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Teil zwei der Südtirol-Reportage befasst sich mit den Kellereien in und um Eppan. Hier wird das Bild geprägt von zwei großen Genossenschaften (Sankt Michael und Sankt Pauls), einer historischen Privatkellerei (Josef Brigl) und wenigen, aber ausgesprochen interessanten Selbstvermarktern.

Kellerei Sankt Michael: Durch Strenge zum Erfolg

 

Kellerei Sankt Michael (Quelle: Roland Brunner)

Auf Italiens Leitmesse, der jedes Jahr im Frühjahr stattfindenden Vinitaly in Verona, vermittelt der Stand der Kellerei Sankt Michael-Eppan immer den Eindruck eines Bienenstocks. Vom Anfang bis zum Ende der Messe ist er vor allem von Italienern umlagert, die hier den einen oder anderen Schluck guten Weißweins ergattern möchten. Verantwortlich für die Weine der Genossenschaft und damit für diesen Erfolg ist seit nunmehr 33 Jahren Hans Terzer, der 1977 als 22-Jähriger das Amt des Kellermeisters in Sankt Michael übernahm. Er erkannte schon früh die Möglichkeiten, welche Südtirol für die Erzeugung hochwertiger Weißweine bietet und kreierte mit dem Weißburgunder ‚Schulthauser’ sowie den Weinen der Linie ‚St. Valentin’ Klassiker, die das Image Südtirols als Weißweinland maßgeblich geprägt haben. Die St. Valentin-Linie umfasst mittlerweile nicht nur Weißweine (Sauvignon, Chardonnay, Gewürztraminer, Pinot Grigio und Weißburgunder) sondern auch Blauburgunder, Lagrein, Merlot und Cabernet. Und obwohl sie mittlerweile in nicht unbeträchtlicher Anzahl von jährlich 500.000 Flaschen produziert werden („Ich will Spitzenweine nicht nur in homöopathischen Mengen“, so Hans Terzer), nehmen diese Weine qualitativ jedes Jahr eine Ausnahmestellung ein. Der Sauvignon erhielt nun schon das 15. Jahr in Folge die 3 Gläser des Gambero Rosso.

Erreicht hat Hans Terzer diesen Erfolg durch rigoroses und konsequentes Handeln. Wenn es um die Durchsetzung dessen geht, was er für sinnvoll und wichtig erachtet, greift er auch mal zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Bei einer Mitgliederversammlung ging es einmal darum, eine bestimmte Fläche auf Pinot Grigio umzustellen, weil man von diesem Wein erhebliche Mehrmengen benötigte. Als sich die einzelnen Mitglieder nur sehr zaghaft und in zu geringer Anzahl zu dieser Umstellung entscheiden konnten, ließ Hans Terzer die Türen des Versammlungsraums einfach so lange zugesperrt und keinen raus, bis genügend der anwesenden Mitglieder zur Umstellung bereit waren. Heute sind ihm wahrscheinlich viele dankbar für die Kompromisslosigkeit mit der er seine Entscheidungen durchgesetzt hat, denn die Kellerei St. Michael steht hervorragend da und kann ihren Mitgliedern gute Preise für ihre Trauben zahlen.

Das Angebot ist sehr umfangreich und enthält alle klassischen Südtiroler Sorten. Die Preise bewegen sich zwischen 5 und 25 Euro.

Direktverkauf: Mo. – Fr. 8 - 12 Uhr und 15 – 18 Uhr 30,
Sa. (von Ostern bis Allerheiligen auch nachmittags von 14 – 17 Uhr
Umfahrungsstraße 17/19, I-39057 Eppan
Tel. +39 0471 664466
E-Mail: kellerei@stmichael.it
Web: www.stmichael.it

