Robert Wimmer vom Weingut Wagramkeller aus Fels am Wagram hat 2023 Österreichs größten Jungwinzer-Wettbewerb, die Schlossquadrat-Trophy, gewonnen. Der 1997 geborene Absolvent der Weinbauschule Klosterneuburg wollte immer schon Winzer werden, wie er im Gespräch mit wein.plus erklärt.
„Ich war oft mit meinen Großeltern im Weinberg, da habe ich die Liebe zum Weingarten und zur Natur entdeckt und bin gerne mit dem Traktor mitgefahren. Ich war eher unglücklich, wenn ich mal nicht raus durfte, sondern was für die Schule machen musste. Es war also klar, dass ich das übernehmen möchte.“
„So nachhaltig wie möglich. Das heißt für mich, so im Einklang mit der Natur zu arbeiten, dass ich ihr möglichst nichts wegnehme und meinen Nachfolgern dieselben Ressourcen zur Verfügung stellen kann, wie ich sie habe. Also: Nicht mehr nehmen, als man zurückgeben kann. Nachhaltigkeit bedeutet für mich aber auch die Sicherstellung der Qualität und wirtschaftlich vernünftiger Erntemengen.“
„Ich informiere mich und tausche mich mit Winzerkollegen und meinen ehrmaligen Lehrern intensiv darüber aus. Ich sehe aber ein Problem in unserer Region: Alle Piwi-Sorten werden sehr früh reif und sind niedrig in der Säure. Und ob das in Zeiten immer früherer Ernten und niederer Säurewerte wirklich zukunftsträchtig ist, davon bin ich nicht ganz überzeugt, ebenso von der Qualität der Weine. Ich zwar ein paar Piwi-Reben ausgepflanzt, aber die sind für Speisetrauben.“
„Weine vom Wagram sind einzigartig. Eine Gruppe von ehemaligen Schulkollegen verkostet immer unsere neuen Weine, da ich bin der einzige vom Wagram. Und alle erkennen immer meine Weine, weil sie eine eigene Stilistik haben. Sie sind vollmundiger, cremiger als alle anderen. Es sind nicht nur unsere Lössböden, die den Stil prägen, denn die gibt es in vielen Regionen. Herkunft ist mehr als der Boden, und das respektiere ich auch in meiner Arbeit.“
„Ja, ich habe deutlich mehr Aufmerksamkeit und Wahrnehmung gespürt. Die breite mediale Aufbereitung bringt definitiv etwas, es ist mit Sicherheit meine wichtigste Auszeichnung bisher. Ich wurde von Gastronomen aus Tirol und Leuten aus der Umgebung darauf angesprochen. Mein Bekanntheitsgrad ist sehr gestiegen. Das möchte ich nutzen, um neue Vertriebspartner zu gewinnen. Das Weinangebot ist in vielen Gastronomiebetrieben sehr uniform und wird von einigen wenigen Namen beherrscht, da könnte ich als kleiner junger Winzer mehr Abwechslung bieten.“