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Aghiorghitiko-Rebe Ende Mai auf dem Weingut Koutsoujannis

Der Zugang zum griechischen Wein ist mühsam. Zunächst denkt man bei diesem Thema an Retsina, dem geharzten Wein, der das Image der meisten Deutschen vom griechischen Wein prägt. Beim Griechen um die Ecke gibt es dann noch die Massenware der Großkellereien, die auch nicht gerade dazu verlockt, sich näher mit dem Thema auseinander zu setzen.

Wer sich dennoch für griechischen Wein interessiert, muss erst einmal einige Hürden überwinden. Das fängt mit dem Etikett an. Nicht nur eine ungewohnte Sprache, sondern in erster Linie die griechische Schrift, machen einem durchschnittlichen Europäer den Zugang zum Etikett fast unmöglich. Wer in Griechenland selbst versucht, nicht nur Land und Leute, sondern eben auch den Wein kennen zu lernen, stößt auf weitere Hindernisse: Straßenschilder, Wegweiser, Hausnummern bis hin zu Hinweisschildern an Türen und Häusern sind kaum vorhanden und wenn, dann natürlich in griechischer Schrift und damit nur sehr schwer identifizierbar. Findet man Namensschilder in lateinischer Umschrift, dann stößt man sehr schnell auf ein weiteres Problem: Die Umsetzung von griechischer zu lateinischer Schrift ist nicht eindeutig, d.h., man findet den gleichen Namen in unterschiedlichster Umschrift-Schreibweise.

Eigentlich sollte man etwas Zeit investieren, um die griechische Schrift zumindest lesen zu können. So ist man in der Lage, alle Straßenschilder eindeutig zu entziffern und zumindest die wichtigsten Angaben wie z.B. den Namen des Weingutes auch auf dem Etikett wiederzufinden.

Diese Schwierigkeiten sind wohl die Gründe, warum es auch der Autor dieses Artikels trotz Leidenschaft für Wein und gleichzeitiger Leidenschaft für das Urlaubsland Griechenland so gut wie nie geschafft hat, beide Themen miteinander zu verbinden. Ausgerüstet mit Adressen, dem griechischen Weinführer von Nico Manessis (den ich nach drei Jahren vergeblicher Suche endlich als Neuauflage erhalten konnte) habe ich mich im Mai 2002 auf den Weg gemacht mit der festen Absicht, das Thema Wein & Urlaub auf dem Peloponnes zu verbinden. Urlaub auf dem Peloponnes gehört schon seit Jahren zur Selbstverständlichkeit für meine Familie. Land und Leute kennen wir also bereits relativ gut. Wie sieht es also mit dem Wein aus?

Dieser Beitrag im Wein-Plus-Magazin ist der Anfang einer im Laufe der Jahre sicher immer tieferen und besseren Dokumentation über den Wein dieser für uns so faszinierenden Gegend. Ich würde mich über Hinweise, Tipps und Kritik von Seiten der Leser sehr freuen.

Nichts für die Ewigkeit...

Der Peloponnes (ich verwende den im deutschen üblichen männlichen Artikel, auch wenn die griechische Bezeichnung einen weiblichen Artikel als richtiger erscheinen lässt) ist eine im Süden des griechischen Festlandes gelegene Halbinsel, die durch den Kanal von Korinth vollständig vom Festland abgetrennt wurde. Auf dem Peloponnes befinden sich die Hochburgen antiker Kultur wie Olympia, Mykene, Mistra, Sparta, Epidaurus und viele andere. Gleichzeitig wird das Peloponnes umrandet von unterschiedlichsten Stränden, die im Vergleich zu Italien und anderen Urlaubsregionen noch nicht überlaufen sind. Beeindruckend auf dem Peloponnes sind auch die Berge, die bis zu 2.500 Metern hoch ragen. All das sind schon gute Voraussetzungen für einen abwechslungsreichen Urlaub.

Allerdings: Wer nicht bereit ist, im Urlaub auf angebliche "Tugenden" wie Pünktlichkeit, Ordnung und Zuverlässigkeit zu verzichten, dem kann man nur empfehlen, auf einen Individualurlaub in Griechenland zu verzichten und sich statt dessen besser in einen der Touristenbunker auf Kreta oder an sonstigen Pauschaltouristenzielen einschließen zu lassen. "Prohiro" - Dieses Wort bedeutet übersetzt so viel wie: unfertig, provisorisch, notdürftig. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Stück griechischer Lebensmentalität. Alles ist irgendwie provisorisch. Autos, Häuser, Straßen, Städte. Nichts auf Dauer angelegtes und sorgsam geplantes, sondern alles in gewisser Weise unfertig. Eichheim (5) erklärt diese Mentalität mit der geschichtlichen Erfahrung der Griechen, dass es sich nicht lohnt irgend etwas auf Ewigkeit einzurichten, weil ja sowieso wieder irgendein Krieg kommen wird und alles zerstört.

Für viele Urlauber - mich eingeschlossen - gehört gerade diese Mentalität auch zu dem Reiz, den dieses Land ausmacht. Diese Unkompliziertheit ist wie geschaffen für einen Urlaub und einer der Gründe, warum wir immer wieder zurückkommen.

