Die kleine, äußerst seltene eisenhaltige Ader, die das Erdreich in Nackenheim und Nierstein rot färbt und mit mineralischer Urgeschichte bereichert, ist der Schlüssel zu einer unverkennbaren Aromatik. Einer, die auf dem Weingut Kühling-Gillot auf naturnahe und authentische Weise eingefangen wird.Eine Cuvée – im deutschen Verständnis – ist die bewusste Verbindung verschiedener Rebsorten. Man benennt damit die gezielte Entscheidung, Gutes zu etwas noch Besserem zu vermählen: die Ausdruckskraft der einzelnen Komponenten jeweils für sich zu verstehen und dabei zu erkennen, wie sie sich gegenseitig ergänzen, stärken und stützen können. So eine bewusste Verbindung kann auch auf anderen Ebenen Großartiges hervorbringen. Denn eine solche Verbindung sind auch Carolin Spanier-Gillot und ihr Mann Hans Oliver – kurz H.O. – eingegangen. Sie, die Oenologin, deren Wurzeln im familiären Weingut Kühling-Gillot liegen und sie durch und durch zu einem Naturmenschen gemacht haben. Er, der Sportbegeisterte, der mit dem traditionsreichen Familiengut Battenfeld Spanier ebenfalls seinen erfolgreichen Weg in der Weinwelt gegangen ist und weiterhin geht. Seit 2006 sind die beiden Betriebe organisatorisch als Weingut Spanier-Gillot mit Sitz im beschaulichen Weinort Bodenheim zusammengeschlossen, treten aber beide weiterhin eigenständig auf. Was die beiden Ehe- und Weingutspartner eint, ist ihre Philosophie, ihr klares Denken für den Wein und das Bekenntnis zu einer ökologischen und biodynamischen Bewirtschaftung der 25 Hektar Weinberge am berühmten Roten Hang in Rheinhessen.
„So wie das Gras nicht schneller wächst, wenn man an ihm zieht, so werden Weine nicht besser, wenn man sie auf schnelle Reife trimmt“, lautet ihre Devise. Für diese Maxime ist „die ökologische Bewirtschaftung der Weinberge eine Grundvoraussetzung“, betont die Winzerin. Seit über 100 Jahren ist das Weingut im Besitz ihrer Familie. Seit 1970 trägt es den heutigen Namen Kühling-Gillot, benannt nach Carolins Eltern, dem Winzerehepaar Gabi Kühling und Roland Gillot. Hier in den feinsten Lagen der Region dominiert der poröse rote Tonschiefer, der sich wie ein Felsblock bei Nackenheim aus der Erde erhebt, um wenige Kilometer südlich bei Nierstein wieder im Untergrund zu verschwinden. Das fast 300 Millionen Jahre alte Urgesteinsband, das an die Oberfläche tritt, ermöglicht es, dass einzigartige Weine entstehen. Weine, die aus den drei prädestinierten Rebsorten Riesling – der mit 75 % den Löwenanteil ausmacht – und Chardonnay sowie Spätburgunder gewonnen werden.
„Wir fühlen uns als Steinwein-Produzenten. Das heißt, wir versuchen, den Stein, auf dem die Rebe gewachsen ist, in die Flasche zu bringen“, erzählte Carolin Spanier-Gillot einst in einem Interview. Das handverlesene Traubengut wird dabei authentisch und spontan vergoren. Dabei erhalten die Weine die Zeit und die Ruhe, die sie benötigen, um sich in ihrer Fülle zeigen zu können. „Die Reife ist für uns ein Reinigungsprozess.“ Eine Art Metamorphose, in deren Verlauf die Aromen der Traube, der Lage und des Bodens – des Steins – in den Vordergrund treten und sich zu etwas Einzigartigem wandeln. Zu Weinen, die den aromatischen Fußabdruck der Rheinterrassen und des Schieferbodens klar widerspiegeln – und von Finesse und vibrierender Dichte leben. Da wundert es kaum, dass diese großartigen Tropfen des VDP-Mitgliedsbetriebs vielfach ausgezeichnet werden – und das Weingut regelmäßig zu den besten in Deutschland gekürt wird.
Wir laden Sie herzlich ein, dieses großartige Weingut mit seiner 2021 Scheurebe Qvinterra bei den wein.plus:club Online-Tastings 'Spaziergang auf der Blumenwiese' im Mai 2023 kennenzulernen. Die Plätze, die für Weinprofis und private Weinfans zur Verfügung stehen, sind stark begrenzt.
Sie können diesen Wein auch über die in wein.plus:find+buy gelisteten Online-Shops beziehen.