Um Kaltern machten die anspruchsvollen Weintrinker meiner Generation lange einen großen Bogen. Man fuhr in die Toskana, ins Piemont und ins Friaul. Kaltern gehörte zu dieser Zeit den Törggelen-Touristen, die hier bei dünnem Wein, Wiener Schnitzel und Schweinsbraten sehr glücklich waren. Heute hat das schöne Weindorf am gleichnamigen See mindestens genauso viel zu bieten wie die bekannten Weinorte der genannten Regionen: eine unglaubliche Vielfalt qualitativ hochwertiger Weine sowohl von den Großbetrieben als auch von vielen kleineren Selbstvermarktern, die erfreulicherweise immer mehr werden.
Kellerei Kaltern: Mit den Top-Weinen im grünen Bereich
Die Winzer der Solos-Gruppe (Quelle: Kellerei Kaltern) |
Die Solos-Linie umfasst derzeit eine Weißwein-Cuvée aus Weißburgunder, Pinot Grigio, Chardonnay und Sauvignon, einen Gewürztraminer sowie einen Vernatsch. Für die Zukunft wird an eine Ausweitung des Sortiments gedacht. Im Unterschied zu den Castel Giovanelli-Weinen sind sie von Demeter zertifiziert und werden als biodynamische Weine vermarktet. Mit Verkaufspreisen von 8 bis 13 Euro liegen sie preislich im mittleren Bereich. Weitere erwähnenswerte Weine sind vor allem die Pfarrhof-Abfüllungen der Kellerei. Das gesamte Sortiment umfasst 20 Weißweine und 19 Rote. Die Preise reichen von 4,90 Euro (Kaltersee Auslese) bis 24,90 (Passito Castel Giovanelli).
Direktverkauf im Winecenter, Bahnhofstrasse 7, Kaltern
Tel: +39 0471 966 067
info@kellereikaltern.com
www.kellereikaltern.com
Die Weine der Kellerei Kaltern im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Kellerei%2BKaltern_55301.html
Baron di Pauli: Konzentration auf Qualität
Das Weingut Baron di Pauli hat sich ein hohes Ziel gesetzt: die Produktion von hochwertigsten Qualitäten im Rot- und Weißweinbereich. Hier kommt es auf „Qualität an und auf sonst gar nichts“, so Christian Gschnell, engagierter und weinbegeisterter Verkaufsleiter von Baron di Pauli. Bewirtschaftet werden zwei Top-Lagen: Der Arzenhof beim Kalterer See und das Höfl unterm Stein bei Tramin. Auf Ersterem wachsen die Trauben für die Rotweine (Kalterersee, Lagrein und eine Cuvée aus Cabernet und Merlot), in Tramin die für den Gewürztraminer und die Weißwein-Cuvée ‚Enosi’.
Die Lage Höfl unterm Stein (Quelle: Baron di Pauli) |
Konzentration der Aromen zeichnet viele Baron di Pauli-Weine aus. Sie sind oft dicht und hocharomatisch, aber niemals schwer. Im Gegenteil: Vor allem bei den Weißweinen überwiegen die rassigen, mineralischen Noten; sie wirken bei aller Konzentration oft schlanker als sie sind. Und es sind geschmacklich immer ungewöhnliche Weine: die Weißwein-Cuvée ‚Enosi’ zum Beispiel schon wegen ihrer Sortenzusammensetzung (Riesling, Sauvignon, Weißburgunder), der Kalterersee ‚Kalkofen’ wegen seiner für einen Vernatsch sehr kräftigen Struktur. Vor Ort kann man die Produkte des Hauses zu Preisen zwischen 8,50 und 29,90 Euro erwerben.
