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Sellerie„Endlich wieder ein wirklich guter Wein im Glas“, sagte meine Frau lakonisch, als der Wein im Restaurant eingeschenkt worden war und sich die ersten Eindrücke in der Nase und im Gaumen ausbreiten konnten. „Ich musste in der letzten Zeit bös unten durch!“. Tatsächlich war ich in den vergangenen zwei Wochen auf Entdeckungsreise in den kleinen Weingeschäften und den nicht viel grösseren Lebensmittelläden am Meer, wo sich die Bade-Touristen mit Wein – für den raschen Gebrauch – eindecken. Da ist in der Tat wenig wirklich Gutes, dafür viel Belangloses, aber gottseidank auch wenig wirklich Schlechtes zu finden. Wir sind schliesslich mitten in einem vielfältigen Weingebiet, dem grössten in Frankreich, wo Wein zum Alltag gehört. Doch die meisten dieser Weine haben bestenfalls lokale Bedeutung und sind in Deutschland, Österreich und er Schweiz kaum anzutreffen.

Nicht so dieser Wein aus Minervois. Er hat die Aufmerksamkeit der „Weinpäpste“ längst erregt und wird deshalb auch – zwar nicht in grossen Mengen – exportiert. Grosse Mengen gibt es aber gar nicht von diesem eigenständigen Wein aus einem Weingut, das eher „im Tal“ als in den Höhen (oder Hängen) der angrenzenden Berge liegt. Pique-Perlou ist ein Weingut am Canal de Midi. Hachette bemüht die Analogie mit Pferden, um den Wein zu beschreiben: „…zwei starke Charaktere, Syrah und Carignan verbinden sich. Das Ergebnis ist ein Vollblut-coming out in vollem Galopp. Ein Duft der Garigues, roten Beeren und kandierten Früchten, geschmolzener Vanille, gut ausgebildeten Tanninen…Alles endet in einem würdevollen Trab und in einer freundlichen Entwicklung, die weit weg führt“ (frei übersetzt). Meine Frage: Wohin führen sie, der „würdevolle Trab und die freundliche Entwicklung“?DSC_0059

Zu einem Wein, der trotz des Alters (fünf Jahre) immer noch eine leicht purpurne, dunkle Farbe hat, ein grossartiges Bouquet entwickelt und bis tief in den Abgang hinein viel Frucht entwickeln kann, zwar etwas fett ist (Alkohol 14.5 vol%), in der Nase Aromen von Lakritze, Windrosen und dunkler Schokolade entwickelt und im Gaumen an Pflaumen und etwas getrocknetes Fleisch erinnert. Der Wein soll nur aus den Trauben einer Hektare von alten Reben gemacht worden sein und es gibt deshalb nur ein paar Tausend Flaschen davon. Und als ob dies zu beweisen wäre: Als wir eine zweite Flasche nachbestellen wollten, meldete der Kellermeister des Restaurants: ausgetrunken!

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