Die wichtigsten Rebsorten des Peloponnes

Griechenland hat eine enorme Vielfalt an eigenen Rebsorten. Angeblich solle es in Griechenland ca. 300 autochthone Rebsorten geben. Nachfolgend davon diejenigen, die für den Peloponnes die wichtigste Bedeutung haben:

Aghiorghitiko rot Die führende Rebsorte in Nemea und eventuell hochwertigste Rebsorte Griechenlands überhaupt. Sie ergibt dort komplexe Weine von hoher Qualität. Sie ist auch unter dem Namen St.-Georgs-Rebe oder einfach Nemea-Rebe bekannt.
Mavrodaphne rot Die Heimat dieser Sorte ist Patras. Sie dient dort vornehmlich der Erzeugung von Likörweinen.
Refosko rot Von Mercouri aus Triest importierte Rebsorte.
Moschofilero weiß Kommt hauptsächlich in Mantinia vor. Sie hat einen Duft nach Rosen, der an Gewürztraminer erinnert.
Roditis weiß Im Norden des Peloponnes. Ergibt feinwürzige Weine und ist auf dem ganzen Peloponnes daheim.
Sideritis weiß Hauptsächliches Vorkommen im Nordpeloponnes
Lagorthi weiß Laut (2) nur von drei Erzeugern genutzt. Zuerst von Antounopulos. Aromatisch.   
Volitza Aspri weiß Die Hauptregion dieser zuerst von Oenoforos kultivierten Rebsorte ist die Region Achaia  


Das Klassifizierungssystem

1971 hat das griechische Landwirtschaftsministerium ein Weingesetz eingeführt, das, ähnlich wie z.B. das französische oder italienische Weinrecht, auf dem Ursprungsprinzip beruht. 1981 mit dem Beitritt Griechenlands zur Europäischen Union wurde das Gesetz angepasst.

Heute sind die griechischen Weine folgendermaßen klassifiziert:

OPAP (Onomasia Proelevseos Anoteras Piotitos) Trockene und restsüße Weine aus einem bestimmten Anbaugebiet, für das bestimmte Parameter (Rebsortenzusammensetzung, Erzeugungsmethoden etc.) festgeschrieben sind. Die Weine sind mit einer roten Banderole gekennzeichnet. Derzeit gibt es 25 derart geschützte Appellationen, davon drei auf dem Peloponnes.

OPE = Onomasia Proelevseos Elegchomeni Hiermit werden Likör- und Dessertweine gekennzeichnet. Auf dem Peloponnes gibt es drei OPEs: Muscat of Patra, Muscat of Rio of Patra und Mavrodafni of Patra. Verglichen mit anderen griechischen Regionen, insbesondere Samos, hat dieser Weintyp auf dem Peloponnes aber keine große, qualitative Bedeutung.

OPE-Weine sind mit einer blauen Banderole gekennzeichnet Optional können OPAPs und OPEs mit dem Atribut EPILEGMENOS (Reserve)r und IDIKA EPILEGMENOS(Grand Reserve) gekennzeichnet werden. Hierzu sind, entsprechend den Regelungen in anderen europäischen Weinbauländern, bestimmte Mindestanforderungen bezüglich Fass- und Flaschenreife zu erfüllen.

Lediglich 10% der griechischen Weinerzeugung sind Appellationsweine. Der Rest gliedert sich in "Epitrapezios Inos" (Tafelwein) und "Topikos Inos"(Landwein). Landweine des Peloponnes sind: Peloponnesiakos, Playes, Petrotou, Trifylias, Pylias, Playes, Orynis, Korinthias Letrinon.

Bei den Tafelweinen kann optional das Attribut "Kava" verwendet werden, das, ähnlich wie Reserve, bestimmte Reifezeiten kennzeichnet.

Noch bestimmen Großkellereien und Genossenschaften das Bild

Im Gegensatz zu den anderen europäischen Weinbauländern, wo sich die meisten Erzeuger auf ihre jeweilige Heimatregion konzentrieren, ist die Zuordnung von Region zu Erzeugern in Griechenland längst nicht so klar. Viele Erzeuger, insbesondere die Großkellereien wie Boutari, Kourtakis, Tsantali und - derjenige der "großen vier", der auf dem Peloponnes seinen Stammsitz hat - Achaia Claus haben entweder Kellereien in ganz Griechenland, wo sie in der Regel zugekaufte Trauben verarbeiten oder sie kaufen gleich den fertigen Wein ein, der dann über viele Kilometer transportiert und abgefüllt wird. Da diese Großbetriebe auch über die notwendige Exportmacht verfügen, sind es natürlich hauptsächlich deren Gewächse, die man in der Gastronomie, im Lebensmitteleinzelhandel und dem Fachhandel erhält.

Eine weitere wichtige Rolle im griechischen Weinbau spielen die Genossenschaften. An diese liefern die oft sehr kleinen Weinbauern ihre Trauben ab. Auf diese Art und Weise werden etwa 40% der griechischen Rebfläche bearbeitet. Auf dem Peloponnes spielen die Genossenschaften in Patras und Nemea eine starke Rolle.

Seit 20 bis 30 Jahren vollzieht sich ein erfreulicher Wandel: Kleine, meist auf ihre eigene Region bezogene Erzeuger konzentrieren sich darauf, hochwertige Weine statt Menge zu erzeugen. Meist bewirtschaften sie ihre Weinberge selbst und kümmern sich um die für die jeweilige Region geeigneten Rebsorten. Die Zusammenarbeit zwischen diesen Produzenten ist gut. Ein freundschaftliches, kollegiales Verhältnis statt Konkurrenz bestimmt das Verhältnis untereinander. Viele dieser Erzeuger sind in der E.N.O.A.P (Union of Wine Producers of the Wineyard of Peloponnes) zusammengeschlossen, einer Organisation, die Zusammenarbeit und Kooperation unterstützt. Jeder Selbstabfüller kann der E.N.O.A.P beitreten, die bisher aus 40 Mitgliedern besteht. Allerdings, so Vassillis Kanelokopoulos, der Präsident dieser Vereinigung: "Achaia Claus ist kein Mitglied bei uns" und weiter mit einem vieldeutigen Lächeln, "traurig sind wir nicht darüber".

Die kleinen, individuellen Erzeuger auf dem Peloponnes gilt es zu entdecken. Hier haben wir einiges für die Zukunft zu erwarten.