Kellerei Sankt Pauls: Ehrgeiz und Leidenschaft

Die Kellerei Sankt Pauls wurde im selben Jahr (1907) wie die Kellerei Sankt Michael gegründet. Damals waren es 36 Mitglieder. Bis heute ist die Zahl auf 201 gestiegen und seit 2005 ist ein neuer Mitarbeiterstab für die Kellerei verantwortlich, der sich vorgenommen hat, den Betrieb mit neuen innovativen Produkten fest in der Südtiroler Spitzenklasse zu etablieren. Der neue Kellermeister, Wolfgang Tratter, möchte „das ganze Potential, welches unsere Weinberge bieten, voll ausschöpfen.“ Zu diesem Zweck wurde viel Arbeit investiert, um die besten Lagen für die jeweilig beste Rebsorte ausfindig zu machen und die Arbeit im Weinberg noch weiter zu verbessern. Das Wort Kellermeister ist für Wolfgang Tratter und sein Team eigentlich nicht mehr ganz passend. Denn ein Großteil ihrer Tätigkeit besteht inzwischen darin, die Mitglieder durch intensive Schulungen und Beratung zur Produktion immer besserer Traubenqualitäten zu befähigen.

 

Das neue Team: Wolfgang Tratter% Dr. Alessandro Righi% Leopold Kager (Quelle: Kellerei St. Pauls)

Und es wurde eine neue Top-Linie mit geschaffen. Deren Name ist das derzeitige Programm der Kellerei St. Pauls: PASSION. Sie besteht aus sechs reinsortig ausgebauten Weinen, die aus den besten Trauben der jeweiligen Sorten gekeltert werden: Weißburgunder, Sauvignon und Gewürztraminer bei den Weißweinen und bei den Roten Blauburgunder, Lagrein und – sicherlich für viele überraschend -, ein Vernatsch. Die Kellerei St. Pauls ist neben den Girlaner Genossen und der Ersten & Neuen Kellerei in Kaltern die einzige Genossenschaft, die diesem ursprünglichen Südtiroler Eigengewächs einen Platz in der höchsten Produktlinie reserviert und somit beweist, dass Innovation und Tradition sich nicht ausschließen.

Das zeigt sich auch im Verkostungsraum der Kellerei. Es ist sowohl ein anspruchsvolles Ambiente für die Verkostung der edlen Tropfen der Top-Linie als auch ein beliebter Treffpunkt für das ganze Dorf. Seit 2005 ist die Kellerei St. Pauls im Ort konkurrenzlos, da der einzige Mitbewerber vor Ort, die Wein- und Sektkellerei Kössler, von der Kellerei St. Pauls übernommen wurde. Die Kellerei Kössler war vor allem durch ihre im Flaschengärungsverfahren ausgebauten Spitzensekte Praeclaurus bekannt. Diese werden nun unter dem Etikett St Pauls vermarktet. Die anderen Kössler-Weine werden als eigene Linie weitergeführt, sodaß das Angebot inzwischen über 40 Weine in der Preisklasse von fünf bis 20 Euro umfasst. Die Weine aus der Linie PASSION kosten ab Hof zwischen neun und 20 Euro

Direktverkauf: Mo-Fr. 9.00-12.30, 15.00-19.30
Sa. 9.00-12.30, 15.00-18.00 (Sommer)
Schloss-Warth-Weg 21, I-39050 Sankt Pauls/Eppan
Tel. +39 0471 662183
E-Mail: info@kellereistpauls.comWeb: www.kellereistpauls.com

Die Weine der Kellerei Sankt Pauls im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein-plus.de/italien/Cantina%2BProduttori%2BSan%2BPaolo%2BKellerei%2BSt.%2BPauls_52633.html

Die Weine der Kellerei Kössler im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein-plus.de/italien/Kellerei%2BK%C3%B6ssler%2B_52630.html

Josef Brigl: 700 Jahre Südtiroler Weinbautradition

 

Die Familie Brigl (Quelle: Weinkellerei Josef Brigl)