Direktverkauf im Winecenter, Bahnhofstraße 7, Kaltern
Tel: +39 0471-966 067
info@barondipauli.com
www.barondipauli.com
Die Weine von Baron di Pauli im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Weingut%2BBaron%2Bdi%2BPauli_55496.html
Manincor: Eigenwillig und rücksichtsvoll
Eigenwilligkeit und Rücksichtnahme – das klingt erst mal widersprüchlich. Bei Manincor löst sich dieser Widerspruch auf. Eigenwillig sind sowohl die Weine, als auch die Architektur der neu gebauten Kellerei. Aber so, wie sich der größtenteils unter der Erde befindliche Neubau in die vom 400 Jahre alten Hauptgebäude geprägten Ambiente des Weinguts einfügt, so rücksichtsvoll wird bei der Weinproduktion auf Manincor mit den natürlichen Grundlagen umgegangen.
2006 wurde die komplette Produktion auf biodynamische Landwirtschaft umgestellt. Für Graf Michael Goëss-Enzenberg, dem Besitzer von Manincor, ist die „Biodynamie die beste Methode, mittels Verbesserung der Bodeneigenschaften, dem harmonischen Wachstum der Reben, dank größerer Widerstandsfähigkeit und einer gut verlaufenden Gärung gut strukturierte, komplexe, authentische und feine Weine zu erzielen.“
Graf Michael Goess-Enzenberg (Quelle: Manincor) |
Um Manincor wirklich zu verstehen, muss man in die Weinberge des Gutes gehen. Hier kann man erleben, was den Besitzern wie auch dem seit 2008 für das Gut verantwortlichen Geschäftsführer, Helmuth Zozin, wichtig ist: ein harmonisches Umfeld, bestehend aus lebendigem Boden und einer abwechslungsreichen Fauna. Neben Hühnern und Bienen gibt es inzwischen auch Schafe. „Die Schafe“, so Graf Michael „sorgen für natürliche Düngung, halten das Gras niedrig und bringen die tierische Seele in den Weinberg. Auch Pferde wird es eines Tages wieder geben.“ Aber es geht nicht nur um die praktischen Vorteile. „Wo Tiere sind, herrscht einfach eine lebendigere Atmosphäre,“ meint Helmuth Zozin. „Und genauso wie alles andere – der nahe gelegene Montiggler Wald, der Kalterer See – tragen sie das ihre zu einem harmonischen Ganzen bei. Es gibt keine Patentrezepte in der Biodynamie.“ Manche Kollegen, die über die Wirksamkeit biodynamischer Methoden erstaunt sind, fragen oft bei ihm an, ob er ihnen die ein oder andere Rezeptur verraten kann. „Aber das ist es nicht. Man muss immer das Ganze im Auge haben und für ein positives, ein qualitatives Wachstum förderndes Umfeld sorgen. Nur in diesem Rahmen wirken dann die biodynamischen Mittel.“ Oder, so Graf Michael: „Biodynamie verlangt vom Menschen, sich seiner Arbeit mit vollem Bewusstsein zu widmen. Es geht um geschlossene natürliche Kreisläufe.“ Wenn – beispielsweise – aus dem eigenen Wald bei der Leuchtenburg am Kalterer See Eichen für die Weinfässer geholt werden, und der Holzabfall zu Hackschnitzeln für die Heizung verarbeitet wird; oder wenn eigener Kompost – erst seit 2009 dürfen Biobetriebe die eigenen Trester kompostieren – erzeugt wird.
Manincor besitzt 50 Hektar Rebflächen - da wird natürlich eine nicht unbeträchtliche Menge Wein produziert. 300.000 Flaschen sind es in normalen Jahren, aufgeteilt auf 15 Etiketten. Die Weißweine - Cuvée „Réserve della Contessa“, Weißburgunder, Chardonnay und Sauvignon - stammen aus Weinbergen bei Terlan; der Goldmuskateller und die Roten – Vernatsch, Lagrein, Blauburgunder, Cabernet, die sortenreiche Cuvée „Cassiano“ und der Top-Wein „Castel Campan“ - aus den Lagen rund um das Weingut am Kalterer See. Es sind allesamt überaus spannende, vielschichtige und, wie eingangs erwähnt, sehr eigenwillige Weine. Wobei hier großer Wert auf Feinheit und Eleganz gelegt wird: vordergründige Kraftpakete findet man nicht unter den Manincor-Gewächsen. Die ab Hof-Preise bewegen sich zwischen 10 und 50 Euro.
