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In den berühmten Einzellagen des niederösterreichischen Kremstals entstehen würzige Grüne Veltliner und finessenreiche Riesling-Weine. Die Landschaft mit ihren Kulturschätzen, uralten Traditionen und gewaltigen Löss-Terrassen ist eine Reise wert.

Rund 70 Kilometer westlich von Wien, in Niederösterreich, liegt die Stadt Krems an der Donau. Sie trägt denselben Namen wie der Fluss, nach dem das Weinbaugebiet Kremstal benannt ist. Dieser entspringt im Waldviertel und mündet nach gut 80 Kilometern zusammen mit dem Kamp bei Altenwörth in die Donau.

Das Weinbaugebiet liegt am Unterlauf der Krems und grenzt im Westen an die Wachau, im Nordosten an das Kamptal und im Süden an das Traisental. Es gliedert sich in drei Teile: Die Stadt Krems mit ihrem westlichen Umland, die Landschaft östlich der Stadt und einen Teil südlich der Donau. Insgesamt umfasst das Gebiet rund 2.250 Hektar Rebfläche.

ÖWM
 

Bodenarten teilen das Gebiet

Klimatisch ist das Kremstal vom pannonischen Einfluss aus dem Osten geprägt, der den Weinbergen heiße, trockene Sommer beschert. Kühle Einflüsse aus dem Norden sorgen allerdings für ausreichend große Unterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen, was den Trauben eine differenzierte Aromatik und eine angenehm frische Säure verleiht. Gleichzeitig sind die Rebstöcke vor allzu kalten Nordwinden geschützt, und zusätzlich wirkt die Donau ausgleichend auf die Temperaturen.

Die Bodenstruktur ist der Grund für die Dreiteilung des Gebiets. In Krems und nordwestlich der Stadt herrschen Urgesteins-Verwitterungsböden vor, die hauptsächlich auf unterschiedlichen Gneis-Arten basieren. Hier wurzeln vorwiegend Riesling-Reben in steilen Terrassenlagen. Im östlichen Kremstal bestehen die Böden vor allem aus Löss – einem lockeren Sediment, das über 20 Meter starke Schichten bilden kann. In diesen mächtigen Formationen wächst überwiegend Grüner Veltliner. Südlich der Donau sind die Böden deutlich vielfältiger: Quarz, Kalk und Löss lassen sich hier ebenso finden wie Schwarzerde, Schotter und Mergel.

 

Die Ruine Senftenberg mit den Top-Lagen Ehrenfels und Hochäcker

ÖWM WSNA

Grüner Veltliner und Riesling spielen die Hauptrollen

Mehr als 80 Prozent der Kremstaler Weinberge sind mit Weißwein-Reben bestockt. Über die Hälfte der Gesamtrebfläche entfällt auf den Grünen Veltliner, gut ein Zehntel auf den Riesling. Darüber hinaus werden an weißen Sorten Weißburgunder, Chardonnay, Sauvignon Blanc sowie Traminer und Roter Veltliner angebaut. Die wichtigste rote Rebsorte ist mit etwa 13 Prozent Flächenanteil der Zweigelt, gefolgt von Cabernet Sauvignon. Merlot, Pinot Noir und Sankt Laurent.

Für Weine, die die spezifische geschützte Herkunftsbezeichnung „Kremstal DAC“ (Districtus Austriae Controllatus) tragen, sind ausschließlich Grüner Veltliner oder Riesling zugelassen; alle anderen Weine tragen die generische Herkunftsbezeichnung „Niederösterreich“. Letztere gilt auch für Weine aus den erstgenannten Sorten, wenn diese die DAC-Vorschriften nicht erfüllen.

 

Qualitätsvorgaben für den Herkunftsschutz

Den DAC-Status, der an strenge Qualitätsrichtlinien geknüpft ist, besitzt das Kremstal seit dem Weinjahrgang 2007. Die Vorgaben reichen von der Erntemenge über die Analysewerte bis zum Geschmacksprofil und geben drei Stufen vor (in aufsteigender Reihenfolge):

  • Gebietswein mit der Bezeichnung „Kremstal DAC“
  • Ortswein mit der Bezeichnung „Kremstal DAC“ sowie einer Ortsangabe (z. B. Senftenberg)
  • Riedenwein (Lagenwein) mit der Bezeichnung „Kremstal DAC“ sowie einer Orts- und einer Lagenangabe (z. B. Kremser Sandgrube)

Alle Kremstal-DAC-Gewächse müssen trocken ausgebaut sein. Gebietsweine und Ortsweine müssen mindestens 12 Volumenprozent Alkohol haben, Riedenweine mindestens 12,5 Volumenprozent. Die zusätzliche Kategorie „Reserve“ umfasst Weine, die mindestens 13 Volumenprozent Alkohol haben und länger im Keller gereift sind. Ortsbezeichnungen sind für die Gemeinden Krems, Stein, Rohrendorf, Gedersdorf, Stratzing, Senftenberg, Furth, Höbenbach und Krustetten vorgesehen. Bekannte Einzellagen für Riedenweine sind beispielsweise Pfaffenberg, Kögl, Wachtberg, Sandgrube, Pellingen, Gebling, Spiegel oder Steinbühel.

 

Kunst, Kultur und Genuss in schöner Weinlandschaft

Als kulinarische Begleiter sind die Weine des Kremstals ausgesprochen vielseitig: Mit Fisch, Geflügel oder Schweinsbraten lassen sich sich ebenso gut kombinieren wie mit Salaten, Pilzgerichten oder Frühlingsrollen. Verkosten kann man sie beispielsweise in einer der drei Gebietsvinotheken. Das gastronomische Angebot der Region erstreckt sich vom Gourmetrestaurant bis zum urtümlichen Heurigenlokal, und übernachten können Gäste im exklusiven Hotel ebenso wie im komfortablen Appartement direkt auf dem Weingut.

 

Stift Göttweig ist weithin sichtbar und einen Ausflug wert

ÖWM Egon Mark

Denn touristisch hat das Kremstal viel zu bieten – zum Beispiel die Weinstraße mit idyllischer Rebenlandschaft, pittoresken Weinorten sowie kulturellen und architektonischen Sehenswürdigkeiten. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad lässt sich das Gebiet vortrefflich erkunden: Eindrucksvolle Kellergassen, spektakuläre Weinterrassen, romantische Dörfer und malerische Aussichtspunkte warten darauf, entdeckt zu werden.

Weingüter locken mit Tagen der offenen Kellertür, Kellergassen-Festen, Riedenwanderungen, Picknick im Weingarten oder Konzerten. Die Stadt Krems, die zum Weltkulturerbe der UNO gehört, begeistert Wein- und Kulturinteressierte mit ihren Hausbergen Pfaffenberg und Kreuzberg sowie mit ihrer historischen Altstadt und mehreren Museen an der Kunstmeile und darüber hinaus. Ebenfalls sehenswert sind die Weinorte Rohrendorf und Gedersdorf im östlichen Kremstal sowie die Burgruine Senftenberg nordwestlich von Krems. Südlich der Donau liegen die Gemeinden Furth, Palt, Krustetten, Hollenburg, Oberfucha und Tiefenfucha - vor allem aber, weithin sichtbar auf einem Hügel, das 1072 gegründete Benediktinerstift Göttweig, das wie eine prachtvolle Schlossanlage anmutet und bei keinem Kremstal-Besuch fehlen darf.

 

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