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Ein Winzer aus dem südfranzösischen Departement Aude wurde vom Strafgericht Carcassonne wegen Betrugs zu einer Geldstrafe von 25.000 Euro verurteilt. Seine Weinkellerei muss weitere 50.000 Euro Strafe zahlen. Ihm wird vorgeworfen, mit seinem Unternehmen 48 Tankwagen mit spanischem Fasswein importiert und in Nordfrankreich als IGP Aude verkauft zu haben. Laut der Regionalzeitung L'Indépendant geht der Fall auf das Jahr 2016 zurück, als Zoll- und Betrugsbeamte nach Hinweisen von örtlichen Winzern gegen ein Weingut in Limoux mit einer Razzia vorgingen.
Die Ermittlungen ergaben, dass fast 1,3 Millionen Liter spanischer Wein abgefüllt und als französischer IGP-Wein etikettiert wurden. Das Unternehmen soll damit rund 420.000 Euro Gewinn gemacht haben. Der 60-jährige Eigentümer der Weinkellerei behauptete vor Gericht er habe nicht gewusst, was vor sich ging. Er habe erst 2017 einen Assistenten eingestellt.
Der Anwalt des französischen Nationalinstituts für Herkunft und Qualität (INAO) zeigte sich „überrascht, dass der Angeklagte sagt, er habe nichts gewusst. Immerhin arbeitet er seit 30 Jahren mit großen Vertriebskanälen zusammen. Dies ist nicht nur ein Angriff auf die gesamte Weinindustrie, sondern auch auf die Verbraucher.“
Am Ende des Prozesses wurde die Weinkellerei vom Vorwurf der Täuschung freigesprochen, aber in den übrigen Punkten für schuldig befunden. Die vier regionalen Weinbauverbände sollen Entschädigungen in Höhe von 1.000 bis 2.500 Euro bekommen. Das Institut INAO hatte Strafen in Höhe von 150.000 Euro gefordert, während die beiden regionalen Winzerverbände, der Winzerverband Aude und der Verband IGP Aude, jeweils 20.000 Euro gefordert hatten.
(ru / Drinks Business)