Die Hochschule Geisenheim erprobt die sensorgesteuerte Ausbringung von Stickstoffdünger. „Dabei misst ein am Traktor angebrachter Sensor über die Reflexion der Blätter den Versorgungszustand der Rebe. Diese Information wird digital an den Düngestreuer weitergegeben, der die Gabe reguliert: Bereits gut versorgte Reben erhalten weniger Dünger, schlecht versorgte Reben mehr“, erklärt Versuchsleiter Dr. Matthias Friedel vom Institut für allgemeinen und ökologischen Weinbau der Hochschule Geisenheim. Das Verfahren wird seit Mai auf den Flächen der Hessischen Staatsweingüter Kloster Eberbach (Rheingau) erprobt.
„Es ist der erste Einsatz dieser Technik in einem on-farm-Versuch für den Weinbau im deutschsprachigen Raum“, sagte Friedel. „In weiten Teilen der Flächenlandwirtschaft sind digitale Techniken bereits im Alltag angekommen. Der Weinbau als landwirtschaftliche Nische war für die Hersteller von Präzisionslandmaschinen aber bisher wenig attraktiv, weil zu klein und zu langsam.“
Insgesamt werden 14 Einzelprojekte zur Digitalisierung der Landwirtschaft im Forschungsverbund untersucht. Im Projekt DIWAKOPTER (Digitalisierung im Wein- und Ackerbau mit Multikoptern), zu dem am 13. Juli eine Regionalkonferenz in Geisenheim stattfindet, untersuchen die Forscher den Einsatz von Drohnen und Sensoren in Pflanzenschutz und Düngung. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert DIWAKOPTER mit 1.8 Millionen Euro.
(al / Quelle: Hochschule Geisenheim; Foto: facebook diwakopter)
Pflanzenschutz per Drohne in Deutschland erstmals erlaubt
Forschungsförderung für Künstliche Intelligenz im deutschen Weinbau