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Höherwertige Rotweine könnten eher Kopfschmerzen auslösen, da sie mehr vom Antioxidans Quercetin besitzen, welches kürzlich als wahrscheinlicher Auslöser identifiziert wurde (wein.plus berichtete). Laut Professor Emeritus Andy Waterhouse, der die Forschung geleitet hat, ist die Menge an Sonnenlicht, dem die Trauben ausgesetzt sind, für die Bildung an Quercetin verantwortlich. Und da Trauben für höherwertigere Weine öfter der Sonne ausgesetzt sind, dürften diese eher Kopfschmerzen auslösen als billigere Weine mit hohen Hektarerträgen. In früheren Arbeiten aus Italien und Spanien wurden die Quercetingehalte verschiedener Sorten untersucht. Demnach seien Sagrantino und Tannat die Sorten mit dem niedrigsten Quercetin-Spiegeln, obwohl sie viel Tannin enthalten. Als besonders reich an Quercetin wurden Cabernet Franc, Pinot Noir, Nebbiolo und Cabernet Sauvignon identifiziert.
Der Chemiker und Weinbauer Steven Price untersuchte in seiner Doktorarbeit in den 1990er-Jahren den Zusammenhang zwischen Besonnung und Quercetin in Pinot Noir-Trauben. Er sagt: „Die Faktoren, die zu hohem Quercetin in Trauben führen, gelten als Voraussetzungen für einen großen Rotwein: kleine Beeren, leichte Blätter, viel Sonne auf den Trauben." Umgekehrt könne die Beschattung von Trauben zum Beispiel durch Hagelnetze zu einem niedrigeren Quercetin-Gehalt führen.
Um Quercetin als Auslöser für Kopfschmerzen zu bestätigen oder widerlegen, bereiten Teams der University of California (UC) Davis gemeinsam mit der UC San Francisco eine klinische Studie dazu vor. Sowohl Waterhouse als auch Price warnen vor voreiligen Schlüssen. „Ich habe Wein- und Gesundheitsverbindungen kommen und gehen sehen", sagt Price. „Es dauert eine Weile, um herauszufinden, was tatsächlich passiert. Aber es gibt viele Dinge, die Flavonole wie Quercetin in Trauben beeinflussen.“ Sein Ratschlag lautet: „Möchten Sie Kopfschmerzen durch Rotwein vermeiden? Trinken Sie Weißwein.“
(al / Quelle: wine-searcher)