Die Anbaugebiete auf dem Peloponnes

Auf dem Peloponnes werden auf ca. 60.000 ha Anbaufläche ca. 1,5 Millionen hl Wein erzeugt. Das ist ca. die Hälfte der griechischen Weinproduktion insgesamt. Die Geschichte des Weinbaus in Griechenland reicht angeblich 7.000 Jahre zurück. In den letzten Jahren ist in ganz Griechenland eine sehr positive Dynamik entstanden. Qualitätsbewusste Erzeuger beginnen, sich in den diversen Regionen zu profilieren. Sowohl mit autochthonen Rebsorten, als auch mit den internationalen Sorten (Cabernet-Sauvignon, Chardonay & Co) werden zunehmend Weine erzeugt, die einen internationalen Vergleich nicht scheuen müssen.

Der Weinanbau auf dem Peloponnes konzentriert sich auf die Bereiche entlang der Küste am Golf von Korinth im Norden und dem Nordwesten am Ionischen Meer, wo der Weinbau jeweils von einer kühlen Meeresbrise profitiert; außerdem die Bereiche Nemea und Mantinia in den höher gelegenen Bereichen im Osten des Peloponnes. 

Nachfolgend sind die Regionen in der Reihenfolge angeordnet, wie diese sich auf einer Rundreise rund um das Peloponnes im Uhrzeigersinn ergeben würde:

Patras

Für den Urlauber, der mit dem PKW den Peloponnes bereist, ist der im Nordwesten gelegene Fährhafen von Patras oft der erste Kontakt mit dem Peloponnes. Was man hier als Durchreisender sieht, verlockt nicht gerade zu einem längeren Aufenthalt. In Punkto Wein spielt diese Region eine bedeutende Rolle. Es ist mit 4.000 ha die größte Appellation auf dem Peloponnes. Hier ist auch Achaia Claus angesiedelt, eine der Kellerein, die durch den in deutschen Griechenrestaurants allgegenwärtigen Demestica auf sich "aufmerksam" machen. Ein anderer Großerzeuger ist die dortige Co-Op, die Genossenschaft in Patras.

Patras ist die Heimat der gleichnamigen O.P.A.P.-Appellation. Diese Appellation steht dort für süße, durch Alkohol abgestoppte Weine aus Mavrodafni und Moschato.

Antonopoulos Vineyards

Platia 23rd October
61300 Goumenissa
Tel: +30 3430 41293
Fax: +30 3430 43513

A. S. Parparoussis

Achilleos 2
Proastio Patras
26442 Patras
Tel: +30 610 438676
Fax: +30 610 420334

B.G. Spilioupoulos

Akti Dimaion 87-89
26333 Patras
Tel: +30 610 317054
Fax: +30 610 316663

Egion

Östlich von Patras gelegen ist hier in Egion ein weiterer Spitzenerzeuger beheimatet: 

Oenoforos

Mit Blick auf Egion liegt bei dem Dorf Selinous am Berghang das Weingut Oenoforos. Dort erzeugen der Oenologe Anghelos Rouvalis und der Yannis Karabatsos moderne Weine. Der 1994 fertiggestellte Keller basiert nur auf Schwerkraft. Die Weinberge sind nach Norden gerichtet. Dort werden Weine der autochthonen Rebsorte Roditis erzeugt; aber auch Chardonnay, Riesling, Cabernet, Merlot, Syrah wachsen dort.

Oeneforos gilt als Vorreiter des modernen Weinstils in Griechenland.

Die Jahresproduktion beträgt 160.000 Flaschen.

Anschrift:
Selinous
Tel: +30 691 29451
Fax: +30 691 60380

Nemea

Weinberge in Nemea

Eine der drei O.P.A.P.-Appelationen des Peloponnes. Die Rebsorte Aghiorghitiko (St. Georg-Rebe) ist fest mit Nemea verbunden. Der Nemea O.P.A.P. besteht zu 100% aus dieser roten Traube. Sie ergibt hier komplexe Weine mit einem rotbeerigem Aroma. Ganz sicher handelt es sich hier um eine der interessantesten Anbaugebiete in ganz Griechenland.

Die Appellation Nemea gibt es seit 1971 und besteht aus den 14 Dörfern Neméa Proper, Archaia Neméa, Aidonía, Petri, Archaiï Kleones, Leondio, Psari, Asprokambos, Dafni, Kastraki, Koutsi, Bozika, Titani und Kefalari.

George Papaïoannou 

Der symphatische George Papaïoannou

George Papaïoannou haben wir bereits im Jahr 2000 zum ersten Mal besucht. Damals haben wir ihn zufällig gefunden, in diesem Jahr gezielt angesteuert. Die Weine die wir seinerzeit eingekauft haben waren - auch bei neutralen Bedingungen daheim - so überzeugend, dass Papaïoannou ein absolutes Muss für unsere Tour war.
Zu finden ist er relativ leicht: Am einfachsten man orientiert sich von der gut ausgeschilderten "Archilogical Site" in Ancient-Nemea. Von der Zufahrtsstraße dieser Ausgrabungsstätte kommend, biegt man nach rechts auf die Hautstraße zwischen Ancient-Nemea und Nemea ab. An dieser Hauptstraße, nach wenigen hundert Metern, findet man das Weingut auf der linken Seite.
In Anbetracht des Feiertages (Pfingstsonntag) haben wir uns nicht getraut, einen Termin auszumachen. Statt dessen haben wir es auf "gut Glück" versucht. Wir trafen George Papaioannou, den Inhaber des Weingutes, der gemeinsam mit seinem Vater das Gut bewirtschaftet. Er präsentierte uns stolz den im Jahr 2001 fertiggestellten Barrique-Keller (Bild).
Papaioannou konzentriert sich ganz auf Nemea und die dortige Hauptsorte Aghiorghitiko, die er zu 80% in seinen Weinbergen anbaut. Daneben experimentiert er in Kleinstmengen mit anderen griechischen Reben, aber auch mit internationalen Reben, wie Pinot Noir, Cabernet Sauvignon und Chardonay.
Insgesamt bewirtschaftet er 55 ha eigene Weinberge. 
Abends konnten wir es uns nicht verkneifen, gleich seinen Topwein, den Palea Klimata 1998, aufzumachen. Ein explosiver Wein mit viel Frucht, Säure und Stoff. Noch viel zu jung, aber er hat das Potential zu einem großartigen Wein, den man für weniger als 10 Euro woanders lange suchen muss.

