Außerdem ist er eine ideale Ergänzung zum Spätburgunder: Er ist dunkel in der Farbe, hat mehr Tannin und eignet sich obendrein - auch wenn wir das keineswegs idealisieren wollen - wesentlich besser zu einem Ausbau, der sich gern “international” nennt: kräftig und mit eher beherztem Holzeinsatz. Den verträgt Spätburgunder nur selten, und selbst wenn ein objektiv betrachtet guter Wein dabei herauskommt, bleibt vom Sortencharakter bei dieser Behandlung meist wenig übrig. Mit dem Lemberger ist das durchaus anders, zumindest solange man es nicht völlig übertreibt.
Doch auch am anderen Ende, bei den Einstiegsweinen, besetzt der Lemberger einen Platz, auf dem der Spätburgunder kaum jemals überzeugt. Denn schon deutlich unter 10 Euro lassen sich bisweilen erstaunliche Weine finden, die nicht nur sorgfältig gemacht und süffig sind, sondern animierte Frische, Saftigkeit und sogar gewissen Charakter mitbringen.
Unsere Lieblingsweine unter den Lembergern sind dann auch jene, die diese Frische, Kühle und Präzision auch in höheren Gewichtsklassen beibehalten. Wo Konzentration auf Feinheit trifft, Saftigkeit auf Eleganz und echte Fruchttiefe, fühlen wir uns mit der Sorte stets am Wohlsten.
Gut, aber so geht es uns ja im Grunde bei allen Weinen....
Rund 70 Lemberger oder Blaufränkisch aus Deutschland haben wir in den vergangenen Wochen probiert, von denen wir die besten hier vorstellen. Leider sind nicht alle Weingüter, die wir angefragt haben, unserer Einladung gefolgt, darunter auch jüngere Betriebe, die uns in der näheren Vergangenheit besonders positiv aufgefallen sind. Sollten in absehbarer Zeit weitere Proben ankommen, reichen wir deren Ergebnisse umgehend nach. Links zu allen verkosteten Weinen finden Sie jeweils unter den Bestenlisten.