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Das Kürzel g.U. steht für „geschützte Ursprungsbezeichnung“ und ist ein Gütesiegel der EU, das nach strengen Qualitätskriterien vergeben wird. Nach diesen Regeln produzieren die Weinregionen Provence und Valtènesi ihre Roséweine. Sie stehen dort für eine lange Tradition.

Der Roséwein-Markt wächst beständig – Nachfrage wie Produktion. Dabei handelt es sich nicht nur um einen kurzlebigen Trend, sondern um eine konsequente Entwicklung hin zu Rosé-Spitzenqualität. Ein wichtiger Schlüssel dazu ist das g.U.-Siegel der EU. Die Abkürzung g.U. bedeutet „geschützte Ursprungsbezeichnung“ und garantiert, dass Herkunft und Verarbeitung der Trauben strengen Qualitätsvorschriften entsprechen.

Die Provence in Südfrankreich und das Valtènesi in Norditalien stehen beispielhaft für Roséweine mit geschützter Herkunftsbezeichnung. „Das g.U.-Siegel unserer Weine ist ein Garant für Qualität”, erklärt Brice Eymard, Generaldirektor des Berufsverbands für die Provence-Weine (CIVP). „Provence und Valtènesi sind europäische Weinbauregionen mit jahrhundertealter Tradition“ – verbunden durch das gezielte Know-How für Roséweine sowie für Nachhaltigkeit, Authentizität und Terroir. „Darüber hinaus stehen Roséweine für ein unbeschwertes Lebensgefühl, für Emotionen und Geselligkeit“, so Eymard.

 

 

Roséweine sind eigenständig

Rosé macht ein Zehntel der globalen Stillwein-Produktion aus – jährlich werden weltweit fast 2,6 Milliarden Liter Roséwein erzeugt. Spitzenreiter ist dabei Frankreich mit 760 Millionen Litern, was rund 30 Prozent der Gesamtmenge entspricht. Dahinter folgen Spanien (550 Mio. Liter), die USA (350 Mio. Liter), Italien (250 Mio. Liter) und Deutschland (98 Mio. Liter).

Roséwein braucht Fingerspitzengefühl, denn neben der Traubenqualität kommt es auf die Vinifikation und das Timing an. Nach der Lese werden die roten Trauben entrappt und dann entweder sofort gepresst oder nur leicht angequetscht und einige Zeit stehen gelassen. Das Gemisch aus Fruchtfleisch, Schalen, Kernen und Saft ist die Maische, und der Saft löst die Farbstoffe aus den Schalen. Dieser Prozess heißt Mazeration, und je länger er dauert, desto intensiver wird der Roséwein in Farbe und Geschmack. Die Maischestandzeit kann von wenigen Stunden bis zu mehreren Tagen reichen. Danach wird die Maische gepresst und nur der Most vergoren; anschließend erfolgt der Ausbau des Roséweins in Edelstahl, Holz oder Beton.

 

 

Charakter und Qualität dank g.U.

In der Region Valtènesi am Gardasee und in der Provence im Südosten Frankreichs wird vorwiegend Roséwein erzeugt und – aus Tradition, mit der Erfahrung von Generationen und mit viel Lebensfreude. Die geschützte Ursprungsbezeichnung bürgt dabei für kontrollierte Qualität und Herkunftscharakter. Denn die Winzerinnen und Winzer in diesen Gebieten wissen, welche Rebsorten bei ihnen jeweils am besten gedeihen, und kultivieren aus Überzeugung schon seit Jahrhunderten Traubensorten, die sich speziell für die Rosé-Herstellung eignen. Sie kennen ihre Terroirs, ihre Böden und die Mikroklimata, und sie nutzen die besten Möglichkeiten in Weinberg und Keller, um ihre gebietstypischen Gewächse zu produzieren.

Auf Französisch entspricht die Abkürzung g.U. der Bezeichnung AOP (Appellation d’Origine Protégée), auf Italienisch der Bezeichnung DOP (Denominazione di Origine Protetta). Während sich die italienischen Weingüter für ihren Rosé Valtènesi DOP überwiegend auf die Rebsorte Groppello konzentrieren, erzeugen die provenzalischen Produzenten ihre AOP-Roséweine aus unterschiedlichen Traubensorten, allen voran Grenache, Cinsault und Syrah.

