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Das Mittelburgenland ist vielen Weinfreunden auch als „Blaufränkischland“ bekannt. Nirgendwo sonst in Österreich ist diese Rebsorte so bedeutend. Doch das Anbaugebiet hat viel mehr zu bieten. Hier gibt's alles über die Region, seine Weine und die Sehenswürdigkeiten.

Das Mittelburgenland steht wie kaum eine andere Region Österreichs für eine einzige Rebsorte: Mittelburgenland ist Blaufränkischland. Diese Assoziation hat sich bei den Verbrauchern verankert, viele assoziieren mit der Rotwein-Rebsorte Blaufränkisch automatisch die Gemeinden Deutschkreutz, Horitschon, Neckenmarkt und Lutzmannsburg. Daher war es naheliegend, hier den Gebietsschutz einzuführen. Mittelburgenland war 2007 das zweite DAC-Gebiet Österreichs – und das erste mit einer roten Rebsorte. Dabei ist die Geschichte des Rotweins im Gebiet noch nicht allzu alt: Erst Ende der 1970er-Jahre wurde die Eignung für Blaufränkisch, aber auch Cabernet Sauvignon, Merlot und Zweigelt erkannt. Mittlerweile wird auch zunehmend auf Cabernet Franc gesetzt, der sehr ermutigende Ergebnisse erbringt.

Gut 65 Prozent der 2.036 Hektar Rebfläche sind mit der Leitsorte bepflanzt – Tendenz weiter zunehmend. Und ein großer Anteil davon hat schon ein beachtliches Alter erreicht: Der Anteil an 30-jährigen und noch älteren Rebstöcken liegt im Mittelburgenland besonders hoch, da sich aufgrund der Kleinstruktur kaum jemand Neupflanzungen leisten konnte. Die tief verwurzelten alten Reben überstehen trockene und heiße Phasen recht gut, die Erträge sind niedrig und die Konzentration von Inhaltsstoffen in den Beeren größer als bei jungen Rebstöcken. Sie erlauben es daher dem Blaufränkischland, sich als unverwechselbar zu positionieren und so dem globalen Trend zu autochthonen Sorten zu folgen.

 

Alte Reben wie in der Ried Ragaberg bei Raiding sind ein Schatz des Mittelburgenlandes

OeWM WSNA

Klima und Böden

Wer ins Mittelburgenland will, muss Berge überqueren – außer, man nähert sich von Osten über Ungarn. Von dort kann auch das pannonische Klima ungehindert einströmen. Ödenburger Gebirge im Norden, Bucklige Welt im Westen und Günser Gebirge im Süden schützen das Gebiet gegen kühle Strömungen aus dem Alpenraum. Daher ist es hier meist warm und trocken. Der durchschnittliche Niederschlag beträgt bei 300 Sonnentagen pro Jahr nur etwa 600 mm. Mehr ist auch gar nicht notwendig. Die schweren, tiefgründigen Lehmböden haben große Wasserspeicherkapazität und bringen die Reben gut über trockene Zeiten; feuchte Jahre sind hier dagegen eine größere Bedrohung als in anderen Weinbaugebieten. An einzelnen Standorten wie dem Neckenmarkter Hochberg findet man an den oberen Hängen auch Gneis, kristallinen Schiefer und Glimmer-Böden und an den unteren Hängen vereinzelt Abschnitte mit Kalkgestein. Zudem sind auch leichtere Böden mit sandigem Lehm und Kalk-Untergrund vorhanden.

Die dichten Wälder an den Hängen sorgen für ausgleichende Abkühlung in der Nacht. Und schließlich mischt auch noch der Neusiedler See beim Klima mit: Deutschkreutz ist vom Südufer nur etwa fünf Kilometer Luftlinie entfernt. Es ist weniger die Feuchtigkeit, die das Klima beeinflusst, sondern die Luftmassen, die zum Zirkulieren gebracht werden und sich zwischen dem See und dem Mittelgebirge des Wechselgebiets bewegen. Die ständigen Strömungen sorgen für trockene Luft und geringe Botrytis-Anfälligkeit.

 

Die Ried Dürrau bei Horitschon mit ihren Lehmböden zählt zu den besten im Gebiet

OeWM Robert Herbst

Blaufränkisch total

Das DAC-System mit seiner geschützten Ursprungsbezeichnung ist im Mittelburgenland dem Blaufränkisch vorbehalten. Alle anderen Sorten und Weine werden unter der Herkunftsbezeichnung „Burgenland“ vermarktet. DAC steht für „Districtus Austriae Controllatus“ und bedeutet, dass die Weine mit diesem Status besonders strenge Qualitätsvorschriften erfüllen müssen. Diese reichen von der Erntemenge über die Analysewerte bis zum Geschmacksprofil.

Die Herkunftsbezeichnung Mittelburgenland DAC besteht seit dem Jahrgang 2005 und gliedert sich in drei Stufen:

Der Blaufränkisch aus dem Mittelburgenland mit seinen tiefen Fruchtnoten und der frischen, eleganten Säure ist ein Begleiter zu kräftigen Speisen wie Fleisch und Wild sowie geschmortem Gemüse. Auf jeden Fall erhöhen bei jedem Blaufränkisch mehrere Jahre Flaschenlagerung das Genusspotenzial.

 

Im Alten Weingebirge bei Neckenmarkt findet man auch Kalk- und Schieferböden

OeWM Robert Herbst

Erlebnis Blaufränkischland

Das Mittelburgenland positioniert sich besonders als Region für den Familienurlaub. Die Vinotheken in den Weinorten bieten einen guten Überblick über das Angebot an Weinen aus dem Gebiet. Zur Bewegung animieren die vier Top-Radrouten, deren Strecken teils über die Hügel des Gebiets führen, aber nicht zu steil sind. Ein großer Spaß auch für Kinder ist eine Sonnenland-Draisinentour auf einer stillgelegten Bahnstrecke zwischen Neckenmarkt und Oberpullendorf. Kulturinteressierte sollten das Geburtshaus des Komponisten Franz Liszt in Raiding, das Wohnhaus des Komponisten Carl Goldmark in Deutschkreutz und das dortige Schloss mit dem Museum des Malers Anton Lehmden nicht auslassen.

Auf den Burgen in Forchtenstein und Lockenhaus kann man sich auf die Spuren von Rittern und Burgfräulein heften sowie in Lockenhaus die wahre Geschichte des „Englischen Patienten“ erfahren.

Wein, Geschichte und Kultur treffen sich im Fahnenschwinger- und Weinbaumuseum in Neckenmarkt. Das Fahnenschwingen gehört seit 2018 zum immateriellen Kulturerbe Österreichs, das Symbol findet sich auch auf vielen Weinflaschen aus Neckenmarkt. Und die Sonnentherme Lutzmannsburg ist speziell auf Familien mit Kindern eingestellt.

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