58 unterschiedliche Rebsorten. 120.000 Hektar. Die Nr. 1 beim Biowein in Frankreich und 25 verkaufte Flaschen pro Sekunde weltweit. Knapp 13.000 Familien, die sich einem gemeinsamen Ziel verschrieben haben: Die Pays d’Oc IGP Weine stehen nicht nur für Kreativität und den Reiz sortenreiner Weine – sie erzählen auch die Geschichte von Mut und Pioniergeist.
Es ist kein Geheimnis: Die Sonne ist ein Garant für ein herrliches Aromenspektrum. Gepaart mit Winden, die das Traubengut gesund halten und frische Nuancen garantieren, sowie einer Vielfalt an Böden, ergibt sich ein schier endloses Kaleidoskop, um Weine zu erzeugen, die facettenreich und charakterstark sind. Ein Erbe, das die Griechen, gefolgt von den Römern, vor 2.600 Jahren hinterließen und die Weinbauern im Gebiet der heutigen Pays d’Oc IGP besser als je zuvor für sich zu nutzen wissen.
Das Pays d'Oc ist Teil des Languedoc-Rousillon – Frankreichs drittsonnigste Region – mit 200 Kilometern Mittelmeerküste, von der aus sich das Land im Westen wie ein Amphitheater bis in Höhenlagen erstreckt, begaben sich die Winzerinnen und Winzer vor mehr als 30 Jahren auf ungewohntes Terrain. In einem Gebiet, das traditionell für Cuvées und das Vermählen verschiedenster Rebsorten steht, wollten sie zeigen, dass eine Vielzahl an Rebsorten in diesem mediterranen Klima auch sortenrein abgefüllt überzeugen kann.
Was zunächst als Vin de Pays d’Oc begann, ist seit 2019 mit der herkunftsgeschützten Bezeichnung Pays d’Oc IGP (Indication Géographique Protégée) gekennzeichnet – und eines der größten Erfolgsprojekte der Weingeschichte Frankreichs. Denn was zu Beginn nur eine kleine Gruppe von Pionieren reizte, wird heute von 930 unabhängigen Weingütern und 150 Genossenschaften in den vier Departements Gard, Hérault, Aude und Pyrénées Orientales mit Kreativität und Überzeugung gelebt.
Schließlich gibt ihnen das innovative Konzept von Weinen aus nur einer einzigen Rebsorte – die jede für sich ihren Charakter je nach Klima, Ausrichtung, Topografie und Untergrund variiert – eine ungeahnte Freiheit zu agieren und zu kreieren. So können die Winzer und Kellermeister nach all den Jahren aus sagenhaften 58 Rebsorten schöpfen. Dabei können sie bei der Vinifizierung sowohl trockene als auch süße Weine erzeugen. Ausgeklügelte Verfahren, Techniken und Maßnahmen im Weinberg und im Keller sind die hohe Kunst des Winzers, aus den Weintrauben seinen roten, weißen und Rosé-Wein zu produzieren.
Damit ist Pays d’Oc IGP nicht nur Frankreichs größter Rosé-Produzent, sondern auch bei zertifiziertem Bio-Wein mit insgesamt 90 Millionen Flaschen Frankreichs Nr. 1. Zu den einheimischen Rebsorten wie Grenache, Cinsault, Syrah und Carignan gesellen sich hier längst französische Klassiker wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Pinot Noir, aber auch Neuzüchtungen wie Marselan und Caladoc. Bei den weißen Rebsorten sind Chardonnay, Sauvignon Blanc und Viognier häufig vertreten, aber auch Gewürztraminer und sogar Riesling werden als Pays d’Oc IGP ausgebaut.
Eine Vielfalt, die sich in Rot, Weiß und auch immer beliebter in Rosé zeigt und eine Verkostung zu einer spannenden Reise macht, wie die Ergebnisse unserer Degustation zeigen.
Günstige Weine können manchmal überraschend gut sein, Rosé im Vergleich besonders zuverlässig
resümiert wein.plus-Verkostungsleiter Marcus Hofschuster.