So ergibt sich einerseits ein charakteristisches Geschmacksprofil und zum anderen eine große Vielfalt an Weinen. Doch die verführerischen Tropfen können noch mehr! Denn die Roséweine mit geschützter Ursprungsbezeichnung sind vielseitige, attraktive Speisenbegleiter und nicht nur als frische Allrounder im Sommer beliebt; auch im Herbst oder Winter bereiten sie viel Freude.

 

 

Rosé Provence g.U. – leichtfüßig und tiefgründig

Ob beim Barbecue, zum Feierabend oder bei festlichen Anlässen – die g.U.-Roséweine aus der Provence machen immer eine gute Figur. Sie stammen aus den AOP Côtes de Provence, Coteaux d’Aix-en-Provence und Coteaux Varois en Provence und werden hauptsächlich aus den Rebsorten Cinsault, Grenache Noir, Mourvèdre und Syrah gekeltert. Auch Tibouren, Cabernet Sauvignon und Carignan sind in der Provence für die Produktion von Rosé g.U. zugelassen.

Cinsault-Trauben haben eine dunkle Farbe, doch ihr Saft ist fast farblos. Sie geben dem Wein Aromen von Brombeeren, Heidelbeeren und Kräutern. Grenache Noir steuert eine erfrischende Säure sowie Noten von Erdbeeren und Hibiskus bei. Die Mourvèdre-Aromatik ist geprägt von Pflaumen, Kirschen, Veilchen oder getrockneten Kräutern. Syrah liefert neben viel Farbe auch eine leicht pfeffrige Würze, die durch Erdbeer- und Kirschnoten ergänzt wird.

Viele Erzeugerinnen und Erzeuger in der Provence gewinnen ihren Roséwein durch die schnelle Pressung der Trauben nach nur minimaler Maischestandzeit. Der Most ist dann hellrosa, und so präsentieren sich viele Provence-Rosés mit einer Leichtigkeit, die gleichzeitig durchaus tiefgründig ist – denn Substanz haben diese g.U.-Gewächse.

 

 

Rosé Valtènesi g.U. – „la dolce vita“ im Glas

Am Südwestufer des Gardasees, in der Lombardei, liegt das DOP-Gebiet Valtènesi. Im warmen Klima der malerischen Landschaft zwischen Mittelmeer und Alpen wächst die Rebsorte Groppello, die zu mindestens 30 Prozent im g.U.-Rosé enthalten sein muss. Sie kann kombiniert werden mit Marzemino, Sangiovese und Barbera.

Groppello hat viele aromatische Facetten: Rote Beeren und Zitrusfrüchte finden sich ebenso wie Rosenblüten, Akazienhonig oder süße Gewürze. Die dunkle Marzemino-Traube bereichert die Weine mit Pflaumen- und Kirschnoten sowie Frische und einem zarten Bitter. Animierende Frische bringt auch der Sangiovese mit, ebenso wie Aromen von Kirschen, roten Johannisbeeren, Preiselbeeren, Brombeeren und Veilchen. Die farb- und gerbstoffarme Barbera-Traube zeichnet sich durch Noten von Kirschen, Vanille und schwarzen Johannisbeeren aus.

Seit dem 16. Jahrhundert stellen die Winzerinnen und Winzer im Valtènesi-Gebiet ihre Roséweine her. Deren Geschichte ist mit der Romanze zwischen der Adeligen Amalia Brunati und dem venezianischen Senator Pompeo Molmenti verbunden. Dieser war auch Bürgermeister von Moniga del Garda und entwickelte als leidenschaftlicher Weinliebhaber ein neues Verfahren, um die Groppello-Traube in einen Roséwein zu verwandeln: Der „Wein einer Nacht“ („vino di una notte“) entsteht nach nur einigen Stunden Mazeration und verkörpert den entspannten Lebensstil seiner Herkunftsregion.

 

 

Vielfältiges Food-Pairing mit Rosé g.U.