Anschrift:
Arhaia Nemea Cotinthias
Tel: +30 7460-23138, 
Fax: +30 7460-23368

Homepage: www.papaioannouwines.gr
E-Mail: info@papaioannouwines.gr

Gaia

1997 haben Leon Karatsalos und Yannis Paraskevopoulos auf dem Peloponnes in der Nähe von Nemea ihr eigenes Weingut gebaut und ihm den Namen Gaia (Mutter Erde) gegeben. Gaia erzeugt einen der teuersten (den teuersten?) Agiorghitiko-Wein auf dem Peloponnes.

Tel +30 10 805 5642

Palivou

20500 Ancient Nemea
Tel: +30 7460 - 24190
Fax: +30 7460 - 20191

Mantinia

Mantinia ist die zweite O.P.A.P-Appelation auf dem Peloponnes. Südlich von Nemea liegt es auf einer Höhe von ca. 600 Metern. Zu 85% wächst hier Moskophilero, eine Weißweinsorte, die mit ihrem Rosenduft an Gewürztraminer erinnert. Entsprechend handelt es sich bei Mantinia auch vornehmlich um eine Weißweinregion. Recht kurzfristig haben wir uns entschlossen, auch der Region Mantinia einen kurzen Besuch abzustatten:

Ktima Spyroupoulus

Wird im allgemeinen als führender Erzeuger in Mantinia benannt. Spyroupoulus ist ein Ökoweingut. 

Ampelones Tselepou

Gebäudeteil des Weingutes Tselepou

Wir haben uns entschlossen, auf gut Glück dort vorbeizufahren. Leider standen wir vor verschlossenen Türen. Zum Glück haben wir vorher bei Karonis, dem Weinhändler aus Nafplio, eine Flasche von Tselepou erworben, so dass wir nicht ohne einen Mantinia-Wein heimfahren mussten.

Für diejenigen, die es versuchen wollen, hier die Wegbeschreibung: Der Betrieb befindet sich etwas außerhalb der Ortschaft Rizes an der dortigen Weinstraße. Von Tripolis kommend fährt man Richtung Süden (Sparta). Die Straße zweigt kurz hinter Tripolis nach links Richtung Astros und Kastri ab. Der Straße folgt man, bis man nach Rizes kommt. Den Ort Rizes durchfahren. Nach dem Ortsende gabelt sich die Straße. Zu erkennen ist die Gabelung an einer Touristeninfo direkt an der Kreuzung. Nach rechts ist dort die Weinstraße ausgeschildert. Wenn man der Gabelung nach rechts folgt, sieht man nach ca. 1,2 km auf der rechten Seite den Betrieb. (Foto)

Adresse:
14th km National Road Tripolis-Kastri
22012 Rizes
Tel: +30 710 544440 

E-Mail: Tselepos@Compulink.gr

Argolis 

Argolis ist das östlichste Anbaugebiet des Peloponnes rund um die Stadt Argos. Es hat keine eigene Appellation. Der führende Erzeuger ist Georges Skouras, ein engagierter Erzeuger der laut (2) einen der besten Argiogitico-Weine Griechenlands herstellt.

Georges Skouras

Skouras Nebenkellerei in Gymno

Das Herz von Georges Skouras hängt offensichtlich nicht im Argolis, sondern am weiter nördlich gelegenen Anbaugebiet Nemea. Dort hat er bereits 1996 eine Kellerei im Ort Gymno gebaut, in der die Trauben aus der Region Nemea verarbeitet werden  (siehe Bild oben). Wegbeschreibung: Von Gymno (südwestlich von Nemea gelegen) auf der Straße Richtung Argos auf der rechten Seite. Das Gebäude ist nicht zu übersehen. Jedoch dürfte sich ein Besuch kaum lohnen. Es handelt sich nur um einen Nebenbetrieb zur Verarbeitung der Trauben vor Ort.

Wir trafen ihn statt dessen in seinem Büro, in seinem bisherigen Stammsitz in Pyrghela bei Argos. Hinter ihm an der Wand hängen die Pläne seiner in Bau befindlichen neuen Kellerei in Maladrenig, südöstlich von Nemea. Diese will er im Jahr 2003 eröffnen. Seinen bisherigen Haupt-Standtort wird er dann aufgeben. Schon heute kommen seine besten Weine aus der Region Nemea. Spätestens nach seinem Umzug im Jahr 2003 zählt er dann eindeutig zu den Erzeugern in Nemea, nicht mehr in Argolis.

Georges Skouras in seinem Büro in Pyrghela

Georges Skouras studierte Önologie in Frankreich (Dijon), bevor er 1986, wie er uns erzählt, "ohne Geld mit einem kleinen Keller und einer kleinen Abfüllmaschine" seinen Betrieb startete. Damals hat er 6.000 Flaschen im Jahr erzeugt. Mittlerweile sind es 750.000.

Skouras verfügt über eine sehr große Bandbreite an Rebsorten: Moschofilero, Chardonay, Viognier, Roditis, Cabernet Sauvignon, Merlot und natürlich die Rebsorte, die ihm am wichtigsten ist: Agiorgitico.
Wir hatten Gelegenheit, seine wichtigsten Weine vor Ort zu probieren. Dabei waren sowohl die Weißweine (Megas Oenos Moschofilero 1999, Chardonay) als auch die Roten sehr überzeugend. Als führend, zumindest im momentanen Stadium, haben wir übrigens nicht den immer wieder hochgelobten roten Megas Oenos erlebt, sondern sein Grande Cuvee 1999 aus 100% Agiorghitiko.

