Ein Tausendsassa, dieser Leo Hillinger. Wie er gegen alle Widerstände einen Klotz von Neubau mitten in die Weinberge am Neusiedlersee setzen ließ, das imponierte auch seinen Kritikern. Den Fans ohnehin: Im Verkostungssaal mit Blick über die Weite der Landschaft flimmert ununterbrochen der Fernsehbericht von der Eröffnung, gibt Stargast Roberto Blanco in Endlosschleife Interviews. Doch bereits jetzt genügt die riesige Kellerhalle den Anforderungen nicht mehr. „Sie ist schon zu klein”, seufzt Winzer und Hobby-Dressman Hillinger, und kündigt, ein Jahr nach der Einweihung, die erste Erweiterung an.
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Weingut Hillinger - eine trutzige Burg aus Glas und Beton |
Nicht alle österreichischen Weinguts-Neubauten und Erweiterungen sind so spektakulär geraten wie Hillingers trutzige Beton- und Glas-Burg. Doch unter den dutzenden von Projekten, die in den letzten zehn Jahren in Niederösterreich, in der Steiermark, vor allem jedoch im Burgenland entstanden sind, ist so manch architektonisch bedeutsames Kleinod. Nicht unbedingt die protzige Außenfassade des Rotweinprojekts Arachon im Mittelburgenland. Doch der schwarze Kasten des Langenloiser Weinguts Fred Loimer genießt bereits Klassiker-Ruhm: eine unerhörte Provokation für alle, die bis dahin unter Weinkeller nur ein gemauertes Gewölbe verstanden.