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Wie lagert man Wein sachgerecht?
Wein hat vier natürliche Feinde: Sonnenlicht, Hitze, große Temperaturwechsel und Sauerstoff. Alle diese Faktoren zerstören die feinen Aromen und das Gleichgewicht des Weins. Dementsprechend muss bei der Lagerung darauf geachtet werden, dass diese Elemente möglichst wenig Einfluss ausüben können. Dabei ist es unerheblich, ob der Lagerzeitraum einige Monate oder mehrere Jahre oder gar Jahrzehnte umfasst.
Grundsätze
- Wein sollte möglichst dunkel gelagert werden und keinesfalls dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
- Die Temperatur im Lagerraum sollte möglichst konstant und relativ niedrig sein; zehn bis zwölf Grad gelten als Richtwert. Eine höhere Lagertemperatur ist weitaus weniger nachteilig als häufige und große Temperaturschwankungen (über fünf Grad Differenz). Bei einer gleichbleibend höheren Temperatur (die jedoch 18 bis 20 Grad niemals übersteigen sollte) reift der Wein nur schneller; ständige und erhebliche Temperaturwechsel stören dagegen das chemische Gleichgewicht. Insbesondere Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sollten daher vermieden werden, da sie eben in sehr hoher Frequenz vorkommen. Gewisse jahreszeitbedingte Temperaturdifferenzen (bis zu fünf Grad) sind eher hinnehmbar, da sie gradueller und über einen längeren Zeitraum erfolgen, so dass der Wein sich besser anpassen kann.
- Die Luftfeuchtigkeit im Lagerraum sollte höher sein, insbesondere dann, wenn die Weine überwiegend mit Korken verschlossen sind.
- Ob die Flaschen stehend oder liegend aufbewahrt werden, ist prinzipiell nebensächlich. Liegende Lagerung ist nur bei Weinen relevant, die über einen langen Zeitraum (deutlich mehr als fünf Jahre) reifen sollen und mit Naturkorken verschlossen sind, damit dieser nicht austrocknet.
Ein herkömmlicher Kühlschrank eignet sich nicht zur dauerhaften Lagerung von Wein, auch wenn die Temperatur hier niedrig und konstant ist. Bei jedem Öffnen der Tür kommt es wiederum zu Temperaturschwankungen und zu Lichteinfall (Tageslicht ebenso wie Lampenlicht). Darüber hinaus ist der Wein im Kühlschrank ständig Erschütterungen ausgesetzt (durch das Öffnen und Schließen der Tür ebenso wie durch die Tätigkeit des Motors), die ihn negativ beeinflussen können.
Kellerräume
Glücklich schätzen kann sich, wer einen alten Keller zur Verfügung hat, der thermisch so weit von der Außenwelt abgeschirmt ist, dass zumindest die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht weitgehend abgehalten werden, und der über eine überdurchschnittlich hohe Luftfeuchtigkeit verfügt.
Auch ein konventioneller Keller kann mit einigen Maßnahmen für die sachgerechte Lagerung von Wein präpariert werden:
- Bereits das Verschließen des Kellerfensters mit Isoliermaterial sowie die Dämmung der Wände kann Temperaturschwankungen bedeutend vermindern.
- Die Luftfeuchtigkeit kann beispielsweise durch feuchte Tücher oder einen Bottich mit nassen Hydrokultursteinen erhöht werden.
- Ein abgeschlossener Kellerraum lässt sich auch komplett klimatisieren. Die Firma Günther Kälte-Klima in Aschaffenburg bietet hierzu Lösungen vom Klimagerät bis zu speziellen Regalen an.
Um hochwertige Weine vor Lufteinfluss und Schädlingen (etwa durch die Korkmotte) zu schützen, kann man den Flaschenkopf auch mit Dokumenten-Siegellack überziehen.
Weinklimaschränke
Ideal für die sachgerechte Lagerung von Wein ist ein Weinklimaschrank. Solche Schränke sorgen für eine erschütterungsfreie Aufbewahrung bei stabiler, gezielt wählbarer Temperatur und idealer Luftfeuchtigkeit. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Größen (von 18 bis zu mehreren hundert Flaschen) und mit verschiedenen Temperaturzonen. Die Preise reichen vom drei- bis in den fünfstelligen Bereich; zusätzlich zu den Anschaffungskosten sollte man allerdings auch die laufenden Stromkosten einkalkulieren.
Hier eine Auswahl an Herstellern (in alphabetischer Reihenfolge):