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Ein Buch, das mit sechzehn Herren beginnt und von einem flugunfähigen Adler und hundert Jahren Vereinsgeschichte handelt? Nach spannender Lektüre hört sich das nicht gerade an. Doch Weinfreunde, die "Im Zeichen des Traubenadlers - Eine Geschichte des deutschen Weins" von Daniel Deckers aufschlagen, werden das Buch so schnell nicht wieder aus der Hand legen!

Immerhin schreibt hier einer, der von Beidem viel versteht: vom Schreiben wie vom Wein. Und schließlich haben die Herren, von denen hier eingangs die Rede ist, eines der bemerkenswertesten Bündnisse aus der Taufe gehoben, die der deutsche Weinbau je erlebt hat: den Verein der deutschen Naturweinversteigerer VDNV, heute Verband Deutscher Prädikatsweingüter, VDP genannt. Doch nicht nur der Verein selbst und seine wechselvolle Geschichte verdienen Interesse. Auch sein Gütezeichen, eben besagter Adler, ist als frühes Beispiel für die erfolgreiche Etablierung einer Marke wirklich spannend.

Deckers beschreibt auf gut 200 Seiten, wie eng die Erfolgsgeschichte des deutschen Weins mit der Geschichte des Verbands deutscher Prädikatsweingüter verbunden ist. Er erzählt aufschlussreich und pointiert von Wein und Krieg, von "Blut und Boden" und jüdischen Weinhändlern, Wiederaufbau und Weingesetzen, vom Auf und Ab großer Namen - und von der Herkunft und dem Ruhm großer Weine.

Denn der Riesling aus Deutschland genoss vor hundert Jahren weltweit höchstes Ansehen: Die Versteigerungen der „natur-reinen Edelgewächse“ aus dem Rheingau, der Rheinpfalz, aus Rheinhessen und von Mosel, Saar und Ruwer waren Ereignisse von internationalem Rang. Der Weinhandel zahlte Höchstpreise und auf den Weinkarten der berühmtesten Hotels und Clubs sowie der größten Linienschiffe konkurrierten die „Creszenzen“ aus Deutschland mit den begehrtesten Weinen Frankreichs.

Und auch das zeigt Deckers in seinem lesenswerten Buch: Nicht zuletzt deshalb, weil der VDP in den hundert Jahren seines Bestehens unbeirrt am Ideal des "Naturweins" festhielt und seine Qualitätsideale unter dem Markenzeichen des Traubenadlers mit Erfolg gegen Widerstand verteidigte, ist deutscher Wein heute wieder so angesehen wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche bislang unveröffentlichte Dokumente und Abbildungen machen diesen Band zu einem einmaligen Blick auf die Geschichte des deutschen Weins. Ein Buch für Naturwein-Freunde und solche die es werden wollen!

Daniel Deckers
Im Zeichen des Traubenadlers
Eine Geschichte des deutschen Weins

Verlag Philipp von Zabern
ca. 224 S., ca. 90 Farbabb.
21 x 23 cm
geb. mit Schutzumschlag
€ 29,90 (D) / sFr 47,90
ISBN 978-3-8053-4248-3
ET: 28.09.2010

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