trockene Sommer sowie zwar schneearme, aber kalte Winter aus. Aus dem Norden kommen kühlende Winde, die auf die Einflüsse des pannonischen Klimas aus dem Osten treffen. Diese günstigen Voraussetzungen haben hier viele Rebsorten heimisch werden lassen.

Um sich dieses Spektrum genauer anzuschauen, kann man das Weinviertel in drei Teilgebiete gliedern. Im Westen finden sich Rotwein-Inseln, die im Pulkatal rund um die Orte Haugsdorf und Jetzelsdorf sowie in der ausgedehnten Kessellage rund um Mailberg angesiedelt sind. Hier brillieren der Zweigelt – als zweitstärkste Rebsorte des Weinviertels – sowie der Blaue Portugieser. Auch im Retzer Land, wo die Sonnenscheindauer in ganz Österreich am längsten und die Sommer sehr heiß, lang und trocken sind, entstehen konzentrierte, körperreiche Rotweine. Doch auch Weißwein-Freunde werden im westlichen Weinviertel fündig, denn rund um Röschitz trägt der Granit eine eigene Finesse in die Weine aus Grünem Veltliner und Riesling.

 

Die Kellergasse von Wildendürnbach ist nur eine von vielen im Weinviertel

OEWM WSNA

Jede Sorte kann glänzen

Im nordöstlichen Teil des Weinviertels, bei Poysdorf, liegt die wichtigste Burgundersorten-Zone des Gebiets. Auch hier reifen würzige Grüne Veltliner, frische Welschrieslinge - die zum großen Teil für die Sektproduktion verwendet werden - sowie gehaltvolle Chardonnays und Weißburgunder. Nördlich von Poysdorf, rund um die Orte Schrattenberg und Herrnbaumgarten, befindet sich eine weitere wichtige Rotwein-Insel. Richtung Mähren im Norden erheben sich die Kalkklippen von Staatz und Falkenstein und bilden eine hervorragende Unterlage für mineralische Weine mit ausgeprägter Frucht.

Schweift man jedoch weiter in den Südosten, offenbart sich der Einfluss des pannonischen Klimas am Übergang zum Marchfeld deutlich. In der Symbiose mit dem Mikroklima, das sich durch den gleichnamigen Fluss March bildet, herrschen beste Bedingungen für Rieslinge, Rote Veltliner, Burgundersorten, aber auch aromatische Sorten wie Traminer. 

 

Herkunftsschutz für Grünen Veltliner

Eine Sorte, die man in allen Regionen, Weinorten und auf allen Bodentypen finden kann, ist der Grüne Veltliner. Tatsächlich steht jeder dritte Grüner-Veltliner-Rebstock der Welt im Weinviertel. In der Region selbst besetzt er allein die Hälfte der Rebfläche, und blickt man auf ganz Österreich, machen seine knapp 7.000 Hektar Anbaufläche im Weinviertel ebenfalls die Hälfte des gesamten österreichischen Bestandes aus.

Diese Dominanz und sein facettenreicher Ausdruck brachte die Winzer des Gebiets auf eine Idee: Bereits Anfang der 2000er-Jahre war ihnen bewusst, dass sie mit ihren Grünen Veltlinern über eine Referenz verfügen. Ebenso erkannten sie, dass Herkunft auf dem Etikett einer Flasche ein wichtiges Qualitätsmerkmal in der Welt ist. Daher wurden sie zu Pionieren: Sie prägen seit 2002 mit der Fokussierung auf ihre Parade-Rebsorte mit der geschützten Herkunftsbezeichnung Weinviertel DAC (Districtus Austriae Controllatus) das Bewusstsein der Konsumenten. Damit definierten die Weinviertler die erste Wein-Ursprungsbezeichnung Österreichs. Sieben Jahre später, 2009, verstärkte die Bezeichnung Weinviertel DAC Reserve die Veltliner-Klassifikation, 2020 folgte Weinviertel DAC Große Reserve.

 

Pioniere des DAC-Systems

Klar, dass die Trauben für alle drei gebietstypischen Ausprägungen zu 100 Prozent aus dem Weinviertel stammen müssen. Dies ist eines der Kriterien, die dem DAC-Status zugrunde liegen. Auf deren Basis sowie nach einer Blindverkostung durch eine unabhängige Weinkommission wird den Weinen ihr Status verliehen:

Retz mit seinen ausgedehnten Kellern ist das Zentrum des westlichen Weinviertels

OEWM Herbert Lehmann
 

Vielseitigkeit im Weintourismus

Auch touristisch und kulinarisch hat das Weinviertel seinen Besuchern viel zu bieten. Die grünen, weiten sowie sonnigen Ebenen und Hügel laden zum Wandern, Radfahren und Verweilen ein. Historisch und kulturell sind das Museumsdorf Niedersulz, Schloss Hof östlich von Wien und die alten Windmühlen im Retzer Land einen Ausflug wert. Ein besonderes Augenmerk gilt den einstigen Presshäusern – den Kellergassen, die zu den schönsten des Landes gehören. Heute werden die Trauben zwar meist in den Weingütern selbst gepresst, aber vielerorts werden die Kellergassen gepflegt und mit neuem Leben gefüllt, oft mit Veranstaltungen sowie gastronomischen Angeboten. Denn auch so mancher Heurige liegt in den historischen Mauern: Von den zeitlich begrenzt geöffneten Traditionslokalen gibt es im Weinviertel viele, die typischen Genuss mit dem Kaleidoskop der regionalen Weine auf charmante Weise verbinden.

 

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