Der positive Eindruck, den ich auch bereits auf der ProWein 2002 gewinnen konnte, hat sich bestätigt. Skouras spielt sicher eine treibende und führende Rolle bei der Erzeugung und Vermarktung von peloponnesischen Spitzenweinen im Ausland. Schon jetzt exportiert er übrigens 50% seiner Produktion in das Ausland. Nach Deutschland gehen pro Jahr 240.000 Flaschen.

Anschrift: 
Domaine Skouras
2eme km Argos-Pyrghela
21200 Argos
Tel: +30 7510 23688, 
Fax: +30 7510 23159

Homepage: www.skouras.gr
E-Mail: skouras@hol.gr

Der Weinhändler Karonis

Bereits im Jahr 2000 haben wir ihn nach langer Suche gefunden: Dimitris Karonis, der Weinhändler aus Nafplio. Ursprünglich eine Destillerie, hat er sich mittlerweile stark dem Weinhandel gewidmet.

Der engagierte Karonis in seinem Laden

In seinem kleinen Laden hat er eine sehr ausgesuchte Auswahl griechischer Weine aus allen Regionen. Natürlich auch der Peloponnes ist gut vertreten. Auch in diesem Jahr haben wir ihn aufgesucht. Mit unserer Bitte, uns mit einem Karton der typischsten und besten Weine des Peloponnes zu versorgen, war er ganz in seinem Element. Auch wenn wir einige seiner Vorschläge ausschlagen mussten, weil sich diese Erzeuger sowieso auf unserem Programm befanden, hat er uns mit viel Liebe und Kompetenz einige Beispiele zusammengetragen.

Zu finden ist er relativ einfach: Zum einen hat er uns versichert, kennt ihn in Nafplio sowieso jeder. Schließlich gibt es seinen Betrieb seit 1882. Man muss also nur fragen. Wer sich darauf nicht verlassen möchte, kann als Orientierungspunkt den übrigens sehr schönen Sintagma-Platz im Zentrum von Nafplio suchen. Vom Platz aus den nordöstlichen Ausgang nehmen, nach 20 Metern nach rechts gehen und dann nach 20 Metern auf der linken Seite befindet sich sein Laden (siehe Bild). Also, ein Besuch in Nafplio lohnt sich ohnehin. Es ist ein sehr schönes Städtchen, das einen Aufenthalt lohnt. Für einen Besuch bei Karonis lohnt sich sogar ein etwas größerer Umweg.

Lakonien

Ganz im Südosten des Peloponnes lag einst das Herz der Malvasia-Produktion. Mittlerweile ist Weinbau in diesem Bereich eher die Ausnahme. Zwei empfehlenswerte Erzeuger habe ich gefunden:

Yannis Vatistas

Yannis Vatistas pflanzte 1986 neben der traditionellen Malvasia-Rebe auch weitere Reben an. Er besitzt heute ein breites Angebot aus internationalen und autochthonen Rebsorten. Für einen Besuch bei ihm hatten wir leider keine Gelegenheit.

Xenofon Koutsougiannis

Außerhalb von Githio hat sich einer der faszinierendsten Produzenten niedergelassen, die wir besucht haben: Xenofon Koutsogiannis. Nachdem er über 20 Jahre dort den Campingplatz Gythion Bay gehabt hat entschloss er sich Anfang der 90er Jahre, wenige Meter entfernt Agiorghitico-Reben anzupflanzen. Direkt vor seinem Haus pflanzte er 2,5 ha Reben und bewirtschaftet diese seitdem nach ökologischer Methode. Seine Trauben liefert er derzeit noch nach Tripolis und läßt diese dort in seinem Auftrag ausbauen. Der nach 18 Monaten Fassausbau abgefüllte Wein, geht dann wieder zurück und lagert erst einmal in seinem Lager. Verkauft wird er erst, wenn er nach Ansicht von Xenofon Koutsogiannis trinkreif ist. Derzeit (2002) verkauft er seinen 98er Wein. Neben seinem Hauptwein "Melanas" erzeugt er seit 1999 auch noch einen Zweitwein unter dem Namen Mavrodi auch aus Aghiorgitiko-Trauben. Dieser wird jünger verkauft und auch jünger getrunken.


Vor fünf Jahren hat es einmal einen Versuch gegeben, Kohlensäuremaischung zu nutzen. Dieser Versuch wurde aber dann aufgegeben und man hat sich entschlossen die Weine konventionell auszubauen.

Blick auf die Weinberge und sein Wohnhaus

Hier in dieser Gegend Wein zu pflanzen, erfordert zweifellos eine Menge Idealismus und Mut. Warum? Diese Frage hat er beantwortet, während wir vor seinen Reben und seinem Haus standen und ich bemerkte, wie wunderschön es hier sei: "Darum ist er hier". In der Tat ist es schwer vorstellbar, dass finanzielle Motive sein Hauptmotiv sind. Weder sein Haus, noch sein Lager etc. haben darauf hingedeutet, dass er hier ist und Wein verkaufen möchte. Nicht einmal ein Name am Briefkasten oder ein Klingelschild etc. fanden wir an seinem Haus. Es war ein kleines Detektivspiel, ihn überhaupt zu finden, nachdem ich lediglich seinen Namen kannte und wusste, dass er in der Nähe von Githion ansässig ist. Aber wie sagte Dimitris Karonis, der Weinhändler aus Nafplio: "Wenn man in Griechenland jemanden sucht, schaut man nicht nach Schildern, sondern man fragt jemanden auf der Straße oder bei der Post". Genau das haben wir getan und ihn gefunden.