Die Kellerei Josef Brigl feierte 2009 ihren 700. Geburtstag und gehört damit zu den ältesten Kellereien Südtirols. Josef Brigl ist ein immer entspannter, gemütlicher Mensch und ein flammender Verfechter des Vernatsch. Er hat auch in Zeiten, als alle anderen Produzenten schlecht über diesen Wein redeten und ihn durch lukrativere Sorten ersetzten, am Vernatsch festgehalten. Josef Brigl liebt den Vernatsch, „weil es ein Wein ist, von dem man problemlos und mit großer Freude nicht nur ein, sondern auch zwei bis drei Gläser trinkt, auch wenn er (möglicherweise) nie 3 Gläser vom Gambero Rosso bekommen wird.“ Und Josef Brigl ist mit seiner Vernatsch-orientierten Strategie ausgesprochen erfolgreich. Absatzprobleme hatte er nie.

Alle Vernatsch-Weine von Josef Brigl zeichnen sich vor allem durch ihre feine und zarte Art aus. Die Kellerei bietet jedoch nicht nur Vernatsch, sondern wie fast alle Handelskellereien ein sehr breites Spektrum südtiroler Weine. Nicht weniger als 38 verschiedene Positionen finden sich derzeit im Angebot. In der Basislinie sind es immer angenehme, unkomplizierte südtiroler Klassiker für den täglichen Genuss; richtig interessant wird es dann bei der sogenannten Höfe-Linie, für die nur Trauben aus den eigenen Höfen Verwendung finden. Diese befinden sich in Kaltern (Windegg und Kaltenburg), Bozen (Rielerhof und Ihlderhof), Girlan (Haselhof) sowie in Terlan (Heilig Dreikönig-Hof). Besondere Spezialitäten wie die Kreuzbichler-Weine (Riesling und Blauburgunder) sowie gereifte Chardonnay, Blauburgunder und Lagrein der Meister-Linie komplettieren das Angebot. Die ab Hof-Preise bewegen sich zwischen 4,30 € und 14,90 €.

Direktverkauf: Täglich außer Sonntags von 08:00-12:00 und 14:00-18:00 Uhr
Maria-Rast-Weg 3, I-39057 Eppan/Appiano
Tel.: +39 0471 662419
E-Mail: info@brigl.com
Web: www.brigl.com

Die Weine der Kellerei Brigl im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein-plus.de/italien/Weinkellerei%2B%26%2BWeing%C3%BCter%2BJosef%2BBrigl_52629.html

Fritz Dellago – Schloss Hotel Korb: Die Freude am eigenen Wein

 

Fritz Dellago (Quelle: Dellago)

Der Name Dellago dürfte Wein-Plus-Stimmtischteilnehmern ein Begriff und wahrscheinlich in guter Erinnerung sein. Der gleichnamige Weißburgunder der Kellerei Bozen war der italienische Teilnehmer des Weißburgunder-Stammtischs im September 2008. Die Trauben für diesen Wein stammen fast ausschließlich aus den Weinbergen von Fritz Dellago. Die Familie Dellago lieferte immer schon ihre Vernatsch- und Weißburgundertrauben bei der Bozner Genossenschaft ab. Anfang dieses Jahrtausends entschied sich der weinbegeisterte Fritz Dellago (in seinem Keller befinden sich ca. 4.000 Flaschen aus allen Anbaugebieten der Welt), einen Teil seines Weins selbst auszubauen. Verbunden damit war eine Erweiterung des Sortenspektrums. Zu Weißburgunder und Vernatsch gesellten sich Chardonnay, Sauvignon, Gewürztraminer, Blauburgunder, Merlot, Lagrein und der hier bis dato fremde Zweigelt. Letzteren pflanzte Fritz Dellago deshalb an, um die Verbundenheit von Südtirol - das ja bis 1918 zu Österreich gehörte - mit dem Nachbarn jenseits des Brenner zu demonstrieren. Außerdem wollte er zeigen, „dass das, was die Österreicher können, für uns Südtiroler auch kein Problem darstellt.“ Das ist ihm durchaus gelungen. Sein Zweigelt ist ein angenehm ‚nördlicher’ Wein von frischem, animierendem Charakter. Dasselbe gilt für den hauseigenen Weißburgunder, den Sauvignon und auch für die im Barrique ausgebaute Cuvée aus Merlot, Lagrein und Cabernet. Etwas mehr vom Holz geprägt sind Chardonnay und der Blauburgunder. Die Preise bewegen sich zwischen 8 und 13 Euro.

