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Archäologen haben in der Nähe der Stadt Laveyron im Département Drôme an der Rhône Spuren eines Weingutes aus dem ersten Jahrhundert nach Christus entdeckt. Das dem französischen Kulturministerium unterstellte Institut National de Recherches Archéologiques Preventives (INRAP) plant, die Ausgrabungen im Januar 2024 abzuschließen.
Es gibt Hinweise, dass die Römer nicht die ersten waren, die hier Wein gekeltert haben. Laut INRAP-Betriebs- und Forschungsleiterin Pascale Réthoré könnten Pfostenlöcher auf dem Ausgrabungsgelände Spuren von Palisaden sein, die in der La-Tène-Kultur um 40 vor Christus errichtet wurden. Die Forscher fanden auch Reste von Keramikdolia (Terrakottagefäße, die häufig zur Weinherstellung verwendet werden) und Amphorenfragmente in Mülldeponien in der Nähe der Ruine. In der Regierungszeit von Kaiser Augustus zwischen 27 vor und 14 nach Christus errichteten Römer auf dem Gelände einen dreiräumigen Bau, der laut Réthoré „wahrscheinlich bereits über eine kleine Infrastruktur für Wein verfügte“, denn es wurden auch Hinweise auf Holzfässer gefunden. Später erweiterten die Römer das Weingut, das über Pressen, Keller und Becken zum Sammeln von Traubensaft verfügte.
Die Ruinen befinden sich auf dem Siedlungsgebiet des gallischen Volkes der Allobroger, die einen Lieblingswein der Römer produzierten, den Vinum picatum. Ob dieser auch in diesem Weingut hergestellt wurde, sei erst zu klären, wenn Saftrückstände aus den Behältern analysiert werden, so Pascale Réthoré. Laut ihr stammten die Trauben wahrscheinlich aus dem nördlichen Teil der Rhône, was sie so kommentiert: „Es scheint, dass die Qualität des Weins dieser Region und damit auch ihres Terroirs seit der Antike anerkannt ist.“
(al / Quelle: winespectator)