Das ändert sich gerade. Zwar ist der Status der tonangebenden Kellereien und Weingüter auch heute unangetastet, doch die Zahl der ambitionierten kleinen Weinerzeuger wächst so schnell, dass man als Weinfreund mit Südtirol-Faible langsam Schwierigkeiten bekommt, den Überblick zu behalten.
Für alle Beteiligten kann das nur ein Gewinn sein. Denn mit der neu gewonnenen Vielfalt wächst nicht nur das Angebot. Die kleinen Weingüter scheinen sich auch als Spielwiese für Innovationen und Experimente zu verstehen. Neue An- und Ausbaumethoden, bislang in der Region gänzlich unbekannte Stilrichtungen, pilzwiderständige Rebsorten (PIWIs) oder auch nur neue Vermarktungskonzepte: nahezu überall nehmen kleine, oft noch junge Betriebe eine Vorreiterrolle ein. Dass dieses Engagement anfangs auch mit qualitativen Schwankungen einhergehen kann, ist nur logisch, doch die Mehrheit der neuen Weine Südtirols bereichert das Angebot eindeutig und macht das Weinland noch ein ganzes Stück spannender als zuvor. Und davon profitieren am Ende auch die etablierten Produzenten. Wenn sie klug sind, und davon darf man ausgehen, sogar mehrfach.
Alles Südtirol-Interessierten sei an dieser Stelle die Artikel-Serie von Roland Brunner ans Herz gelegt, in der auch die noch wenig bekannten Weingüter ausführlich vorgestellt werden.
Knapp 400 Südtiroler Weine haben wir in den vergangenen Monaten probiert, von denen wir hier schon aus Gründen der Übersichtlichkeit nur die besten vorstellen können. Wir empfehlen daher, auch die Links zu allen Weinen mit ausführlichen Verkostungsnotizen sowie ihren Produzenten finden am Ende der Listen zu nutzen. Die Blauburgunder / Pinot Nero Südtirols haben wir bereits hier: Die ungleichen Brüder - Pinot Noir aus deuschsprachigen Anbaugebieten veröffentlicht.