Direktverkauf: Montag – Freitag: 9.30 – 12.30 und 13.30 - 18.00 Uhr, Samstag: 10.00 - 17.00 Uhr;
St. Josef am See 4, Kaltern
Tel: +39 0471-960230
info@manincor.com
www.manincor.com
Die Weine von Manincor im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein.plus/de/
Erste + Neue: Alles bleibt neu
Verona, April 2010: Besuch der Ersten & Neuen an deren immer gut frequentiertem Messestand. Wie jedes Jahr war viel los und die Besucher sichtlich zufrieden. Das gewohnte Bild. Und trotzdem war irgendwie alles anders: sachlicher, einfacher, klarer. Der Blick auf die Flaschen bestätigte dies: Die Etiketten der Weine waren nicht wieder zu erkennen und wirkten extrem minimalistisch. Die Erste & Neue machte vor allem dem zweiten Teil ihres Namens alle Ehre und hatte ihr Erscheinungsbild komplett erneuert. Die Qualität der Weine: gut wie immer. Da hatte sich nichts verändert.
Gerhard Sanin (Quelle: Erste + Neue) |
Die an Bewahrung und dem Erhalt wertvoller Traditionen orientierte Erneuerung der Ersten + Neuen beschränkt sich jedoch nicht auf Äußerlichkeiten des Etiketts, sie ist vielmehr substanziell. Und da die Substanz jedes Weins im Weinberg entsteht, fanden hier auch in den letzten Jahren die einschneidendsten Veränderungen statt. „Wichtig war für uns vor allem die Konzentration darauf, was in den jeweiligen Lagen das Beste ist. So haben wir zum Beispiel in den hohen Lagen oberhalb des Dorfes den Vernatsch-Anteil zugunsten von Weißweinsorten (Sauvignon und Weißburgunder) reduziert und uns für den Vernatsch auf die historischen guten Lagen um den Kalterer See konzentriert. Im Weinberg geschieht das, was durch die Neugestaltung der Etiketten zum Ausdruck kommen soll: Die Kraft liegt in der Konzentration auf das Wesentliche“ (Gerhard Sanin). Dieselbe Philosophie kommt auch in der Neugestaltung der Kellereigebäude zum Ausdruck: Das historisch Gewachsene wird in ein angemessenes, modernes Kleid gehüllt. Vor allem an den auf den ersten Blick eher unscheinbaren Kleinigkeiten zeigt sich, dass es die Erste + Neue ernst meint mit ihrem neuen Konzept: Die wunderschönen, alten Kastenfenster im neuen Verkostungsraum sind mit modernen, energiesparenden Doppelglasfenstern bestückt; der Handlauf an den Treppe zum Puntay-Keller wurde aus nicht mehr gebrauchten Umpumpschläuchen modelliert, und der Zugang zum besagten Keller führt nun an 50-jährigen – immer noch im Gebrauch befindlichen - Holzfässern vorbei. Das Bestehende wurde sinn- und geschmackvoll ins Neue integriert. Es hat sich viel, aber letztlich gar nicht so viel verändert bei der Ersten + Neuen. Die ab Hof-Preise bewegen sich zwischen 4,60 und 21,90 Euro.