Einzigartig ist das Ambiente des Schlosshotels. Man genießt neben den kulinarischen Annehmlichkeiten in den historischen Gebäuden einen grandiosen Blick in den Bozner Talboden und auf die umliegenden Dolomiten. Aber auch unter der Erde hat Fritz Dellago ungewöhnliches geschaffen. Ein ehemaliger Weltkriegsbunker neben dem Schloss wurde zum repräsentativen Weinkeller umgebaut, in dem neben Verkostungen auch Vernissagen, Lesungen und Konzerte stattfinden.

Direktverkauf: bei Hotelbetrieb (April bis November) täglich, im Winter nach Voranmeldung
Hocheppanerweg 5, I-39050 Missian/Eppan
Tel. +39 0471 636000
Mobil: +39 333 1503760
E-Mail: info@schloss-hotel-korb.com
Web: www.schloss-hotel-korb.com

Bergmannhof: Kein Verkaufsstress

Die ausklingenden 70er Jahre waren in Südtirol eine lausige Zeit für viele Genossenschaftsmitglieder. Die Weinpreise und damit die Auszahlungen der Genossenschaften waren niedrig. Die meisten Weinbauern kannten jedoch erstens nichts anderes, als die Trauben bei der Genossenschaft oder bei einer Handelskellerei abzuliefern, und zweitens glichen die Einnahmen aus der Zimmervermietung und dem Obstanbau die mauen Einnahmen aus dem Traubenverkauf zumindest teilweise aus. Josef Pichler wollte sich damit allerdings nicht zufriedengeben, und er entschloss sich, seinen Wein selbst zu produzieren und zu vermarkten. Da es zur damaligen Zeit keine Vollabgabepflicht für Genossenschaftsmitglieder gab und jederzeit auch ein Teil der Ernte, wenn auch für wenig Geld, angenommen wurde, war das Risiko nicht ganz so groß.

 

Drei Generationen der Familie Pichler (Quelle: Weingut Bergmannhof)

Welcher Teil bei der Genossenschaft landete und welchen Josef Pichler selbst behielt, dürfte klar sein, und so konnte er seinen Kunden eine Qualität anbieten, die sie zum Wiederkommen animierte. Und das ist bis heute so geblieben. Der Wein wird ausschließlich ab Hof verkauft, und die zufriedenen Kunden sorgen für genügend Mundpropaganda, dass den Pichlers regelmäßig schon Ende des Jahres der Wein ausgeht. Die ausgesprochen moderaten Preise tragen das Ihrige dazu bei. Die allesamt jung zu trinkenden Gewächse – Chardonnay, Vernatsch, Lagrein und Merlot - kosten zwischen 4,50 und 8 Euro.

Direktverkauf: Nach telefonischer Voranmeldung
Tel.: +39 0471 637 082
Unterrain 46, I-39050 St. Pauls/Eppan
E-Mail: info@bergmannhof.it
Web: www.bergmannhof.it