Bereits solo sind die durchwegs trockenen g.U.-Roséweine aus der Provence und dem Valtènesi ein Genuss, doch auch als Speisenbegleiter bestehen sie souverän und bieten eine große Vielfalt an Kombinationen. Das beginnt schon mit der Vorspeise: Dank ihrer meist milden Säure passen die herkunftsgeschützten Rosés hervorragend zu Salaten mit Vinaigrette oder anderen Dressings. Eine feine Gazpacho wird von einem mineralischen Provence-Wein bestens begleitet, zu würzigeren Vorspeisen empfehlen sich fruchtbetonte Gewächse. Klassische italienische Antipasti legen die Wahl eines vollmundigen Valtènesi-Rosés nahe.

Rosé ist auch zu vegetarischen oder veganen Gerichten eine exzellente Option. Ob Paprika, Tomate, Aubergine, Zucchini oder Artischocke, ob Wurzelgemüse, Spargel, Kürbis oder Pilze – die fein-fruchtigen rosafarbenen Tropfen bewähren sich in allen möglichen fleischlosen Kombinationen und sind damit voll auf der Höhe der Zeit. Wenn es um Fisch und Meeresfrüchte geht, gibt es sogar geradezu klassische kulinarische Partnerschaften: ein Provence-Rosé zu südfranzösischer Bouillabaisse, ein Valtènesi-Rosé zu gegrillter Dorade... Fruchtige Roséweine begleiten ebenso gekonnt auch andere Edelfische wie Zander, Forelle, Heilbutt oder Seezunge. Ein mineralischer Rosé harmoniert wiederum bestens mit Sushi, Muscheln oder Garnelen. Auf diese Weise sind die Gewächse bei Tisch ganzjährig einsetzbar.

Auch bei Fleisch muss es nicht nur Steak oder Wurst vom Grill sein. Einer der besonderen Vorteile von Roséweinen ist der, dass sie die alte gastronomische Regel „Rotwein zu rotem Fleisch, Weißwein zu hellem Fleisch“ einfach umgehen – denn sie passen zu beidem ausgezeichnet! Körperreiche Rosés aus der Provence oder dem Valtènesi können vortrefflich Rind, Ente, Lamm oder Wild begleiten, elegante Gewächse passen perfekt zu Kalb, Schwein oder Geflügel. Und sogar nach dem Hauptgang muss niemand auf Rosé verzichten: Fruchtige g.U.-Gewächse sind spannende Begleiter zu milden und auch pikanten Käsesorten, von Ziegenkäse über Camembert bis zu Parmesan. Wird danach oder stattdessen reifes Obst wie Feigen oder Aprikosen serviert, sind mineralische Roséweine in ihrem Element.

So empfehlen sich Roséweine mit geschützter Ursprungsbezeichnung als komplette Menübegleiter – ausprobieren lohnt sich!

Roséweine mit g.U. Vins de Provence Consorzio Valtènesi

 

Roséweine mit g. U.

Die Europäische Union (EU) ist mit einem Anteil von 70 Prozent an der weltweiten Rosé-Produktion und 60 Prozent am weltweiten Konsum führend im Weinbereich. Derzeit gibt es laut dem Europäischen Verband der Herkunftsweine (EFOW) in der EU 1.144 Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g.U.). Der Anteil der g.U.-Weine an der Gesamtproduktion der EU lag 2019/2020 bei rund 48 Prozent. Die Provence ist weltweit die größte Erzeugerregion von Roséweinen. 42 Prozent der französischen Roséweine mit g.U. und 6 Prozent der weltweit produzierten Roséweine stammen aus der Provence. Alle von dort stammenden Weine tragen das g.U.-Siegel. Italien ist nach den USA und Spanien der viertgrößte Erzeuger von Rosé. Valtènesi ist dabei eine der fünf führenden italienischen Regionen mit einem Anteil von 10 Prozent an der italienischen g.U.-Roséwein-Produktion. Der Conseil Interprofessionnel des Vins de Provence (CIVP) und das Consorzio Valtènesi stehen repräsentativ für den Sektor der europäischen Roséweine mit g.U.-Siegel.

Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für die Forschung (REA) wider. Weder die Europäische Union noch die Bewilligungsbehörde können dafür verantwortlich gemacht werden.

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