Direktverkauf: Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr, Samstag: 9.00 - 12.00 Uhr;
Kellereistraße 5 -10 Kaltern
Tel: +39 0471 963 122230
info@erste-neue.it
www.erste-neue.it
Die Weine der Ersten + Neuen im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Erste%2B%2B%2BNeue_51617.html
Peter Sölva & Söhne: „Handschrift des Bodens ...“
Stephan Sölva (rechts) und sein Kellermeister Christian Bellutti (Quelle: Peter Sölva & Söhne) |
Direktverkauf in der hauseigenen Vinothek: Montag bis Samstag 9.00 bis 13.00 und von 14.00 bis 19.00;
Goldgasse 35, Kaltern
Tel: +39 0471 964650
info@soelva.com
www.soelva.com
Die Weine der Kellerei Peter Sölva & Sohn im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Peter%2BS%C3%B6lva%2B%26%2BS%C3%B6hne_52657.html
Ritterhof: Adresse verpflichtet
„Kaltern, Weinstraße Nr. 1“, so lautet die Anschrift des Ritterhofs. Es ist ein relativ junger Betrieb, der in seiner jetzigen Form seit 1999 existiert als die in Tramin ansässige Familie Roner das Anwesen mit den zugehörigen Weinbergen kaufte. Die besondere Adresse ist für die jetzigen Besitzer des Ritterhofs „ein Ansporn, mit der Qualität unserer Weine oben mitzuspielen,“ so Direktor Ludwig Kaneppele.
Die Kellerei Ritterhof (Quelle: Ritterhof) |
Außer den eigenen 7,5 Hektar Rebfläche werden auf dem Ritterhof die Trauben von langfristig gebundenen Vertragswinzern verarbeitet, welche weitere 35 Hektar bewirtschaften. Die eigenen Flächen befinden sich größtenteils in der Nähe des Weinguts bei Kaltern, die der Lieferanten vor allem im sogenannten Unterland bei Tramin, aber auch auf dem Bozner Talboden. Entsprechend vielfältig ist das Angebot des Ritterhofs. Es umfasst 22 Weine, von denen 8 in der Top-Linie mit dem Namen "Crescendo" angesiedelt sind und die restlichen 14 in der sogenannten klassischen Linie. „Bei allen Weinen ist es unser Ziel, fruchtige, feine, trinkfreudige Weine zu produzieren,“ so Ludwig Kaneppele. Bei der klassischen Linie steht dabei die Sortentypizität im Vordergrund. Bei den Crescendo-Weinen ist man natürlich anspruchsvoller. Sie sollen „ausdrucksstärker und noch mehr von der jeweiligen Herkunft geprägt sein.“ Diesen Anspruch lösen die Ritterhof-Weine durchaus ein. Eine Besonderheit ist der Perlhofer, eine Rotwein-Cuvée aus den Sorten Vernatsch, Lagrein und Merlot, die so in Südtirol von keiner anderen Kellerei produziert wird. Ein Wein mit warmer, reifer Frucht und angenehm würzig-erdigen Geschmack. Das Preisniveau ist sehr erfreulich. Die Weine der klassischen Linie kosten zwischen 5,70 und 8,50 Euro. Die Crescendo-Weine von 8,70 bis 19 Euro.
Verkostungsmöglichkeit in der Vinothek:
Montag - Freitag 8.00 - 18.00 Uhr; Samstag 9.30 - 13.00 Uhr (im September und Oktober nur Samstag 9.30 - 17.00 Uhr).
Weinstraße 1, 39052 Kaltern
Tel. +39 0471 963298
info@ritterhof.it
www.ritterhof.it
Die Weine des Ritterhofs im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Ritterhof+-+Weingut+und+Kellerei_52655.html
Castel Sallegg - Graf Kuenburg: Volksnaher Adel
Georg Graf von Kuenburg (Quelle: Castel Sallegg) |
Auch in den Weinvorlieben Graf Georgs spiegelt sich die Volksnähe wider. Einer seiner Lieblingsweine ist der klassische südtiroler Wein für jeden Tag, der Vernatsch; auf Castel Sallegg ein Kalterersee aus der renommierten Lage Bischofsleiten, die sich im alleinigen Besitz der Kellerei befindet. Aber auch die Freunde exklusiver Produkte kommen beim Castell Sallegg auf ihre Kosten. Als einer der wenigen Betriebe – lange Zeit als einziger – produziert man hier den Moscato Rosa, eine Dessertwein-Spezialität, die einem ausgewählten Kundenkreis vorbehalten ist. Das gesamte Sortiment umfasst 25% Weiß- und 65% Rotweine in der Preisklasse von 7,00 bis 27,00 Euro. Alle Weine werden aus eigenen Trauben gekeltert.