Stroblhof: Bodenhaftung

Andreas Nicolussi-Leck gehört zu den Menschen, die scheinbar gerade deshalb Erfolg haben, weil sie sich nicht um die vermeintlichen Notwendigkeiten des Marktes kümmern, sondern das durchziehen, was ihnen wichtig erscheint. Und das sind für Andreas Nicolussi-Leck Weine aus Sorten, die für den jeweiligen Boden die geeignetsten sind. „Ich habe viele Bodenproben von Ober- und Unterböden entnommen, bevor ich mich entschied, was ich wo neu anpflanze.“ Und wenn er gegen diejenigen wettert, die meinen, sich den Marktanforderungen anpassen zu müssen, kann er richtig ärgerlich werden. „Man kann den Ruf eines Weinbaugebiets auch kaputtmachen, wenn man auf Teufel komm raus das pflanzt, was gerade Mode ist, ohne sich darum zu kümmern, ob die Sorten auch für unsere Böden geeignet sind.“ So hat er sich schon zu einer Zeit, als der Gewürztraminer auf dem italienischen Markt noch sehr gefragt war, dagegen entschieden, diese Sorte weiter anzubauen. Bei ihm auf dem Stroblhof sind die geeignetsten Sorten Weißburgunder und Blauburgunder. Chardonnay und Sauvignon werden in Weinbergen, die außerhalb liegen, angebaut. Ein sentimentaler Traditionsverfechter ist Andreas Nicolussi-Leck jedoch nicht. Sein Bruder besitzt noch einen Weinberg am Kalterer See. Hier wurden die Vernatsch-Reben, aus denen auf dem Stroblhof einer der schönsten Kalterer produziert wurde, vor Kurzem ganz unsentimental gerodet und durch Weißburgunder ersetzt, „der hier auch hervorragende Qualitäten liefert und meinem Bruder einen Mehrerlös von 80 Euro mehr pro Doppelzentner einbringt.“

 

Andreas Nicolussi-Leck (Quelle: Weingut Stroblhof)

Bekannt wurde der Stroblhof zunächst mit seinem Weißwein Strahler, einem Mischsatz aus größtenteils Weißburgunder und jeweils fünf Prozent Chardonnay und Pinot Grigio. „Weißburgunder wurde schon vor 200 Jahren auf dem Stroblhof angebaut. Der Name Strahler taucht zum ersten Mal 1845 auf und bezeichnete die Spallierreben, die damals noch in Südtirol gepflanzt wurden, bevor man sie fast flächendeckend durch die Pergel ersetzte.“ Heute schlägt das Pendel wieder auf die andere Seite aus, und man ersetzt die klassische Pergel aus Qualitätsgründen immer mehr durch die Spalliererziehung.

Seit den 70er Jahren (schon Schwiegervater Josef Hanni erreichte damals höchste Qualität) profiliert sich der Stroblhof auch immer mehr mit dem Blauburgunder, der hier in zwei Varianten angeboten wird, einer Basisversion und einer Riserva. Für Letztere werden ausschließlich Trauben aus mindestens 14 Jahre alten Rebstöcken verwendet. Der Ausbau ist bei beiden Weinen identisch.

Der Stroblhof ist nicht nur ein Weingut, sondern auch ein 4-Sterne-Hotel mit ausgezeichneter Küche und einem beeindruckend bestückten Weinkeller. Wer in Südtirol mal Lust auf große Weine aus anderen Anbaugebieten bekommt, ist hier genau richtig.

Direktverkauf: bei Hotelbetrieb (April bis November) täglich, im Winter auf Voranmeldung
Pigenoer Weg 25, I-39057 Eppan
Tel. +39 0471 662 250
E-Mail: weingut@stroblhof.it
Web: www.stroblhof.it

Hof Gandberg – Rudolf Niedermayr: Widerstandsfähig

 

Rudolf Niedermayr (Quelle: Niedermayr)

