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Unser aus Wien stammender Redakteur Alexander Lupersböck verrät seine zehn liebsten Klassiker und Neuzugänge in der österreichischen Hauptstadt, von alternativ bis schick – ohne Anspruch auf Vollständigkeit, aber mit Wohlfühlgarantie.

Allen Unkenrufen zum Trotz: Wein boomt in Wien, allerdings verlangen die Weinfans nach Neuentdeckungen und Alternativen – nicht nur im Weinstil, sondern auch auf der Speisekarte. Die haben sie bekommen: Die Szene der “Weintränken” mit internationalem Angebot und gutem Essen in Wien hat in den vergangenen Jahren einige Neuzugänge erhalten. Ob shabby chic oder elegant, eines ist in Wien immer wichtig: das Gemütliche, Persönliche und Lässige. Das Ausgehen darf hier alles sein, bloß nicht verkrampft. So fühlt man sich in den meisten Lokalen schon beim ersten Besuch wie ein Stammgast.

Auffallend ist die Konzentration an Weinbars in Neubau, dem siebenten Wiener Gemeindebezirk zwischen Westbahnhof und Museumsquartier. Dieses Zentrum der Kreativszene – von manchen auch despektierlich als „Bobo-Hölle“ bezeichnet – ist ein guter Nährboden, um Neues auszuprobieren. Das merkt man auch an der besonders lebendigen Lokalszene.

Keine Weinbars, sondern Restaurants und daher hier nicht ausführlich beschrieben, aber höchst empfehlenswert sind das Fuhrmann, das Reznicek, die Sattlerei und das O’Boufes. Feine Küche und Riesen-Weinauswahl garantiert.

 

HeunischundErben

Heunisch & Erben – Fine Dining & Drinking

  Landstrasser Hauptstraße 17, 1030 Wien

  Mo – Sa 15 – 01 Uhr

Mittlerweile ein Fixpunkt an der Kreuzung zwischen bestens bestückter Weinbar und Fine Dining in nüchternem, aber trotzdem gemütlichem Ambiente. Große Auswahl im glasweisen Ausschank. Von jedem Wein in der Karte ist nur eine Flasche verfügbar, es kann also vorkommen, dass mal etwas ausgetrunken ist. Bei 2.000 Positionen findet man mit kompetenter Unterstützung aber immer etwas Passendes, von Klassikern bis zu alternativen Weinen aus der ganzen Welt. Schwerpunkt bleibt Europa mit atemberaubender Vielfalt. Speisen von einfachen kalten Platten mit exzellenten Grundprodukten bis zu aufwändigen und dann auch preiswerten warmen Gerichten, ausgezeichnet mit drei Hauben.

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Espresso Burggasse

Espresso Burggasse – Nachbarschaftstreff

  Burggasse 57, 1070 Wien

  Mo – Fr 7:30 – 24:00 Uhr, Sa 11–17 Uhr

Das Ambiente ist irgendwo zwischen Italien und Istanbul angesiedelt, mit einem Schuss Wiener Kaffeehaus. Dabei ist es ein familiärer Treffpunkt, dessen „Schanigarten“ in der warmen Jahreszeit sehr beliebt ist. Neben Frühstück, täglich wechselnden warmen Speisen und Kleinigkeiten wie Toast und Focaccia locken alternative und Naturweine von bekannten und unbekannten Winzern. Auffallend ist das relativ große Angebot an Weinen aus den immer noch exotisch wirkenden Nachbarländern wie Tschechien (verkostet: eine Cuvée aus Blaufränkisch + Riesling!), der Slowakei und Ungarn, neben Österreich, Deutschland und Italien. Die Flaschenpreise sind fair kalkuliert. Mehr siebenter Bezirk geht nicht.

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Alexander Lupersböck

Winerebellions – sehr persönlich

  Burggasse 36, 1070 Wien

  Di – Fr ab 18 Uhr

Ein paar Schritte weiter stadteinwärts haben sich in einem ehemaligen Blumengeschäft die Winerebellions niedergelassen. Rund 40 Weine aus Österreich, Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich liegen im Klimaschrank, die charmante Cathy Steinlechner erklärt und hilft den Gästen bei der Auswahl: „Ich bin die Weinkarte“. Währenddessen sollte man sich ein paar Tapas-artige Köstlichkeiten wie mit Chorizo gefüllte Calamari oder Crispy Shrimp Roll zubereiten lassen. Als Dessert hatten wir Heu-geräuchertes Espuma mit Kaviar – salzig-süß und außergewöhnlich fein. Die Weine stammen von bekannten (Dönnhoff) und wenig bekannten Winzern, hier ist man offen. Nur am Mobiltelefon zu kleben und Fotos zu schießen kommt hier aber nicht gut an. Reservierung empfohlen, da das Lokal sehr klein ist.

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Cafe Kandl

Café Kandl – gut und schick

  Kandlgasse 12/2, 1070 Wien

  Di – Sa 18 – 01 Uhr

Gemütlich und modern. Rund 300 Weine auf der Karte, die Mehrheit davon aus der alternativen Ecke sowie einige Raritäten. Sie stammen aus Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, aber auch aus Georgien. Der Service ist kompetent, die Faux Gras – keine Gänseleber, sondern eine Paté aus Pilzen und Radicchio auf Brioche – hat Suchtpotenzial. Die Preise sorgen für ein schickes Publikum. Im Sommer öffnet der Innenhofgarten.

