Er war zu Zeiten des Avignonesischen Papsttums Ende des 13. Jahrhunderts so beliebt bei den Klerikalen, dass seine Produktion extra erhöht werden musste. Es handelt sich dabei um einen aufgespriteten Süßwein (Vin doux naturel), dem seine natürliche Traubensüße dadurch erhalten bleibt, dass man die Gärung durch Zugabe von Branntwein stoppt. Obwohl der Wein mindestens 15% Alkohol aufweisen muss, sind die besten Muscat de Beaumes de Venise keineswegs plump oder schwer, sie können im Gegenteil sogar erstaunlich feinduftig, frisch und saftig ausfallen. Die meisten von ihnen schmecken daher auch jung am besten; nur wenige profitieren von einer längeren Lagerung und entwickeln mit den Jahren Aromen von Trockenobst, kandierten Orangen und Honig.
Der rote Beaumes de Venise besitzt seinen AOC-Status erst seit dem Jahr 2005. Die Weine sind in aller Regel robust und kräftig und weisen die typischen Aromen von Lavendel, Provencekräutern und Pfeffer auf, die man in so vielen Rotweinen der südlichen Rhone vorfindet. Die besten Weine kontern ihre Kraft und den fast immer ziemlich hohen Alkohol mit frischem Saft und aromatischen Feinheiten.
Rund 32 Weine der beiden Appellationen haben wir in den letzten Wochen probiert, die wir alle hier und wie immer auch als PDF vorstellen. Links zu allen Weinen mit ausführlichen Verkostungsnotizen sowie den Produzenten finden Sie, wenn Sie auf die Überschriften klicken.