„Der Rudolf hat das Bio-Ding wirklich durchgezogen, auch wenn’s hart war. Das verdient Respekt“, so Oskar Andergassen, Winzer in Kaltern über seinen Kollegen aus Eppan. Und er zieht es weiterhin durch – mit aller Konsequenz. Rudolf Niedermayr gehört zu den radikalsten Verfechtern des biologischen Anbaus beim Wein, und er scheut sich deshalb auch nicht davor, auf eine der Schwachstellen des biologischen Anbaus hinzuweisen oder sie zu vermeiden, nämlich den Kupfereinsatz. Kupfersulfat ist im Bio-Weinbau als Mittel gegen Pilzbefall erlaubt. Es hat den Vorteil, dass es nicht in die Pflanze eindringt und somit hier keine Rückstände hinterlässt. Dafür reichert es sich im Boden an, wo es als Schwermetall so gut wie nicht wieder abgebaut wird. Rudolf Niedermayr setzt deshalb auf pilzwiderstandsfähige Sorten und erzielt damit durchaus beachtenswerte Resultate. Pilzresistente stehen nicht gerade in dem Ruf, besonders hochwertige Weine zu ergeben. Schön, wenn man genussvoll eines Besseren belehrt wird. Bei Rudolf Niedermayrs PIWIs kommt die Qualität nicht zu kurz. Die Weißen empfehlen sich durch Fruchtigkeit und elegante Säure: Der Bronner ist ein feiner, animierender Tropfen mit moderatem Alkohol; der Sonnrain, eine würzige, kraft- und gehaltvolle Cuvée mit aromatischer Muskatnote; der Nova ist ein harmonischer Weißwein mit elegantem, anhaltendem Aroma und Fülle, der Rotwein Beerl eine Cuvée mit kräftigen, rubinroten Farbe und fruchtigem Geschmack.

Das Sortiment umfasst derzeit drei Weiße und einen Rotwein. Die Preise liegen zwischen 6,50 und 8 Euro.

Direktverkauf: nach Voranmeldung
Tel. +39 0471 664 152
Schulthauserweg 1, I-39057 Eppan
E-Mail: gandberg@yahoo.de

Kreithof: Einen Abstecher wert

Der Kreithof gehört zu denjenigen Kellereien, die man kaum wahrnimmt, auch wenn man alle Präsentationsveranstaltungen inner- und außerhalb von Südtirol besucht. Und das sind nicht wenige, denn die Südtiroler zeigen gerne und oft, was sie zu bieten haben. Keine der wichtigen Messen ohne einen großen, gut organisierten Gemeinschaftsstand, mindestens eine Präsentation im Jahr in einer deutschen Stadt, die Bozner Weinkost, die Vinnea Tirolensis der Freien Weinbauern und die vielen lokalen Weinfeste. Johann Raifer, Besitzer des Kreithofs hält sich aus all dem raus. Ihn zieht es zu keiner dieser Veranstaltungen. Er verkauft seinen Wein lieber ausschließlich ab Hof, der wunderschön auf einer Anhöhe etwas außerhalb von Eppan zu Füßen des Montiggler Waldes liegt.

 

Der Kreithof (Quelle: Brunner)

Und er lebt nicht schlecht mit seiner Art des Verkaufs. „Die Kunden, die einmal vorbeischauen, kommen meist wieder zurück.“ Die moderaten Preise, welche Johann Raifer für seine Weine verlangt, tragen sicherlich das ihrige hierzu bei. Es sind die klassischen südtiroler Sorten, die man hier findet: Weißburgunder, Sauvignon und Gewürztraminer bei den Weißen sowie Vernatsch, Lagrein und Blauburgunder bei den Rotweinen. Alles sehr korrekte Tropfen für den unkomplizierten Genuss. Man sollte dem Schild am Straßenrand auf alle Fälle einmal folgen, nicht nur der schönen Aussicht wegen.

Direktverkauf: nach Voranmeldung
Tel. +39 0471 664119
Kreuzweg 15, I-39057 Eppan
E-Mail: info@kreithof.com
Web: www.kreithof.com

 

Restaurantempfehlungen der Eppaner Produzenten:

Die Rose in Eppan. Hier muß man einmal gewesen sein. Wegen des Essens natürlich, aber auch wegen der Weinauswahl. Ein Lokal, das aus einer alteingesessenen Dorfwirtschaft entstanden ist, und das nun absolutes Top-Niveau bietet (ein Michelin-Stern), ohne dabei seine Herkunft zu verleugnen. Eine fantastische Weinauswahl, sowohl von Südtirolern als auch italienischen und internationalen Top-Weinen.
Josef Innerhoferstraße 2, St. Michael Eppan
Tel.: +39 0471 662 249
Fax: +39 0471 662 485
E-Mail: info@zur-rose.com

