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Süße Weine haben in Italien zwar eine lange Tradition, bis vor kurzem fanden sie aber wenig Beachtung. So ganz allmählich wächst jedoch auch im Stiefelland das Interesse an der „dolcezza” und edelsüße Weine, wie z. B. der Vino Santo aus dem Trentino, finden peu a peu die nötige Aufmerksamkeit.

 

Handarbeit nach alter Tradition

Spricht man vom Vino oder Vin Santo denken die meisten an die, häufig nicht gerade sehr facettenreichen Süßweine der Toskana, in die man zum Abschluss des Essens knusprige Biscotti taucht. Selbst in den meisten Weinführern findet man unter „Vin(o) Santo” fast nur Infos über die „heiligen Weine” der Toskana. Die finessenreichen Süßweine aus dem Trentino, genauer gesagt aus dem Valle dei Laghi, ein schmales Tal, das sich westlich der Brennerautobahn zwischen Trento und Rovereto erstreckt, werden - völlig zu Unrecht - vergessen.

Der Vino Santo hat im Unterschied zum Vin Santo aus der Toskana nicht nur einen Buchstaben mehr, die vom sanften Wind des Gardasees getrockneten Trauben werden nach jahrhundertealter Tradition erst in der Karwoche gepresst und begeistern durch ihre Finesse und Frische. Lediglich eine Handvoll Winzer produzieren, ausschließlich aus der Nosiola-Traube, einem echten Trentiner Urgewächs den Vino Santo Trentino DOC.

 

 

Zum Trocknen ein halbes Jahr in Holzkästen mit Gitterrost

Die Nosiolo-Trauben werden zum Trocknen in Holzkästen mit Gitterrosten gelegt und bleiben dann etwa ein halbes Jahr auf den luftigen Dachböden der Winzerbetriebe. Die konstante, frische Brise (l’òra), die tagtäglich am Nachmittag vom Gardasee in Richtung Norden durch das „Tal der Seen” bläst, trocknet die Trauben und sorgt für die Edelfäule die dem Vino Santo die Finesse verleiht.

Jedes Jahr in der Karwoche versammeln sich Vino Santo Winzer, Journalisten und Weinfreunde - dieses Jahr im wunderschönen Castel Toblino im Valle dei Laghi (Trentino) - um, untermalt von heimischen Liedern des Trentiner Männerchors „Coro Valle dei Laghi”, die offiziellen Pressung des Vino Santo 2006 mitzuerleben. Nach der mühsamen Pressung mit Handbetrieb folgt eine zwei bis drei jährige Fermentation des süßen Mostes. Anschließend reift der noble Saft in kleinen Eichenfässern mindestens 8 bis 10 Jahre. Nach der Abfüllung in Flaschen halten die edlen Tropfen - falls sie nicht vorher genüsslich getrunken werden - viele Jahre.

 

 

 

 

15 bis 18 Liter Most aus 100kg Trauben

Aus 100 kg frischen Trauben gewinnt man nach der halbjährigen Trocknung 15 bis 18 Liter Vino-Santo-Most. Die süßen Meditationsweine bestechen durch ein intensives Aromenspiel aus reifen und getrockneten Früchten, insbesondere Quitten, Aprikosen und Orangenzesten vereint mit Aromen von Nüssen, Honig und Gewürzen. Die feine Säure verleiht den Weinen Eleganz. Vino Santo passt bestens zu den typischen Trentiner Dolce, wie Torta di Fregoloti oder Apfelstrudel, ist aber ebenso ein fantastischer Begleiter zu Gorgonzola piccante, Stilton oder Blue D´Auvergne und Foie gras und schmeckt naturalmente auch solo, zur Entspannung nach einem anstrengenden Tag.
 
PS:
Aus den frisch geernteten Nosiola-Trauben wird im nördlichen Teil des Trentino ein frischer, feinaromatischer Weißwein gekeltert, der jung getrunken wird. Es ist „der” Hauswein der Trentiner, der mittlerweile auch bei uns immer mehr Anklang findet. Im Trentino reicht man den süffigen Weißwein zu Antipasti, zu Forelle und zu Pasta oder Risotto mit Gemüse.

Die autochthone Rebsorte gedeiht am besten in den Hang- und Hügellagen, insbesondere im Valle dei Laghi oder Sarcatal und im Etschtal und auf den Hügeln von Lavis.

Einige Produzenten schenken dieser Rebsorte seit einigen Jahren besondere Aufmerksamkeit: sie reduzieren den Ertrag, lassen einen Teil der Ernte in Barriquefässern reifen um ihn dann wieder mit dem in Stahl vinifizierten Wein zu vermischen. Die Cantina Toblino und die Az. Ag. Pravis stellte anlässlich der Vino Santo Pressung 2006 ihren neuen Wein „L´Ora” vor: Ein Nosiola, Jahrgang 2004, der ein Jahr im Akazinenfass reifte. Ein spannender Wein für den es viel Applaus gab.

 

 

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