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Weinskandal

R&Bar – Kein Weinskandal

  Lindengasse 1, 1070 Wien

  Mo – Fr 16 – 24 Uhr, Sa 14 – 23 uhr

Top-Sommelier Moritz Herzog betrieb schon seit zehn Jahren den Naturweinhandel „Weinskandal“ und konnte dann die R&Bar (sprich: Rundbar) im siebenten Bezirk – dem Kreativzentrum Wiens – übernehmen. Der Schwerpunkt liegt auf Naturweinen – what else? – und spanisch beeinflussten kleinen Speisen. Immerhin war einer der Protagonisten unter anderem in der legendären Bar Brutal in Barcelona tätig. Das Essen ist überdurchschnittlich gut, aber nicht krampfhaft kreativ und die Weine regen dazu an, entdeckt zu werden. Denn, so Moritz Herzog: “Nur trüb alleine reicht nicht”. Hier werden auch konservative Weintrinker glücklich – und sei es nur für ein paar Stunden.

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Alexander Lupersböck

DosageChampagner individuell

  Fleischmarkt 16, 1010 Wien

  Mo – Do 18 – 24 Uhr, Fr – Sa 17 –01 Uhr

100 Champagner von 30 kleinen Winzern importiert Friso Schopper selbst nach Österreich. Im Unterschied zu anderen Champagner-Kontors in Wien gibt es auch kleine Speisen wie Anchovis, Beef Tatar by Juan Amador oder Trüffelsalami im Parmesanmantel, dazu eine kleine Auswahl an Stillweinen. Im Fokus stehen aber die Champagner, bei denen man echte Entdeckungen machen kann. Es muss ja nicht immer die Prestige-Cuvée sein…

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Pub Klemo

Pub Klemo – Weinbar mit Bildungsauftrag

  Margaretenstraße 61, 1050 Wien

  Mo – Sa ab 17 Uhr

Wie gut, wenn ein Weinhandel angeschlossen ist: Nicht nur können hier die  Gäste aus bis zu 100 offenen Positionen wählen – jede Flasche aus der gegenüber liegenden Vinothek  kann man mit einem Aufpreis von zehn Euro in der Bar trinken. Wie viele Weine das genau sind, habe ich nicht gezählt, aber sie stammen von mehr als 100 Produzenten aus der ganzen Welt und in allen Stilen. Es sollte sich also für wirklich jeden etwas finden. Neben kalten Aufschnitten und Käse kann man aus mehreren warmen Speisen wählen – vor allem die hausgemachte Pasta ist immer eine Empfehlung. Dass hier auch gereifte Weine glasweise ausgeschenkt und laufend Themenverkostungen veranstaltet werden, hebt das Pub Klemo über den Durchschnitt hinaus. Eine Wein-Bildungsanstalt. Reservierung wegen der Kleinheit der Bar unbedingt angeraten!

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UngerundKlein

Unger und Klein – die Schönste?

  Gölsdorfgasse 2, 1010 Wien

  Mo – Sa 16 – 24 Uhr

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, aber das “Unger und Klein” bezeichnet sich selbst als schönste Weinbar Wiens. Der außergewöhnliche architektonische Ansatz und die wechselnden Kunstwerke machen Widerspruch aber schwer. Und als Weinbar ist das “Unger und Klein” ein Urgestein, das genau so frisch wirkt wie am ersten Tag, der nun wirklich schon einige Zeit her ist. Die Weine kommen aus Österreich, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal. Auch einige Flaschen Naturwein sind mit an Bord. Kleinigkeiten nach Art von Tapas und warme Tagesgerichte bieten eine Unterlage. Und weil Helmuth Unger und Michaela Klein sehr umtriebig sind, haben sie in der Herrengasse im ersten Bezirk eine maßgebliche Kaffee- und Weinbar eröffnet und planen einen weiteren Standort in einem der Stadterweiterungsgebiete hinter dem Hauptbahnhof.

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MAST

MAST – Weinbistro mit grünem Stern

  Porzellangasse 53, 1090 Wien

  Mi – Fr 12 – 14 und 18 – 22 Uhr, Sa –So 18 – 22 Uhr

Echter und purer Geschmack – beim Wein und beim Essen. Bio ist Standard, Naturweine im Fokus und bei den Gerichten wird auf Gelees und Schäumchen verzichtet. Die namensgebenden Sommeliers Matthias Pitra und Steve Breitzke setzen den Schwerpunkt auf Österreich und Frankreich, sind aber für alle Weine offen, die ihnen selber schmecken – und das sind über 1.000. Ihre Arbeit wurde vom Guide Michelin mit dem “Bib Gourmand” und einem grünen Stern gewürdigt.

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Alexander Lupersböck

Café Azzurro – herzlich geradlinig

  Urban-Loritz-Platz 5 , 1070 Wien

  Mo–Fr 18:00–23.30 Uhr

Die Weinkarte ist mit rund 150 Positionen überschaubar (aber: wer braucht wirklich mehr?), dafür abwechslungsreich mit Weinen von manch bekanntem Winzer, aber auch vielen Insidertipps aus Österreich, Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien und Ungarn. Eine gewisse Schwäche für Sizilien will Chefin Maria Feißt gar nicht erst leugnen. Die kleinen Speisen könnte man am ehesten als italo-asiatische Fusion bezeichnen, anregend frisch und fein und intensiv gewürzt. Die Preise sind so fair, dass man sich gerne durchkostet. Das Azzurro ist fast jeden Tag gut gebucht, also lieber nicht auf gut Glück hingehen.

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