Der Paulser Hof im Zentrum von Sankt Pauls bietet klassische, feine und fantasievolle südtiroler Küche zu moderaten Preisen und eine ungewöhnliche Auswahl vor allem an hochwertigen offenen Weinen.
Tel.: +39 0471 662 422
Fax. +39 0471 673 665
E-Mail: paulserhof@dnet.it

Das Schloss Korb von Fritz Dellago wird dem Anspruch gerecht, den man aufgrund des Preisniveaus stellen muss. Und so edel, wie man speisen kann, so gepflegt kann man hier wohnen und hat einen der eindrucksvollsten Ausblicke ins Etschtal und auf Bozen. Außer den Weinen des Besitzers bietet die Weinkarte viele hochwertige Gewächse aus Italien und den wichtigen internationalen Anbaugebieten.
Missian - Hocheppanerweg 5
Tel.: +39 0471 636 000
Mobil: +39 333 150 3760
Fax: +39 0471 636 033E-Mail: info@schloss-hotel-korb.com

Der Stroblhof in Eppan ist ein wahres Genuss-Idyll. In der warmen Jahreszeit, wenn man draußen sitzen kann, hat man vom schattigen Garten aus einen wunderschönen Blick auf den Gandberg und das Mendelgebirge. Die Küche bietet gepflegte, abwechslungsreiche Speisen und der Keller neben den hauseigenen Weinen auch eine riesige Auswahl italienischer und internationaler Spitzengewächse. Und nach dem Essen muss man nicht mehr unbedingt fahren, sondern kann im 4-Sterne-Hotel komfortabel übernachten.

Pigenoerstr. 25, St. Michael/Eppan
Tel.: +39 0471 662250
Fax: +39 0471 663644
E-Mail: hotel@stroblhof.it

Zum Gasthof Lipp muss man einige Kilometer den Berg hinauf fahren, wird dann allerdings mit einer sensationellen Aussicht und herzhafter südtiroler Küche belohnt. Warme Gerichte gibt es allerdings nur bis acht. Gnadenlos, auch im Sommer.

Perdonig 30, I-39057 Eppan
Tel.: +39 0471 662517
Fax: +39 0471 660907
info@lipp.it

Nützliche Adressen:

Verein Südtiroler Weinstraße   Organisiert Veranstaltungen im Anbaugebiet wie die Weinstraßenwochen, die Nacht der Keller, Tag des Eppaner Weins und viele andere.

Tel.: +39 0471 860 659
E-Mail:
info@suedtiroler-weinstrasse.it
www.suedtiroler-weinstrasse.it.

Roter Hahn
Vermittelt in Südtirol Unterkünfte auf dem Bauernhof. Darunter auch viele bäuerliche Weinerzeuger. Die Qualitätskriterien sind sehr streng und werden jährlich überprüft.

 

Tel: +39 0471 999325
Fax: +39 0471 981171
E-Mail: info@roterhahn.it
www.roterhahn.it

 

Tourismusverein Eppan
Rathausplatz 1 - I-39057 Eppan
Tel. +39 0471 662206
Fax +39 0471 663546
info@eppan.com

Freie Weinbauern Südtirol
Zusammenschluss von derzeit 82 selbstvermarktenden Südtiroler Weingütern. Ein absolutes Muss für jeden Südtirol-Weinfreund: die Vinea Tirolensis, bei der fast alle Mitgliedsbetriebe ihre aktuellen Weine vorstellen. Meist Ende August im Bozner Stadttheater.
Tel.: +39 0471-238002
E-Mail: info@fws.it
www.fws.it

Link zu Überetsch Teil 1 - Girlan

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