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Dekanter sind oft schön gestaltet, nicht selten aber im Alltag nur ziemlich umständlich zu benutzen. Der “Wine Breather” aus Dänemark sieht edel aus – und verspricht zudem einen praktischen Zusatznutzen. Kann er unseren Tester überzeugen?

In seiner kleineren Ausgabe mit bauchigem Körper und langem weiten Hals ähnelt der “Wine Breather” auf den ersten Blick einem Laborgefäß. Das ist offenbar beabsichtigt: Die Funktion steht im Vordergrund. Spätestens auf den zweiten Blick fällt aber das schöne, mundgeblasene Glas auf. Mit der Kombination aus Rauchglas und Kupfer-Verschluss passt der Dekanter, der je nach Modell zwischen 80 und 110 Euro kostet, in jeden hippen Haushalt. Für Traditionalisten und Nerds, die es nicht ertragen, einen Wein in ein Rauchglas-Gefäß zu gießen, gibt es auch Klarglas-Versionen.

Die von uns getestete kleine Variante hat einen Durchmesser von 16 Zentimetern und ist 22 Zentimeter hoch. Zudem ist eine leichte Mulde in den Boden eingelassen. Wer mindestens mittelgroße Hände hat, für den ist der Dekanter sehr handlich. Gefüllt kann man ihn sicher mit einer Hand halten. Das macht ihn vom ersten Anfassen an sympathisch. Dazu ist das Gefäß leicht, das Glas aber nicht zu dünn. So hat man nicht ständig im Hinterkopf, dass das gute Stück zu empfindlich für die Weinrunde sein könnte.

Wein verwirbelt beim Einfüllen

Das Umfüllen geht angenehm und problemlos von der Hand. Die Öffnung im Flaschenhals ist groß genug, um den Wein aus der Flasche einzufüllen. Einen Trichter braucht man nicht.

Beim Durchlaufen wird der Wein unter der Öffnung so verwirbelt, dass er flächendeckend – und überraschend ästhetisch – an der Innenwand des “Wine Breather” herunterläuft. Für den Effekt ist hier kein kompliziertes Sieb/Misch/Zentrifugen-System im Hals des Dekanters nötig. Der Ausguss ist dazu einfach nur relativ schmal und lang. Das gibt dem Wein den richtigen Drive, aber ganz ohne Schnickschnack. Auch beim Ausschenken am Tisch kann man ihn gern weiterreichen. Die Haptik ist gut, die Gestaltung funktioniert hervorragend.

 
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Wein kopfüber ein- und zurückfüllen

Bis hierher wäre der “Wine Breather” ein normaler Dekanter, hätten da nicht die Gestalter des international renommierten Designbüros “Norm Architects” in Kopenhagen eine gute, praktische Idee eingebracht. Das Designstudio hat Produkte von der Teetasse bis zur Yacht gestaltet, immer mit dem Ziel, Funktion und Design zusammenzuführen. Die Stunde des “Wine Breathers”, der im Auftrag des dänischen Design-Anbieters Menu entstand, schlägt zu Beginn oder am Ende des Abends. Denn die Öffnung ist zugleich eine dichte, sichere Halterung für den Flaschenhals. Zum Einfüllen wird der Dekanter von oben auf die geöffnete Flasche gesteckt und um 180 Grad gedreht. Der Wein stürzt nun in die Karaffe, ohne dass man beides festhalten muss. Dabei landet kein Tropfen auf dem Tisch. Wer den belüfteten Wein lieber aus der Originalflasche servieren will, dreht den Dekanter einfach mit der eingesteckten, leeren Flasche noch einmal um 180 Grad. Nun steht der “Wine Breather” wieder auf dem Kopf, der belüftete Wein fließt ebenso tropffrei zurück in die sicher stehende Flasche.

Die Funktion ist ebenso nützlich am späteren Abend: Ist die Karaffe nicht ganz leer geworden, stellt sich die Frage, was man mit dem Rest macht. Ein Dekanter bietet der Luft zu viel Angriffsfläche, um Wein darin aufzubewahren. Flasche einstecken, umdrehen und verschließen. Das funktioniert unkompliziert und zuverlässig. Beim ersten Versuch muss man zwar ein wenig aufpassen und jonglieren, danach geht das Zurückfüllen aber sehr einfach und sicher von der Hand.

Der Dekanter ist spülmaschinenfest, wirkt für uns aber ein bisschen zu schade für die Maschine. Die herausnehmbare Flaschenführung besteht aus vier Teilen, die man intuitiv wieder zusammenstecken kann und denen auch die Spülmaschine wohl nichts anhat. Dank der Gestaltung des “Wine Breather” mit weitem Hals lässt sich auch das Spülen mit der Hand sehr schnell erledigen.

 
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Fazit

Wer einen Weg sucht, seine Weine ohne Umstände zu belüften, liegt mit dem “Wine Breather” richtig. Der Dekanter ist elegant gestaltet, unkompliziert zu nutzen und liegt angenehm in der Hand. Die Idee, eine geöffnete Flasche einfach oben einzustecken und später den Wein kopfüber und sicher zurück füllen zu können, ist durchdacht gestaltet. Aufgrund des intelligenten Designs und dem feinen Material hat Norm Architects eine kleine Stil-Ikone geschaffen.

+ Gelungene Gestaltung

+ Durchdachtes Ein- und Zurückfüllen der Flasche

+ Gute Größe, hervorragende Haptik

+ Einfach zu reinigen

- Kurze Übungsphase beim Ein- und Umfüllen nötig

Preis-Leistung:

Gut

Preis laut Hersteller:

80 bis 110 Euro (je nach Modell und Ausführung)

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