Xenofon Koutsogiannis vor Agiorghitiko-Reben

Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht willkommen gewesen wären. In der für Griechenland so typischen Mischung aus Lässigkeit, innerer Ruhe und freundlicher, entgegenkommender Unkompliziertheit, hat er Fragen beantwortet, seinen Traktor geholt, von dem aus man seine Weinberge besser fotografieren kann, unsere Kinder zu den gerade geborenen Dalmatinerwelpen "entführt", ist mit uns in sein Lager gefahren, hat uns die Blumen vor dem Haus gezeigt und über seine Weine und Philosophie gesprochen. 

So, als wenn es eigentlich unwichtig wäre, hat er uns über seine weitreichenden Pläne für das nächste Jahr erzählt: Dann will er auf 1.200 qm seine neuen Betriebsgebäude fertiggestellt haben, in denen er in naher Zukunft seinen Wein komplett selbst verarbeiten und ausbauen wird. Für ihn ist es aber keine Frage, dass er sich auch weiterhin auf diese Region und auf seine 2,5 ha Aghiorghitiko konzentrieren wird. Er kritisiert die Bestrebungen vieler griechischer Erzeuger, Wein aus allen möglichen Gebieten Griechenlands herzustellen. 

Das Büro von Koutsougiannis und wohl auch diejenige, die sich um so "lästige" Dinge wie Verkauf etc. kümmert, ist übrigens seine Tochter Xenia in Athen. Infomaterial, Preislisten etc. etc. sind auch nur dort zu bekommen. Ihr Vater kümmert sich hier um Weinberge und um die Verpackung des Weines. Ein Teil seiner Produktion wird in eigens hergestellten Tonkühlern verkauft. Flasche für Flasche ist dabei in einen Tonkühler eingelegt, der den Wein für den Transport kühlt und auch später seine Verwendung findet. Mit einer speziellen Maschine aus Japan, die er uns in seinem Lager präsentierte werden die Tonkühler bedruckt. Für 2004, wenn in Athen die olympischen Spiele stattfinden, hat er sich einen besonderen Clou ausgedacht. Dann werden die Tonkühler, für die er übrigens ein eigenes Patent hat, mit einem Olympia-Symbol bedruckt. Sicher ein begehrter Zusatznutzen in den Restaurants in den Staaten und in Europa für Gäste, die sich einen seiner Weine dort bestellen.

Vor Jahren hat er übrigens auch eine kleine Töpferei betrieben, deren Überreste wir uns ansehen durften. Nein, keine x-beliebige Töpferei. Auch hier hat er eigene Ideen umgesetzt. So hat er z.B. den traditionellen griechischen Python mit Türchen versehen, um diese als Bar einsetzen zu können.

Wir verabschieden uns von einem äußerst sympathischen, kreativen Menschen. Ganz sicher werden wir ihn wiederbesuchen, wenn seine neuen Betriebsgebäude fertiggestellt sind. Ich freue mich schon heute darauf. 

Wegbeschreibung zu seinem Haus: Von Githio aus nach Süden Richtung Areopoli fahren. Man fährt dann am Ort Mavroroni vorbei. Außerhalb des Ortes kommen drei Campingplätze. Nachdem man am zweiten der drei  (Gythion Bay) vorbeigefahren ist, kommt rechts nach ca. 150 Meter unmittelbar vor dem "On the road pub) eine kleiner unscheinbarer Weg. Diesem Weg folgen, bis man vor sich den Weingarten sieht. Um den Weingarten fährt man links herum und findet dann im hinteren Teil sein Haus direkt am Weingarten.

Adresse:
Tel: +30 7330 23930 und 23931
Fax: +30 7330 24436
23200 Githion - Mavrovouni

Homepage: www.melanas.gr
E-Mail: Info@melanas.gr

Büro in Athen (seine Tochter):
11 Nikis Str.
10557 Athen
Tel. und Fax: +30 10 3317861

Besucher sind übrigens immer willkommen. Telefonische Voranmeldung ist ratsam.

Kleiner Tipp am Rande: Im Ort Mavroroni entdeckten wir unten am Strand eine Taverne, die man empfehlen kann. Ein sehr breites Angebot an griechischem Essen und sogar eine kleine Weinkarte mit Flaschenweinen. Man fährt einfach zum Strand runter und findet die Taverne am Ende der geteerten Straße (siehe Foto).

Messenien

Der Südwesten des Peloponnes ist zwar eine wunderbare Gegend um Urlaub zu machen, jedoch nicht gerade das Herz des Peloponnesischen Weinanbaus. Obwohl sich hier laut greekwinemakers.com in den letzten Jahren viel bewegt hat. Dieser Quelle nach lautet der führende Name in dieser Region:

Tsolis-Litsas

Wegbeschreibung:
Hauptstraße von Pilos nach Pirgos 5.5 km hinter Chora kommt Pirgos(Purgo). (Achtung: Nicht verwechseln mit dem weiter nördlich gelegenen Pirgos, das in gleicher Umschrift geschrieben wird). In Pirgos geht es rechts nach Mouzaki. Nach 4,5 km kommt man in den Ort.

Elis 

Auch Elis ist sicher nicht als Weinbaugegend bekannt, eher als Heimat des so bekannten Olympia mit seinen Ausgrabungen. Nicht weit von Olympia an der Küste gegenüber der Insel Zakynthos sind zwei engagierte Erzeuger angesiedelt:

Ktima Mercouri 

Der Besuch bei den Brüdern Vassillis und Christos Kanelokopoulos war der Abschluss unserer Peloponnes-Tour. Es war ein guter Abschluss!

Wir fanden das Gut Mercouri - wie immer nur durch Fragen. Im Ort Korakochori fährt man gegenüber der Taverne von der Hauptstraße ab und dann immer geradeaus. Im Zweifel hält man sich zweimal etwas schräg links und kommt dann ganz automatisch auf sein Gut.