Direktverkauf in der hauseigenen Vinothek (im Schlosshof):
Winter: Montag – Donnerstag 8.00 - 12.00 + 13.30 – 17.30 Uhr, Freitag 8.00 - 12.00 + 13.30 – 16.30 Uhr, Samstag/Sonntag geschlossen.
Ostern bis Allerheiligen: Montag – Freitag 8.00 – 20.00 Uhr, Samstag: 9.00 – 13.00 Uhr; Sonntag geschlossen.
Unterwinkel 15, I-39052 Kaltern
Tel: +39 0471 963 132
info@castelsallegg.it
www.castelsallegg.it
Die Weine des Castel Sallegg im Wein-Plus-Führer:
www.wein-plus.de/italien/Weingut%2BCastel%2BSallegg%2B-%2BGeorg%2BGraf%2BKuenburg_52685.html
Kettmeir: Gesunde Basis als Qualitätsgarant
Die Kellerei Kettmeir ist einer der ältesten Weinbaubetriebe in Kaltern. Das wunderschön gelegene Weingut wurde 1919 von Josef Kettmeir gegründet und genoss auch lange Zeit einen guten Ruf. Allerdings schloss man sich in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts dem allgemeinen Trend an und produzierte fast ausschließlich große Mengen einfacher Qualitäten. Es gab zwar immer eine Qualitätsweinschiene, aber in einer vernachlässigbaren Größenordnung. 1986 übernahm die italienische Gruppe Santa Margherita die Mehrheitsanteile und strukturierte den Betrieb von Grund auf um. Seit dem werden nur noch 7/10tel-Weine produziert und der Fokus zunächst auf die Herstellung frischer, fruchtiger Weißweine gelegt, welche der italienische Markt wie ein Schwamm aufsog. Vor allem die aromatischen Sorten südtiroler Herkunft, wie Gewürztraminer, Sauvignon und Müller-Thurgau, sind auf der Halbinsel ausgesprochen begehrt. Natürlich befinden sich auch die klassischen südtiroler Rotweine im Sortiment.
Die Kellerei Kettmeir (Quelle: Kettmeir) |
„Wichtig ist für uns vor allem, dass wir uns mit unseren Weinen von anderen Anbaugebieten absetzen können und dass man im Glas Südtirol mit seiner Frische, Frucht und Eleganz, wiedererkennt“ so Josef Romen, Betriebsleiter und Önologe der Kellerei. „Bei den Weißweinen war das von Anfang an kein Problem. Bei den Roten müssen wir uns über die Weine profilieren, die nur Südtirol in dieser Qualität zu bieten hat und das sind vor allem Blauburgunder und Lagrein. Und bei allen Weinen müssen wir darauf achten, dass die Qualität von unten kommt. Das heißt, dass die Basislinie richtig guten Wein garantiert.“ So einen Satz hört man eher selten. Normalerweise stellen die größeren Betriebe eher ihre Top-Linie in den Vordergrund, auch wenn diese nur einen kleinen Teil der Gesamtproduktion ausmacht. Diese gibt es bei Kettmeir natürlich auch, und sie bietet wirklich ausgesprochen gute Qualitäten (vor allem bei den Sekten), aber punkten will man hier vor allem mit dem guten Preis/Leistungsverhältnis aller Weine.
Die Trauben stammen fast ausschließlich von Vertragswinzern, mit denen das ganze Jahr über ein intensiver Kontakt gepflegt wird, „damit auch nur die Qualitäten in den Keller kommen, mit denen man vernünftig arbeiten kann,“ so Josef Romen. Das Angebot der Kellerei Kettmeir besteht derzeit aus 18 Weinen, aufgeteilt in drei Weinlinien, sowie 3 Sekten und einem Grappa. Die Preise bewegen sich zwischen 5 und 17 Euro.
