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Die Erwähnung von Bodentypen als Information während einer Verkostung von deutschem Riesling kann die sensorische Wahrnehmung von Weinprofis signifikant beeinflussen. Dies hat eine Studie von Prof. Dominik Durner, Dr. Thi H. Nguyen, Daniel Zimmermann und Jonas Müller vom Weincampus Neustadt mit einem Panel aus zwanzig Weinexperten ergeben

Trotz der fehlenden Auswirkungen unterschiedlicher Böden auf den Weingeschmack werde die Vereinfachung des Terroirs auf den Bodentyp in der Weinvermarktung vor allem beim deutschen Riesling immer gebräuchlicher. Um die Auswirkungen dieser Marketingstrategie auf die sensorische Wahrnehmung zu untersuchen, haben die Wissenschaftler zwanzig deutsche Riesling-Weine von vier häufig beworbenen Bodentypen - Buntsandstein, Löß, Muschelkalk und Schiefer - von einem Panel aus zwanzig Weinexperten beschreiben lassen. Sie bewerteten dabei Aroma, Geschmack und Mundgefühl. In der ersten Runde erhielten die Verkoster keine Informationen über die Böden, im zweiten Durchgang bekamen sie Daten zu den jeweiligen Bodentypen.

Während die Bewertungen aus der ersten Verkostung ohne Informationen eher die grundlegenden Unterschiede zwischen den einzelnen Weinen hervorbrachte, führte die Bereitstellung von Informationen über den Bodentyp zu einer intensiveren Unterscheidung der Weine – vor allem in Bezug auf Attribute, die mit Mineralität verbunden sind. Dazu gehörten etwa erdig, kalkig, maritim, feuersteinhaltig und salzig. Diese Veränderung der Bewertungen deuten die Neustädter Wissenschaftler so: Die unterschiedlichen Vorstellungen der Verkoster von jedem Bodentyp prägen ihre Erwartungen und beeinflussen ihre Wein-Wahrnehmung deutlich.

Es sei weitere Forschung erforderlich, um zu bestimmen, ob auch nicht-professionelle Konsumenten von Boden-Informationen in ähnlicher Weise beeinflusst würden. Damit die Klassifizierung von Weinen nach Bodentypen eine tragfähige Marketingstrategie darstellen könne, müssten die Winzer ein klar definiertes Bild jedes Bodens den Konsumenten vermitteln. Nur so könnten sie sicherstellen, dass sie deren Erwartungen so setzen, dass die gewünschten sensorischen Eigenschaften von den Kunden wahrgenommen werden. Auch wenn dies möglicherweise eine Vereinfachung des Terroirs darstelle, könne die Angabe von Bodentypen eine wertvolle Strategie im Weinmarketing sein.

(uka / Quelle: OenoOne)

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