Empfang auf Mercouri durch einen prächtigen Pfau

Man fährt wenige Meter durch seine Reben und ist mitten in einem Idyll: Sofort nach dem Aussteigen steigt ein Kamillenduft in die Nase. Die Ohren werden durch ein eigentümliches Geräusch abgelenkt. Dieses entpuppt sich als der Schrei von Pfauen, die vielfach auf dem Hof anzutreffen sind. Einer davon begrüßte uns sofort mit seinem herrlichen Pfauenschwanz (siehe Bild). Es dauerte eine Weile, bis wir uns entschließen konnten, uns davon zu trennen und Vassillis Kanelokopoulos zu suchen, mit dem wir verabredet waren.

Vassillis Kanelokopoulos(links) mit Weinfreunden. Hinten links Christos Kokkalis(Bericht siehe weiter unten)


Wir trafen ihn mit einer Gruppe von Weinfreunden. Dort stiegen wir mitten in eine Vertikalprobe des "Ktima Mercouri" ein, einem Cuvee aus 85% Refosko und 15% Mafrodone.
Auf einem Spaziergang über einen Teil seines Gutes, auf dem neben Wein auch Bio-Olivenöl erzeugt wird, hat Kanelokopoulos uns die Geschichte von Mercouri erläutert: 1870 importierte Theodore Mercouri, der Ur-Großvater der heutigen Inhaber aus Triest (Nord-Italien), die ersten Refosko-Trauben und bepflanzte damit seine ersten Weinberge. Der regionale Name von Refosko ist aus diesem Grund nach wie vor "Mercouri". Im Laufe der Geschichte ist das Interesse der Familie am Weinbau erlahmt, es wurden zwar noch Reben kultiviert, die Trauben aber an Großabnehmer verkauft. 1990 leiteten die heutigen Inhaber dann die Wende ein. Sie modernisierten die Keller. Außerdem begannen sie einen Klon der Refosco-Rebe aus Italien zu verwenden, den sie evaluierten und als erfolgreicher einstuften, als den ursprünglichen Klon. Auf diese Art und Weise importierten sie Refosco quasi zum zweiten Mal aus Italien. Neben Refosco spielt die Mavrodaphne eine Rolle, als Cuveepartner für den Hauptwein des Gutes: "Ktima Mercouri".
An dieser Stelle, des von Vassilis Kanelokopoulos routiniert vorgetragenen Berichtes, waren wir mitten in einem Olivenhain angekommen. Von dort aus hatten wir einen Überblick über die Bucht des Gutes. Ja, in der Tat: Zum Gut Mercouri gehört eine wunderschöne Meeresbucht, von der aus schon im 19. Jahrhundert der Wein des Gutes in Eichenfässern nach Triest exportiert wurde.

 
Vassillis Kanelokopoulos vor der gutseigenen Meeresbucht mit den Töchtern des Autors (v.l.n.r: Linda und Mona)

Seit 1994 macht Mercouri auch Weißwein. Dieser wird nicht aus eigenen Rebanlagen produziert, sondern die Trauben werden aus Rebanlagen in der Nähe von Olympia gekauft, die auf einer für Weißwein geeigneten Höhe von ca. 500 Metern wachsen. Die Trauben werden nach der Lese in die eigene Kellerei transportiert und dort ausgebaut.

Mercouri kann Montags bis Samstags von 9.00 bis 15.00 Uhr ohne Voranmeldung besucht werden. Wein kann vor Ort gekauft werden. Ein kleines landwirtschaftliches Museum ist eine interessante Bereicherung.

Übrigens ist Vassillis Kanelokopoulos der Vorsitzende der "Peloponesean Wine Producers Association".

Anschrift:
27100 Korakochori
Tel: +30 6210 41601
Fax: +30 6210 41901

E-Mail: mercouri@otenet.gr

Christos Kokkalis

Christos Kokkalis, der Apotheker aus Mönchengladbach, hat in Skafidia seinen Betrieb. Sein Wein "Trilogia" hat sich in einigen Kreisen in Deutschland bereits einen Namen gemacht. Der Name erklärt sich, wenn man weiß, dass Kokkalis zweimal seinen Weinberg vollständig neu pflanzen musste, weil die beiden ersten Versuche durch Hangabgänge zerstört wurden. Dieses ist jetzt der dritte Versuch. Daher der Name Trilogia. Wünschen wir ihm, dass er nicht demnächst einen Tessaraligia machen muss.

Zufällig trafen wir Kokkalis bei Merkouri

Wir trafen Christos Kokkalis bei Mercouri zusammen mit einer Gruppe von deutschen Weinfreunden obwohl er eigentlich in Mönchengladbach lebt. Irgendwann einmal ging er von Griechenland aus als Gastarbeiter nach Deutschland, studierte später Pharmakologie und eröffnete seine Apotheke, mit der er auch heute noch seinen Lebensunterhalt verdient. Vor 10 Jahren hat er dann seiner Leidenschaft nachgegeben und seinen Weinberg in Skafidia gekauft. Ob er damit quasi mit einem Bein wieder in seine ehemalige Heimat zurück ist, wollte ich wissen: "Nein, nein; er fühlt sich in Deutschland wohl; fühlt sich weder als Grieche noch als Deutscher, sondern eher als Kosmopolit." 

Um Weinberg und den Keller kümmern sich übrigens Mitarbeiter von ihm in Skafidia. Wenn es wichtig oder kritisch wird, dann ist er aber selbst dort und kümmert sich. 

Eigentlich wollten wir ihn noch fragen, wie man seinen Betrieb überhaupt findet. Wenige Stunden vor unserem zufälligen Zusammentreffen sind wir kreuz und quer durch Skafidia gefahren, um seinen Betrieb zu finden. Es gäbe dort sogar ein großes Schild, sagte uns einer seiner deutschen Freunde. "Das sei aber schon wieder weg", war Kokkalis Kommentar. Wir haben nicht verstanden, ob das ernst gemeint war; seine Freunde auch nicht; er selbst war einen Moment später mit seinen Gedanken jedenfalls schon wieder ganz woanders. Kokkalis selbst bezeichnet sich als "etwas vergesslich und ein klein wenig chaotisch". Das ist offenbar gepaart mit seiner sympathischen Ausstrahlung und seinem Können als Weinmacher - wir haben es jedenfalls sehr bedauert, dass unser Zusammentreffen mit ihm so kurz war. 