Direktverkauf: Montag – Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr, Samstag: 9.00 – 12.00 Uhr
Kellereistraße 4, Kaltern
Tel: +39 0471 963 135
info@kettmeir.com
www.kettmeir.com
Die Weine der Kellerei Kettmeir im Wein-Plus-Führer:
http://www.wein-plus.de/italien/Kettmeir_52654.html
Nützliche Adressen: Wein-Punkt Kaltern (wein.kaltern): Eine Genossenschaft, die sich dem qualitätsorientierten Weinbau verschrieben hat. Man will Weinbautradition pflegen und die Bedeutung der Weinkultur für das gesellschaftliche Leben wahren. Vierteljährlich wird eine kostenlose Informationsschrift publiziert, die umfassend über den Weinbau in und um Kaltern informiert. Verein Südtiroler Weinstraße: Organisiert Veranstaltungen im Anbaugebiet wie die Weinstraßen-Wochen, die Nacht der Kellerei, Tag des Eppaner Weins und viele andere. Freie Weinbauern Südtirol: Zusammenschluss von derzeit 82 selbstvermarktenden Südtiroler Weingütern. Ein absolutes Muss für jeden Südtirol–Weinfreund: die Vinea Tirolensis, bei der fast alle Mitgliedsbetriebe ihre aktuellen Weine vorstellen. Heuer am 23. August im Schloss Maretsch in Bozen. Roter Hahn: Vermittelt in Südtirol Unterkünfte auf dem Bauernhof. Darunter auch viele bäuerliche Weinerzeuger. Die Qualitätskriterien sind sehr streng und werden jährlich überprüft. |
Restaurant-Empfehlungen: So viele gute Wein-Produzenten es inzwischen in Kaltern gibt, so viele gute Lokale gibt es hier. Empfehlenswert sind alle Betriebe, die sich wein.kaltern angeschlossen haben. Allein schon wegen ihrer großen Auswahl an hochwertigen Weinen im offenen Ausschank zu zivilen Preisen. Da ich leider nicht alle besuchen konnte, sind von den in alphabetischer Reihenfolge angeführten Lokalen nur acht etwas ausführlicher beschrieben. Ansitz Windegg Badl Genusshotel Castel Ringberg Christl im Loch Gasthof Weißes Rössl Goldener Stern Gretl am See Haus am Hang Kalterer See Hof Keller am Keil Parc Hotel am See Restaurant Ritterhof Schlosshotel Aehrental Seegarten Seehofkeller Seehotel Ambach See Perle Siegi’s Essen und Trinken Spuntloch Torgglkeller Weinhaus PUNKT Ein Muss in Kaltern: Die Vinothek Battisti Margareth Battisti widmet sich seit 1957 (!) mit großer Hingabe den berühmten Weinen aus Südtirol, Piemont, Toskana, dem Friaul und anderen wichtigen Anbaugebieten. Außerdem gibt es ein reichhaltiges Angebot an Grappa, Olivenöl, Aceto Balsamico, getrockneten und eingelegten Spezialitäten, hausgemachten Marmeladen, Alpenhonig, Nudelspezialitäten und vieles mehr. Alles vom Feinsten. Margareth Battisti lebt ganz und gar für ihr Geschäft und schätzt den persönlichen Kontakt mit den Kunden über alles, weshalb sie es auch nicht für nötig befindet, eine Web-Seite einzurichten. Nicht einmal eine E-Mail-Adresse gibt es hier. Wo findet man das heutzutage noch? Weitere gute Restaurants (auch außerhalb der Weinanbaugebiete) mit Wandervorschlägen und Kulturtipps findet man im empfehlenswerten Buch "Landgasthöfe in Südtirol" von Oswald Stimpfl; erschienen im Folio-Verlag, Wien-Bozen (www.folioverlag.com). |