Anschrift:
Christos Kokkalis
27100 Skafidia
Tel: +30 6210 54069

Seine Anschrift in Deutschland:
Sperberstraße 14
D-41239 Mönchengladbach
Tel: +49 2161 482156
Fax: +49 2161 41046

Eine Homepage hat er nicht. Dazu von Kokkalis ein natürlich nicht ganz ernst gemeinter Kommentar: "Was ist Internet?" 

Ausblick

Griechischer Wein hat eine große Chance, auf dem europäischen Markt Fuß zu fassen. Derzeit beträgt der Importanteil aus Griechenland in Deutschland z.B. lediglich 1,6%, der im Vergleich zu 1999 sogar noch leicht rückläufig war. Dabei könnte Griechenland auch von dem "Italien-Effekt" profitieren: Urlauber lernen das Land und den Wein im Urlaub kennen und wollen den Wein auch daheim trinken. Das setzt aber voraus, dass qualitativ hochwertige Erzeuger, wie die oben beschriebenen, den Zugang zum europäischen Markt finden und diesen nicht nur den Großkellereien überlassen. Dazu sind entsprechende Marketing-Aktivitäten wie z.B. Etiketten notwendig, die auch für Nicht-Griechen lesbar sind. Sicher eine schwierige Entscheidung für die griechischen Erzeuger. "Wir sind sehr stolz auf unsere Sprache und unsere Schrift", so Christos Kokkalis.

Eine weitere Voraussetzung, um griechischen Wein im Ausland zum Erfolg zu verhelfen, sind entsprechende Kontakte zwischen diesen Erzeugern und leistungsfähigen Importeuren. Der Verbraucher kann da durch sein Nachfrageverhalten einen Impuls geben. Ich hoffe, diesen Effekt durch meine Berichterstattung ein klein wenig zu unterstützen.

Diese meine Recherchen sind ein Anfang. Ich werde nach und nach die Informationen in diesem Artikel vervollständigen. Durch Recherchen aus der Entfernung, aber auch durch weitere Recherchen auf dem Peloponnes. Sehr dankbar bin ich für jede Unterstützung, die mir von außen dabei gegeben werden kann. Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir auf, wenn Sie glauben, die eine oder andere Information beitragen zu können.

Adressen

E.N.O.A.P Union of Wine Producers of the Wineyard of Peloponnes
22100 Tripolis
Tel: +30 710 234838
Fax: +30 710 234838

Griechische Botschaft Berlin
Handelsabteilung
Tel: +49 30 236099-0
Fax: +49 30 236099-20

Quellen und Literaturempfehlungen:

  1. "The illustrated Greek Wine Book" von Nico Manessis, ISBN 960-85593-2-4. Der einzige, mir bekannte Weinführer in englischer Sprache. Mit vielen ausführlichen Erzeugerportraits und Weinbeschreibungen.
  2. Webseite www.greekwinemakers.com. Sehr detaillierte Informationen zu griechischem Wein. Was unverständlicherweise  leider fehlt, sind detaillierte Adressangaben zu den Erzeugern bzw. Links zu Websites etc. geschweige denn Anfahrtsbeschreibungen.
  3. Reiseführer "Peloponnes" vom Michael Müller-Verlag, ISBN 3-923278-45-4.
  4. Und es gibt sie doch: Eine halbwegs zuverlässige und genaue Karte zum Peloponnes. In Deutschland habe ich bisher immer nur äußerst ungenaue Karten gefunden. Diese sind trotz des scheinbar guten Maßstab von 1:300000 sehr ungenau und oft fehlerhaft. Von "Road-Editions" haben wir vor Ort eine Karte im Maßstab 1:250000 gefunden, die wirklich brauchbar ist. ISBN 960-8481-15-5. Kann man nur jedem, der den Peloponnes bereist, dringend empfehlen. Wer es noch genauer mag, kann die Detailkarten vom gleichen Verlag für die diversen Bezirke des Peloponnes im Maßstab 1:100.000 nutzen. Bei der (unterschiedlich gehandhabten) lateinischen Schreibweise von griechischen Ortsnamen habe ich mich an dieser Karte orientiert.
  5. "Griechenland" von Hubert Eichheim. Kein Reiseführer der konventionellen Art, sondern ein Buch das hilft, Land und Leute zu kennen und zu verstehen. 

Griechische Schrift

Groß  Klein  Name  Tastatur  Aussprache
A a  Alpha  A  Ast
B b  Beta  B  Victor
G g  Ghamma  G  Jeder (vor i und e) sonst Gut
D d  Delta  D  THat
E e  Epsilon  E  Ebbe
Z z  Sita  Z  Silke
H h  Ita  H  Inge
Q q  Thita  Q  THanks
I i  Jota  I  Inge
K k  Kappa  K  Karneval
L l  Lambda  L  Lampe
M m  Mi  M  Mich
N n  Ni  N  Nicht
X x  Kssie  X  keKSe
O o  Omikron  O  Omelette
P p  Pi  P  Pilot
R r  Ro  R  anymoRe
S s  Sigma  S  mauS
T t  Taf  T  Tafel
U u  Ipsilon  U  Inge
F f  Fi  F  Fehler
C c  Chi  C  iCH
Y y  Psi  Y  PSychologie
W w  Omega  W  Omelette
Darüber hinaus gibt es noch Ausnahmen für die Aussprache von 
bestimmten Buchstabenkombinationen. Für Details sollte man
sich entsprechender Literatur bedienen.

 

 

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